Das Zinn-Team auf Entdeckertour in den „Western Ore Mountains“

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von Dr. Dominique Görlitz

Abb. 1 Das "Z"-Team. Es besteht aus mehreren Freiwilligen unterschiedlicher Vereine, die sich auf die Suche nach Spuren uralter Bergbautätigkeit begeben. Dazu zählen u.a. der Verein Unbekannter Bergbau, der ABORA-Verein sowie der Bergbauverein Schneeberg. Von links nach rechts die Teilnehmer der Exkursion: Karsten Georgi, Dominique Görlitz, Brigitte Huth, Günter Eckert und Volkmar Müller. (Foto: Daniel Müller)

Im westlichen Erzgebirge finden sich neben Cornwall in Südengland die ergiebigsten Zinnvorkommen Europas. Aus diesem Grund haben heute die Mitglieder des Bergbauver-
eins Schneeberg
und des ABORA-Vereins (Abb. 1) trotz verschärfter winterlichen Beding
ungen die ersten Zinnproben aus Bächen der Kammlagen gewonnen. In Lagen zwischen 800 bis 965 m Höhe wurden sowohl auf tschechischer als auch deutscher Seite an mehreren Stellen, die besonders im Verdacht stehen, von frühgeschicht-
lichen Bergmännern 'abgeseift' (also beprobt) worden zu sein, jeweils ca. 30 kg Flusssediment gewonnen. In den eiskalten Bächen und den steilen schneebedeckten Ufern kein leichtes Unterfangen!!!

Dieses soll in den nächsten Monaten von Spezialisten der Uni Hannover auf seine entsprechende Zinn-Isotopie untersucht werden, um die Daten des habilitierten Zinnexperten Dr. Mike Haustein weiter zu untermauern. Im Rahmen seiner Habilitation erarbeitete Dr. Haustein eine Landkarte über die Lage von Zinn sowie ihrer entsprechenden Isotopie, welche beim Vergleich mit archäologischen Funden möglicherweise eine räumliche Identifikation des benutzten Zinns ermöglichen könnte. Leider wurden in diesem Forschungsprojekt zu wenig böhmische Vorkommen getestet.

Wenn diese neuen Daten vorliegen, und wir heute das erforderliche Entdeckerglück hatten, könnten wir in den nächsten Jahren weitere archäologische Funde aus Tschechien und Bulgarien testen lassen, um die Herkunft des Zinns aus dem sächsisch-böhmischen Erzgebirge nachzuweisen. Leider lehnen die meisten sächsischen Archäologen einen solchen »Uralt-Bergbau« immer noch „apodiktisch“ ab (Renner, 1995).

Dies wird jedoch die sprichwörtliche Suche nach der 'Nadel im Hauhaufen', da das Westerzgebirge unglaubliche Mengen über ein riesiges Areal verteilt besitzt.


Einige fotographische Impressionen


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Abb. 2 Hier einer der gipfelnahen Bergbäche, die durch das einsetzende
Tauwetter während der Exkursion besonders viel Wasser führten.


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Abb. 3 Steil und rutschig gestaltete sich nicht nur der Ein-
und Ausstieg, sondern auch die Entnahme der Sedimente.


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Abb. 4 Dutzende Male und verschiedene Bäche wurde an besonders geeigneten Stellen
durchsucht und beprobt. Angst vor kaltem Wasser darf man dabei nicht haben!!!


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Abb. 5 Unsere 'Erzförderung' ähnelt jener der Goldwäscher am Yukon: Schaufel für Schaufel harte
Arbeit - und Wenn am Ende 10 Gramm Zinnkörnchen übrig bleiben, wird das schon viel sein...


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Abb. 6 Die Ausbeute war höher als anfangs gedacht. Diese Menge muss nun
sorgfältige gesiebt und danach gewaschen werden, um die schwereren Zinn-
körnchen aus dem Sediment zu isolieren und hoffentlich auch zu finden. Wir
schätzen, dass insgesamt ca. 100 kg Flusssediment durchgearbeitet werden müssen.


Anmerkungen und Quellen

Bild-Quelle: