Die Zoo-Hypothese

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Steht die Menschheit unter Beobachtung?

von unserem Gastautor Roland Roth

Abb. 1 Gibt es womöglich noch keine 'offiziellen' Beziehungen fremder Intelligenzen mit der irdischen Menschheit, weil über die Erde eine Art "galaktische Kontaktsperre' verhängt wurde? Stehen wir unter permanenter Beobachtung durch höher entwickelte Nachbarn im Kosmos? Roland Roth greift diese Überlegungen auf und befasst sich in diesem Beitrag mit der so genannten 'Zoo-Hypothese' (Bild: Space Studies Institute)

Manche Menschen glauben, dass wir als Spezies schon seit biblischen Zeiten unter Beobachtung stehen und hin und wieder genetische Eingriffe an uns vorgenommen wurden. Da stellt sich natürlich die Frage ob vielleicht unsere gesamte Entwicklung von diesen "Fremden" abhängig ist. Hier denkt man sogleich an die von Wissenschaftlern formulierte "Zoo-Hypothese".

Die hypothetische Existenz extraterrestrischer Intelligenzen und die Möglichkeit einer Kommunikation mit ihnen gehören zu den tiefgreifendsten Themen unserer Zeit. Es werden kulturelle und soziale Folgen eines Kontakts diskutiert und die SETI-Projekte werden geplant und durchgeführt, um den Himmel nach außerirdischen Signalen abzusuchen.

Doch bis zum heutigen Tag hat sich auf unsere Signale [1] augenscheinlich niemand von fernen Welten gemeldet. Überlegungen wurden angestellt, ob die Suchstrategien falsch sind oder es überhaupt Leben im Kosmos gibt, das auf unsere Signale antworten könnte.

In Hinsicht auf die unermesslich gewaltigen Dimensionen des Universums und der riesigen Anzahl von Sternen und Galaxien ist die Annahme, es existiere kein weiteres Leben auf anderen Planeten, als völlig unlogisch einzustufen. Da in den Weiten des Kosmos überall die gleichen Moleküle und meist die gleichen Bedingungen und Voraussetzungen herrschen, wie in unserer "Ecke" des Weltalls, ist es nur logisch, weitere intelligente Lebewesen auf fremden Welten zu postulieren, auch wenn wir bis dato keine schlüssigen Beweise dafür haben.

Abb. 2 In Hinsicht auf die unermesslich gewaltigen Dimensionen des Universums und der riesigen Anzahl von Sternen und Galaxien ist die Annahme, es existiere kein weiteres Leben auf anderen Planeten, als völlig unlogisch einzustufen.

Es wäre aber ein mittelalterlicher Gedankengang anzunehmen, das riesige Weltall sei lediglich für uns Menschen konzipiert und für sonst niemanden. Die Machthaber der mittelalterlichen Kirche dachten so und setzten sich prompt in das Zentrum allen Seins. Wer behauptete, dass eine Vielzahl von Welten existiere, auf denen es Leben gibt, wurde kurzerhand der Inquisition vorgeführt und im schlechtesten Fall auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Diesen traurigen Kapitel der menschlichen Geschichte werden mit Namen, wie Giordano Bruno, Galileo Galilei und anderen angeblichen "Ketzern" in Verbindung gebracht, die zu der Art von Pionieren gehörten, die gegen die "erwiesenen" Tatsachen ankämpften und ihre eigenen Gedanken und Forschungen vorantrieben; zum Nutzen der Menschheit!

Die faszinierende Überlegung der Zoo-Hypothese geht von der Möglichkeit aus, dass unser Planet ganz bewusst von einer galaktischen Kommunikation ausgegrenzt wird. Demnach könnte die Erde gewissermaßen "unter Quarantäne" gestellt worden sein, so lange, bis die darauf sich entwickelnde Intelligenz reif genug wäre, in die Reihe der kosmischen Zivilisationen aufgenommen zu werden.

Solch ein "Galaktischer Club" wäre eine durchaus denkbare Überlegung. Immerhin könnte diese Tatsache festlegen, dass nur solche Zivilisationen Raumfahrt und Kommunikation betreiben können, die eine eigene Schwelle der "Selbstzerstörung" hinweg gekommen sind und eine gewisse Reife erlangt haben. Die Erde gehört ganz sicher nicht zu einer solchen Gruppe; das beweisen die täglichen Bilder in den Nachrichten. Wenn überhaupt, hat die menschliche Zivilisation - nach der Zoo-Hypothese - lediglich eine "Anwärterposition" inne.

Die Zoo-Hypothese geht noch einen Schritt weiter. Wissenschaftler glauben, dass eine Art "Codex Galactica" existiert, der dafür sorgt, dass jüngere planetare Zivilisationen angeleitet und "beschützt" werden. Im "Star Trek"-Universum wird dieses Gesetzt die "Oberste Direktive" genannt hat. Man sieht, dass es viele Science Fiction-Filme und -Serien gibt, die auf wissenschaftlicher Basis fußen und zeigen, dass in Science Fiction meist mehr drinsteckt als man vermuten mag.

Dies würde natürlich bedeuten, dass dieser "Codex" auch ein Hindernis gegen einen kosmischen Imperialismus wäre, der verhindert, dass kriegerische primitive Völker andere Welten in Besitz nehmen oder kolonisieren. Solche "universellen" Gesetze hätten wir übrigens auch in der Kolonialzeit auf der Erde bitter nötig gehabt, als fremde Kontinente, wie u.a. Amerika "entdeckt" wurden. Hochentwickelte Zivilisationen hätten so gelernt, wie man sich anderen Kulturen gegenüber verhält und junge Gesellschaften auf anderen Planeten behandelt.

Vielleicht ist die Erde somit ein "übergroßer" Zoo, der von außen beobachtet und analysiert wird, Schließlich wird es sich zeigen, ob die irdische Gesellschaft ihre Reifezeit übersteht, um in die Weiten des Kosmos aufzubrechen und den langersehnten Kontakt mit anderen Welten herzustellen. Denn genau hier liegt der Knackpunkt:



Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Roland Roth (©) wurde seinem Buch "DIE FREMDE DIMENSION - BEGEGNUNGEN MIT DEM UNFASSBAREN UND ANDEREN REALITÄTEN" entnommen (Kapitel "Die Zoo-Hypothese: Stehen wir unter Beobachtung?, S. 130-132"), das im August 2015 im Ancient Mail Verlag veröffentlicht wurde. Bei Atlantisforschung.de erscheint er mit freundlicher Genehmigung des Verfassers in einer leicht gekürzten und redaktionell bearbeiteten Online-Fassung. Siehe zu diesem Buch bei uns auch die Rezension von Roland M. Horn.

Bild-Quellen:

1) Space Studies Institute, nach: futurism.com, unter: Astronomer Tests Whether Earth Is Being Avoided By Alien Civilizations
2) ESO/NASA/JPL-Caltech/S. Kraus (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:A Massive Star and Its Cradle.jpg
  1. Red. Anmerkung: