Der quakademische Ägyptologe

von Robert Bauval

Abb. 1 Links und Mitte: Zwei von Prof. Robert Schoch erstellte Fotos aus den Jahren 2003 und 2006, welche die 'Cheops-Kartusche' unbeshädigt und beshädigt zeigen. Rechts die Aufnahme, die im Dezember 2013 von Insprektoren des SCA gemacht wurde.

"QUACADEMICS" ist ein von meinem Freund John A. West geprägter Begriff, der zum Bestandteil der englischen Sprache werden sollte. Ein gutes Beispiel für quakademisches Verhalten (anders als jenes des Königs der Quakademiker, Dr. Hawass) wurde kürzlich von dem Ägyptologen Peter Lacovara in Bezug auf die "Cheopskartuschen-Affäre" an den Tag gelegt. In einem typischen, fast kindlichen Gefühlsausbruch lieferte Lacovara diesen Kommentar auf der Facebook-Seite einer anderen Ägyptologin, Kara Cooney ab:

"Das Ganze ist einfach nur unverschämt ... Ein Paar bescheuerter deutscher [orig.: "crackpot Germans"; d.Ü.] Anhänger des Chef-Pyramidioten Robert Bauval bestach die armen unterbezahlten Wachen, um sich dort einzuschleichen und ein paar Proben für eine Analyse abzukratzen, um zu >beweisen<, dass die Kartusche eine >Fälschung< sei, und dass die Pyramide nicht von Cheops gebaut wurde ... Dann versucht Bauval ohne die Spur eines Beweises zu sagen, dass die Beschadigung früher passiert sei, und von Zahi Hawass durchgeführt wurde. Es ist an der Zeit, dass die ägyptologische Gemeinde aufsteht und sagt, dass jetzt genug ist mit diesem Unsinn ... Es ist eine Schande, dass es ermöglicht wurde, dass dies so unverhältnismäßig aufgeblasen werden konnte, und die Medien von Menschen aufgestachelt wurden, welche diese Geschichte benutzen, um Zahi zu verunglimpfen, ihre Namen in die Presse zu bekommen und fremdenfeindliche Ressentiments gegen richtige ausländische Wissenschaftler zu schüren."

Abb. 2 Noch einmal Schochs Aufnahme von 2006 und die SCA-Fotographie von 2013: Die identischen Beschädigungen sind deutlich erkennbar.

Nun ja, Herr Lacovara ist wohl ein größerer Quakademiker als ich dachte! Er klingt ja (fast) wie der König der Quakademiker höchstselbst, seine Exzellenz Dr. Zahi Hawass. Hier also (Abb. 1 und 2) noch einmal zur persönlichen Nutznießung von Mr. Lacavara der unanfechtbare, 'smoking gun', unwiderlegbare, unbestreitbare, "sehen sie's mit eigenen Augen"-Beweis dafür, dass die Proben zwischen 2003 und 2006 von der Cheops-Kartusche abgekratzt wurden - mindestens sechs Jahre bevor die "bescheuerten Deutschen" (um Ihren eigenen herabwürdigenden Begriff zu verwenden) dieses Verbrechen angeblich begangen haben. Und dies macht, nebenbei bemerkt, Zahi Hawass voll verantwortlich, da er von 2003 bis 2006 der Generalsekretär des Supreme Council of Antiquities war. Wie es eine alte Redensart so schön sagt: Stecken Sie sich's in die Pfeife, Herr Lacovara, (oder anderswo hin, wenn Sie möchten), und rauchen Sie es!

Und hier ist auch noch ein Video, wenn Sie mit eigenen Augen sehen möchten, wie Hawass im Jahr 2008 tatsächlich die Khufu-Kartusche untersucht (bei 33:00 Min.) … und sogar die Kratzer vorführt, wo die Proben entnommen wurden!


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Robert Bauval (©) wurde von ihm am 9. Dezember 2014 in englischer Sprache mit dem Titel THE QUACADEMIC EGYPTOLOGIST erstveröffentlicht bei: TAHRIR – EGYPTIAN ANTIQUITY NEWS; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de

Bild-Quellen: