Urzeitlicher Ozean auf der Nordhalbkugel des Mars

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Katastrophistische Anmerkung zu einer aktuellen Studie zur Geschichte des 'Roten Planeten'

Abb. 1 Eine künstlerische Darstellung des marsianischen Ur-Ozeans (Bild: © NASA's Goddard Space Flight Center)

(red) Wie Grenz|wissenschaft-aktuell meldet, bestätigt eine unlängst im Wissenschaftsjournal Science veröffentlichte Studie [1] erneut die Annahme, große Teile des Mars seien einst von einem enormen Ur-Ozean bedeckt gewesen. (Abb. 1) Dieses marsianische Nordmeer habe mehr Wasser beinhaltet als das irdische Nordpolarmeer und dabei vergleichsweise einen größeren Anteil der Oberfläche des 'Roten Planeten' bedeckt als der Atlantische Ozean auf der Erde. Laut einer Pressemitteilung der NASA habe der Mars nachfolgend 87% seines Wassers in den Weltraum abgegeben. [2]

Der besagten Studie eines international besetzten Wissenschaftler-Teams um den Planetenforscher Dr. Geronimo Villanueva vom Goddard Space Flight Center der NASA liegt die Beobachtung der Planetenoberfläche des Mars über einen Zeitraum von sechs Jahren mit dem Very Large Telescope und Instrumenten des W. M. Keck-Observatoriums sowie der Infrared Telescope Facility der NASA zugrunde. Auf Grundlage der dabei gewonnenen Beobachtungsdaten erstellten die Forscher dann eine schematische Übersicht der Eigenschaften des Wassers in unterschiedlichen Bereichen der Atmosphäre des Mars. [3]

Die beteiligten Wissenschaftler gehen in ihrer Studie, der gängigen aktualistischen Lehrmeinung folgend, welche die Möglichkeit kataklysmischer Ereignisse in der Planetengeschiche des Mars ausklammert, davon aus, dass dieser Ozean vor ca. vier Milliarden Jahren, während der so genannten 'Noachischen Periode', existiert habe. Damals habe es dort, wie es bei Grenz|wissenschaft-aktuell dazu heißt, genug Wasser gegeben, "um die ganze Oberfläche mit einer 140 Meter tiefen, flüssigen Schicht zu bedecken. Allerdings sei es wahrscheinlicher, dass sich das Wasser zu einem Ozean vereinte, der beinahe die Hälfte der Nordhalbkugel des Roten Planeten bedeckte und so in manchen Regionen eine Tiefe von mehr als 1,6 Kilometern erreichte. [...]

Abb. 2 Aktualistische Studien zur Geschichte des Mars, wie die von G.L. Villanueva et al., blenden in aller Regel die Möglichkeit aus, unser Nachbarplanet könne nicht nur in seiner frühesten 'Jugend' von gewaltigen kosmischen Katastrophen heimgesucht worden sein.

Ihre neue Schätzung gründen die Wissenschaftler auf genauen Beobachtungen zweier geringfügig unterschiedlicher Formen von Wasser in der Marsatmosphäre: >Die eine ist die bekannte Form des Wasser, die aus zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom besteht, also H2O. Die andere ist HDO, auch halbschweres Wasser genannt, eine natürlich vorkommende Abweichung, in der ein Wasserstoffatom durch eine schwerere Form ersetzt wird, dem sogenannten Deuterium. Da die deuterierte Form schwerer als normales Wasser ist, geht es weniger leicht durch Verdunstung in den Weltraum verloren. Je mehr Wasser der Planet also in den Weltraum abgibt, desto größer ist das Verhältnis von HDO zu H2O in dem Wasser, das übrigbleibt.<

Tatsächlich gelang es den Forschern, die chemischen Fingerabdrücke der beiden Wassersorten. Indem sie das Verhältnis von HDO zu H2O vergleichen, können Wissenschaftler messen, um wie viel sich der Anteil von HDO vergrößert hat, und können hierdurch bestimmen, wie viel Wasser in den Weltraum verloren ging. Das wiederum erlaubt Schätzungen über die Menge an Wasser auf dem Mars in der Vergangenheit." [4]

Problematisch erscheint aus katastrophistischem Blickwinkel, dass sich die Ergebnisse der Studie von G.L. Villanueva et al. zur Verteilung von H2O und HDO lediglich auf einen Beobachtungs-Zeitraum von knapp sechs Erdenjahren beziehen - was etwa drei Marsjahren entspricht. Sie basieren also letztlich nur auf Momentaufnahmen, oder wie es bei Grenz|wissenschaft-aktuell.de formuliert wird, auf "für jedes einzelne Jahr planetenumfassende[n] Schnappschüsse[n] der Verteilung und des Verhältnisses beider Wassersorten." [5]

Diesbezüglich wird von den Autoren der Studie offenbar als gegeben vorausgesetzt, die Planetengeschichte des Mars sei seit knapp vier Milliarden Jahren gleichförmig und quasi 'ungestört' durch kosmische Großkatastrophen verlaufen, und daher könne man aus heute gewonnenen Prozess-Daten vorbehaltlos Rückschlüsse auf die Zustände in ferner und fernster Vergangenheit ziehen. Somit müssen wir uns fragen: Wie zuverlässig sind vor diesem Hintergrund die derzeit gängigen wissenschaftlichen Annahmen zur Datierung der Existenz vormaliger marsianischer Ozeane?



Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: G. L. Villanueva, M. J. Mumma, R. E. Novak, H. U. Käuf, P. Hartogh, T. Encrenaz, A. Tokunaga, A. Khayat und M. D. Smith, "Strong water isotopic anomalies in the martian atmosphere: Probing current and ancient reservoirs", 5. März 2015, in Science (DOI: 10.1126/science.aaa3630)
  2. Quelle: Dwayne Brown, Nancy Neal Jones und Elizabeth Zubritsky, "NASA Research Suggests Mars Once Had More Water than Earth’s Arctic Ocean" (RELEASE 15-032), 5. März 2015, bei NASA.gov
  3. Quelle: o.A., "Planet Mars verlor einst einen ganzen Ozean an Wasser", 6. März 2015, bei Grenz|wissenschaft-aktuell.de - Täglich aktuelle Nachrichten aus Anomalistik, Grenz- und Parawissenschaft
  4. Quelle: ebd.
  5. Quelle: ebd.

Bild.Quellen: