Buchbesprechung Paul Wallis Die Echos von Eden

Abb. 1 Paul Wallis:
Die Echos von Eden
Welche verborgenen Fähigkeiten erwachen in uns durch unser neues Wissen?
ARMA Verlag, Hanau, Erscheinungsdatum: 4. November 2022
ISBN: ‎ 978-3954476367
Preis: EUR 22,99
Geb. mit Lesebändchen, 256 Seiten

(rmh) Der Autor steigt bereits in der Einleitung voll ein, wo er über seine eigene Nahbegegnung der dritten Art und die Implikationen, die diese auf ihn hatte, ein. Damit schließt er unmittelbar an sein Vorgängerbuch Die Narben von Eden an. Am Ende des Buches führt er diese Gedankengänge weiter.

In der Folge geht er auf die Entführung eines Jungen ein, die allerdings nicht durch Außerirdische erfolgte, sondern im Rahmen ein monatelanges Bootcamp-Aufenthalts, wo er u. a. lernen musste, seine Kleidung und seine Mokassins selbst herzustellen. Die Erwähnung des Wortes "Mokassins" lässt darauf schließen, dass es sich bei ihm einen Indianer handelte. In diesem Zusammenhang weist Wallis darauf hin, dass in traditionellen Kulturen überall in der Welt im Alter von etwa 13 Jahren – wie in diesem Fall – Jungen aus der Sicherheit des Elternhauses losgelöst werden, um sie mit der Weisheit ihrer Ahnen bekannt zu machen. Wallis ist der Meinung, dass in der westlichen Mainstream-Kultur derartige Riten des Übergangs fehlen. Nun, darüber lässt sich sicher streiten.

Wallis schließt aus der neutestamentlichen Apostelgeschichte, dass die Führer der Urkirche zu der Meinung gelangt sind, dass Jesus den Anspruch zurückgewiesen hatte, dass die hebräischen Schriften ein unabänderliches Gesetz seien, dass die Gottsuchenden zu bejahen hätten. Diese Schlussfolgerung sei nur deshalb möglich gewesen, weil die apostolischen Führer erkannten, dass Jesus sich sowohl von den Elohim- als auch den Jahwe-Erzählungen des hebräischen Kanons distanziert hatte. Das kann man so interpretieren – muss man aber nicht. Dazu kommt die Frage, inwieweit den Aussagen des Neuen Testament zu trauen sind. Wallis als ehemaliger Erzdiakon in der Anglikanischen Kirche tut es.

Später berichtet der Autor, dass er von Priestern gehört hatte, die sich an ihre Bischöfe gewandt hatten, weil Gemeindemitglieder von Nahbegegnungen berichtet hatten und weder Theologie noch pastorale Ausbildung sie darauf vorbereitet hatten, eine sachkundige seelsorgerische Antwort zu geben. Eine englische Pfarrerin hatte den Bischof auf dieses Problem hingewiesen und dahingehend argumentiert, dass eine seelsorgerische Antwort in ihrer Diözese dringend notwendig sei. Wie sie Wallis gegenüber äußerte, erhielt sie die vielsagende Antwort: "Danke Linda, Sie haben völlig Recht. Aber erwähnen Sie das Thema bitte trotzdem nie wieder." Immer wieder wenden sich Menschen an Wallis, um über ihre unverarbeiteten UFO-Beobachtungen oder sogar ET-Kontakte zu berichten. Weiter hört er Woche für Woche von Pfarrern, dass auch sie bei genauerer, rigoroserer Übersetzung der alten Überlieferungen der Menschheit – die Bibel eingeschlossen – in diesem Texten auf außerirdische und transdimensionale Wesen stießen. Wallis steht also mit seiner Erkenntnis bei Weitem nicht allein und seine Ausführungen diesbezüglich geben zu denken.

Der Autor übt weiter – mit absolutem Recht – Kritik an Missionierung – z. B. an Aborigines – weil sie "sich der Umprogrammierung der Kinder gemäß den Sitten des britischen Christentums verschrieben hatten" und dies als Teil ihres christlichen Auftrags verstanden. Dadurch vergäßen sie die Geschichten und Traditionen und würden dadurch all ihrer Zeremonien und Initiationen beraubt, die ihrer Aborigines-Identität Erdung hätte schenken können.

Er outet sich als großer Anhänger der Schriften von Platon, der glaubte, der Mensch sei in erster Linie Bewusstsein und wir als bewusste Menschen existierten schon vor diesem "stofflichen" Leben und würden auch nach diesem weiterexistierten. Weiter erklärt er – wieder mit Recht –, dass Fälle von spontaner Präkognition ("Hellsehen") oder Fernwahrnehmung weit verbreitet sind und verweist darauf, dass eine Reihe freigegebener CIA-Berichte enthüllen, dass diese Behörde über 30 Mio. Dollar in eine Abteilung für Remote Viewing (Fernwahrnehmung) gesteckt hatte. Er spricht über offensichtliche Verschleierung von Tatsachen – insbesondere was das UFO-Phänomen betrifft. Darüber sprach er auch mit Nick Pope, der früher als Ermittler für das britische Verteidigungsministerium gearbeitet hatte und Wallis Interessantes berichtete.

Wallis beschäftigt sich weiter mit den Themen Tod und Reinkarnation und der Entrückung des Apostels Paulus in der dritten Himmel und dem Thema "Astralreisen". Auf die Lehre Katharer geht Wallis ebenso ein wie die Frage nach einem eventuellen Überlebens Jesu' nach seiner Kreuzigung. Interessant sind auch seine Gedanken zum 1. Johannesbrief. Seiner Interpretation zufolge geht der Verfasser dieses Briefes "unmissverständlich davon aus, dass seine damaligen Zuhörer und heutigen Leser durch Kontakte mit der Geistigen Welt nützliche Informationen erhalten" und stellt fest, dass dieser Verfasser großen Wert darauf legte, dass seine Zuhörer "ihre Eigenständigkeit bewahren und nicht alles, was ihnen von diesen anderen Wesenheiten erzählt wird, für bare Münze nehmen". Eine wichtige Erkenntnis.

Wallis erkennt Ähnlichkeiten zwischen den Überlieferungen des Maya und den biblischen Geschichten. Im Popol-Vuh, dem Heiligen Buch der Quiché-Maya in Guatemala, werden seiner Interpretation nach "feuerspeiende Metallflugschiffe der kosmischen Besucher" geschildert, "mit denen diese Wesen Überschwemmungen beseitigen und das verwüstete Land trocknen". Genetische Änderungen, die letztlich zur Entstehung der Menschheit führten, dienten dem Zweck, die perfekten Arbeitskräfte zu schaffen, die letztlich WIR seien, und beschreibt diese Vorgänge ausführlich.

Wallis berichtet von einem seiner Kontakte, der sein ganzen Leben den deutlichen Eindruck hatte, dass es ihn "sozusagen" doppelt gäbe – das materielle Ich auf der Erde und ein anderes Ich, das im Himmel sei und das materielle Ich von oben sähe und "ihn anleitet, ihm hilft, Informationen liefert und Lösungen für Probleme findet." Diese Erfahrung wertet Wallis als "perfektes Beispiel für Platons Schlüsselprinzipien bezüglich der verborgenen Realität unser materiellen Erfahrungen". Interessant sind Wallis' Ausführungen zum "Savant-Syndrom" (auch unter dem Begriff "Inselbegabung" bekannt, bei dem höhere kognitive Fähigkeiten zufällig durch eine Hirnverletzung oder eine Veränderung im zentralen Nervensystem aktiviert wird. Dies passt zu seiner aus dem Popol-Vuh herausgelesenen Erkenntnis, dass die kognitiven Fähigkeiten des Menschen bei seiner Erzeugung zu stark geraten sind und die außerirdischen Schöpfer einen Weg suchten und fanden, sie "dümmer zu machen". Zu dieser unterdrückten hohen Intelligenz gehörten Wallis' Meinung nach auch geistige Kräfte wie das Hellsehen sowie Erklärungen zu den menschlichen Ursprüngen und unseren ET-Wurzeln.

In diesem Buch finden wir auch Wallis' Freund Brad wieder, den wir bereits aus Flucht aus Eden kennen. Diesmal gingen bei ihren philosophischen und tiefgründigen Diskussionen einige Gläser Weizenbier drauf.

Wallis beleuchtet in diesem Buch eine breite Palette seiner Erkenntnisse und weitreichenden Recherchen und bringt interessante Informationen ans Licht. Somit kann das Buch absolut als "empfehlenswert" bezeichnet werden! Wie die beiden Vorgänger-Bücher wird auch dieses von Erich von Däniken empfohlen.