Stichwort: Ario-Atlantismus

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Der Ario-Atlantismus stellt typologisch eine Richtung, Variante oder Spielart des politisch-weltanschaulichen Atlantismus dar, welche dadurch charakterisiert ist, dass der Atlantis-Komplex (Atlantis-Bericht, -Motiv, -Problem, -Mythos, usw.) sowie die Beschäftigung damit (Rezeption, Forschung) im Sinne einer ariozentrischen Ideologie instrumentalisiert wird.

Wenn wir zudem die Definition des Historikers und Fachbuch-Autors Franz Wegener zum Atlantis-Verständnis rechter Atlantisten heranziehen, der als ihre wesentliche Gemeinsamkeit die "populärwissenschaftliche Umsetzung des Atlantis-Mythos in einer nordistisch-rassistischen Variante" (+x) Quelle: Franz Wegener, Das atlantidische Weltbild - Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach dem versunkenen Atlantis, Gladbeck: KFVR - Kulturförderverein Ruhrgebiet e.V., 2., leicht veränderte Auflage 2003 (Erstausg. 2001), S. 10



"Im offiziellen Vokabular der Nazis spielte Atlantis keine Rolle. Hitler ging sogar äußerst hart gegen alle esoterischen Sektierer und Schwärmer in dieser Richtung vor." (+x) Quelle: Arn Strohmeyer, Atlantis ist nicht Troja - Über den Umgang mit einem Mythos, Donat Verlag, Bremen, 1997, S. 116

Ario-Atlantismus nach 1945

In der kritischen Rezeption des Nationalsozialismus wurden okkulte bzw. esoterische Aspekte seiner Ideologie - zumindest im deutschsprachgen Raum - nach 1945 zunächst weitgehend ignoriert oder verdrängt.

Bei Wikipedia heißt es darüber: "Die 1949 gegründete neonazistische National Renaissance Party erregte in den 1960er und 70er Jahren Aufsehen durch gezielte Demonstrationen in hauptsächlich von Juden und Schwarzen bewohnten Vierteln New Yorks, die regelmäßig zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führten. Ihr Vorsitzender James H. Madole (1927–1979) war von Science Fiction, Neuheidentum und Satanismus beeinflusst, besonders jedoch von indischen Lehren und der Theosophie Helena Blavatskys. Von dieser übernahm er etwa - wie bereits Lanz von Liebenfels[37] - die Erzählung von der Rassenmischung der am tiefsten stehenden Wurzelrasse, der Lemurier, die wahre Ungeheuer hervorgebracht habe. Er propagierte die Kastengesellschaft des vedischen Indien als Modell eines auf dem Boden der USA zu errichtenden faschistischen Staates Neue Atlantis.

Dieses hierarchische Modell stamme aus dem untergegangenen Atlantis, wo Arier als „Weiße Götter“ verehrt worden seien, und habe sich auch im antiken Ägypten und Rom sowie im keltischen Europa der Druiden fortgesetzt. Es war für Madole weit mehr als eine romantische Sehnsucht nach einem Goldenen Zeitalter, sondern er wollte seine autoritäre Utopie herbeizwingen durch Gewalt, Auswahl und Förderung der Geeigneten, Schulung arischer Philosophenkönige sowie Eliminieren minderwertiger rassischer Elemente mittels Euthanasie und Eugenik. Hierarchie und Rassensegregation waren für ihn Ausdruck einer Harmonie zwischen Makrokosmos (Universum) und Mikrokosmos (menschlichem Körper)." (+x) Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Rechte Esoterik (Stand: 4. Juli 2009)




Beiträge zu diesem Thema

Der "Urenkel des Zeus" - K. G. Zschaetzschs atlantische Urheimat der Arier (bb)

Das ar(kt)ische Ur-Atlantis des Hermann Wirth (bb)

Albert Ludwig Herrmann: Ein friesisches Atlantis in Tunesien (bb)

Die hohle Welt der Nationalsozialisten (Louis Pauwels u. Jaques Bergier)


Externa

Hans Schuhmacher, Ariosophie - ein Überblick (Rabenclan)

Eibensang, Ariosophie – was ist das und wo kommt sie her? (Nornirs Ætt)

MartinM, Des “listigen Guidos” Erben – Die Ariosophie von den Anfängen bis zum Armanenorden (Nornirs Ætt)

MartinM, Des “listigen Guido” Erben (2): Die Ariosophie – eine Quelle der nationalsozialistischen Ideologie (Nornirs Ætt)

MartinM, Des “listigen Guidos” Erben (3): Der Armanenorden (Nornirs Ætt)

Dr. Alexander Berzin, Die Verbindung der Nazis mit Shambala und Tibet (Berzin Archiv - Das Buddhismus-Archiv von Dr. Alexander Berzin)