Sargassosee

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von Tony O’Connell

Abb. 1 Eine kartographische Darstellung der Sargassosee und der sie umgebenden Strömungen im Westen des Mittelatlan-tischen Rückens. Nicht zuletzt aufgrund des rätselhaften Wanderungs-Verhaltens der europäischen Aale, die ihre fernen Laichgründe in den Tangwäldern der Sargassosee haben, wurde sie auch zum Gegenstand der Atlantisforschung.

Die Sargassosee (Abb. 1) ist eine Region des Nordatlantik, die von Meeresströmungen umschlossen ist. Ihre Begrenzungen liegen ungefähr bei 70-40° W und 25-35° N. Sie weist eine Anzahl bemerkenswerter Merkmale auf: (I) Sie ist sehr salzhaltig; (II) sie enthält Massen von Seegras der Gattung Sargassum, dem diese Region ihren Namen verdankt; (III) sie ist der Ort, an den der Europäische Aal wandert, um dort seine Eier abzulegen. Die Vermehrungs-Gewohnheiten der Europäischen Aale sind in der Tat ein Rätsel!

Chedomille Milatovich (Čedomilj Mijatović, 1842 –1932), ein serbischer Politiker, war vermutlich einer der ersten, welche - in seinem Fall in einem Brief an Hyde Clarke - die Sargassosee mit Platos "schlammige[n] Untiefen" (Tim. 25d) in Verbindung brachten.

Im Jahr 1925 schrieb Dr. A. Selwyn Brown einen im New York Herald publizierten Artikel, der rund um die Welt wiederveröffentlicht wurde. [1] Darin unterstützte er die Sargasso-Atlantis-Theorie. Etwa zur selben Zeit wurde auch über den amerikanischen Naturforscher William Beebe im Gefolge einer intensiven Studie zur Sargassosee berichtet [2], er habe sich der Vorstellung angeschlossen, bei der Sargassosee handele es sich um die Örtlichkeit von Atlantis. [3]

Es ist offensichtlich, dass das Zentrum der Sargassosee ihr im Westen des Mittelatlantischen Rückens liegt und nicht über ihm, wie es von einigen Autoren angedeutet wird, insbesondere von solchen, die es mit einem auf dem MAR gelegenen Atlantis in Verbindung bringen wollen. Platos Bericht über die Folgen des Versinkens von Atlantis erwähnt eindeutig Gewässer, die aufgrund von Schlamm, nicht aber wegen Seegras unpassierbar sind. Entgegen einer verbreiteten Ansicht, stellt die Sargassosee auch kein Hindernis für die Schiffahrt dar.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde unter dem Original-Titel "Sargasso Sea" erstveröffentlicht am 10. Juni 2010 bei Atlantipedia.ie. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de im September 2017.

Fußnoten:

  1. Siehe: Dr. A. Selwyn Brown, "VANISHED ATLANTIS. Does Sargasso Sea Cover It? Ancient Greek and Egyptian Records", 25. April 1925, in The Dayly Standard (Melbourne, Australien); online bei TROVE
  2. Siehe: o.A., "BRITAIN ATLANTIS. ITALIAN'S THEORY. History's Great Mystery.", 09. Februar 1936, in Queensland Times (Australien); online bei TROVE
  3. Red. Anmerkung: Gerade im deutschsprachigen Raum popularisierte der österreichische Ingenieur und Privatgelehrte Otto Heinrich Muck mit seinem 1956 erschienenen Buch Atlantis - Die Welt vor der Sintflut - vor dem Hintergrund seiner Theorie eines mittelatlantischen Atlantis als vormals den Golfstrom umlenkenden "Sperrinsel X" - den atlantologischen Diskurs um die Sargassosee und das rätselhafte Verhalten der Aale.

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