Früher Handel zwischen Amerika und Afrika

Schwarze Zivilisationen Alt-Amerikas (Muu-Lan) und Mexikos (Xi) Teil III

von Paul Barton

Die Stufen-Pyramide von Sakkara, Ägypten, wurde vor über viertausend Jah- ren errichtet.

Die frühesten Handels- und Geschäftsaktivitäten zwischen dem prähistorischen Alt-Afrika und den amerikanischen Kontinenten könnten von Westafrika ausgegangen sein und Schiff-Fahrt und [regelmäßige] Reisen über den Atlantik hinweg beinhaltet haben. Die Geschichte Westafrikas wurde nie richtig erforscht. Jetzt gibt es jedoch weitgehende Beweise, die zeigen, dass das Westafrika von 1500 v. Chr. sich auf einer Stufe der Zivilisation befand, welche derjenigen des Alten Ägypten und Nubien-Kuschs nahe kam. Tatsächlich gab es Ähnlichkeiten zwischen den Kulturen Nubiens und Westafrikas, bis hin zu den besonderen Übereinstimmungen zwischen den kleineren Grabpyramiden aus harten Tonziegeln, die bei Kukia für westafrikanische Könige im vorchristlichen Ghana errichtet wurden und ihren Gegenstücken in Nubien, Ägypten und Mesoamerika.

Obwohl Westafrika allgemein nicht gerade bekannt für Pyramidenbauer-Kulturen ist, hat dort solch eine Kultur existiert, die Pyramiden aus gehärteten Lehmziegeln als Grabmale führ ihre Könige errichtete. Diese Form des Pyramidenbaus ähnelte eher dem, was von den Olmeken in Mexiko gebaut wurde, als die ersten olmekischen Pyramiden errichtet wurden. In der Tat wurden sie nicht aus Stein gebaut, sondern aus gehärtetem Lehm und kompakter Erde.

Auch wenn wir in Westafrika keine steinernen Pyramiden, ähnlich denen in Ägypten, Nubien oder Mexiko, oder massive Obelisken, kolossale Monumente und Strukturen wie bei den nubischen und shemitischen oder mesoamerikanischen Zivilisationen aufragen sehen: Es bleibt die Tatsache, dass sie in bescheidenerem Maßstab auch in Westafrika existierten und nach Nord- und Südamerika exportiert wurden, wo die Umstände, wie etwa die Umwelt, für Bautätigkeiten einladender waren. Frei von Nachteilen wie der Malaria und der Tsetse-Fliege war es viel einfacher großmaßstäblicher zu bauen.

Abb. 6 Meso-amerika- nische Pyramide mit Stufen-Aufbau, erbaut vor etwa 2500 Jahren.

Groß angelegte Bauprojekte wie Monumental- und Pyramidenbau wurden höchst wahrscheinlich von den selben Westafrikanern nach Amerika gebracht, welche die Olmeken- oder Xi-Zivilisation in Mexiko entwickelten. Solche Aktivitäten würden sich besonders dann ereignet haben, wenn es dort kaum viele der Hindernisse und Hürden für massive, monumentale Bauweise und Konstruktion gab, wie sie in den Wald- und Malaria-Zonen Westafrikas bestanden. Wenn man nun die Region des alten Ghana und Mauretanien genau untersucht, gibt es Evidenzen für solche großen prähistorischen Städte wie Kukia und anderen. Dort existierten und existieren verschiedene Monumente einer großen Zivilisation in kleinerem Maßstab als in Ägypten und Nubien fort, doch noch bedeutend genug, um eine direkte Verbindung zu Mexikos Olmeken-Zivilisation aufzuzeigen.

Die Ähnlichkeiten zwischen Olmeken und westafrikanischer Zivilisation beinhalten ethnische, religiöse und pyramidenbau-spezifische Übereinstimmungen, sowie Ähnlichkeiten in ihren Alphabeten und Schriften. Außerdem sprachen beide Kulturen die selbe Mende-Sprache, die einst in der Sahara weit verbreitet war und in prähistorischen Zeiten weit nach Osten bis ins dravidische Indien, aber auch in den Südpazifik getragen wurde.

Während der frühen Jahre des westafrikanischen Handels mit Amerika, unternahmen Seefahrer in Geschäften regelmäßige Reisen über den Atlantik. Tatsächlich ist die mündliche Überlieferung einer Seefahrts-Tradition zwischen Amerika und Afrika Teil der Geschichte der Washitaw-Leute, einer aboriginal-schwarzen Nation ursprünglicher Bewohner der Region des Mississippi-Tals, der vormaligen Louisiana-Territorien und von Teilen der südlichen Vereinigten Staaten. Ihren mündlichen Überlieferungen zufolge, kreuzten ihre alten Schiffe auf Handels- und Geschäftsmissionen über den Atlantischen Ozean zwischen Afrika und Amerika.

Abb. 7 Alte Abbildung eines hochseetauglichen Segelschiffes, wie es von den Alt-Ägyptern und Nubiern verwendet wurde.

Einige der Schiffe, die in alten Zeiten, womöglich früher als 7000 v. Chr. (dies ist das Datum, das den Höhlenbildern mit Zeichnungen und Gemälden von Booten in der jetzt ausgetrockneten Wüste Sahara zugeschrieben wird) Verwendung fanden, ähneln denjenigen Schiffen, die auch heute in einigen Teilen Afrikas genutzt werden. Diese Schiffe bestanden entweder aus Papyrus, aus mit Tauen verbundenen Planken, oder aus ausgehöhlten Baumstämmen.

Diese alten Schiffe waren beladen mit allen Arten von Handelsgütern und kreuzten nicht nur im Atlantik, sondern betrieben auch draußen im Pazifik Handel und siedelten sowohl dort als auch auf dem gesamten Weg nach Kalifornien. In der Tat ist die Tradition schwarzer Seefahrer, die zwischen dem Pazifik und Kalifornien hin und her reisten, viel älter als die aktuelle Weitergabe dieser Tatsache an die ersten spanischen Kundschafter, denen von amerikanischen Indianern erzählt wurde, dass schwarze Männer mit krausem Haar von den Küsten Kaliforniens aus auf Handelsfahrt zum Pazifik gegangen seien.

Andererseits stellt der westafrikanische Handel mit Nord- und Südamerika vor Kolumbus und bis zurück in [prä- u.] proto-historische Zeiten (30 000 v. Chr. bis 10 000 v. Chr.), eines der wichtigsten Kapitel in der alten afrikanischen Geschichte dar, auch wenn diese Ära, die vor etwa 30 000 Jahren und vielleicht noch früher [1] begann, nicht Teil der der Geschichte der Schwarzen in Amerika gewesen ist. [...]

Jedenfalls erschwerten während der späten Bronzezeit, vor allem zwischen 1500 B.C. und 1000 v. Chr., als die Olmeken-Zivilization zu erstarken und zu blühen begann, neue Bedingungen im Mittelmeer-Raum den Westafrikanern zunehmend den Seehandel mit der [mediterranen] Region, obwohl ihr Landhandel über die Sahara hinweg blühte. Zu dieser zeit versuchten die Griechen, Phönizier, Assyrer, Babylonier und andere die Kontrolle über die Seerouten und Handelshäfen dieser Region zu erringen. Diese regionalen Konflikte haben möglicherweise die Westafrikaner dazu getrieben, ihren transatlantischen Handel mit Amerika zu verstärken und dort zu erkunden und zu siedeln.

Fortsetzung:

Konflikte im Mittelmeer-Raum begünstigen westafrikanischen Handel und Siedlungstätigkeit in Amerika


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Paul Barton © wurde online unter dem Orginaltitel "BLACK CIVILIZATIONS OF ANCIENT AMERICA (MUU-LAN), MEXICO (XI) - Gigantic stone head of Negritic African during the Olmec (Xi) Civilization" erstveröffentlicht. Er erscheint hier in einer leicht gekürzten und redaktionell bearbeiteten Fassung erstmalig in deutscher Sprache. Übersetzung aus dem Englischen durch Atlantisforschung.de.

  1. Vergl.: Die 'Gladwin Thesis' von C.S. Gladwin, Mc Graw Hill Books


Bild-Quellen

(1) BLACK CIVILIZATIONS OF ANCIENT AMERICA (MUU-LAN), MEXICO (XI)

(2) ebd.