Der neolithische Holzbrunnen von Kückhoven

Eine der ältesten erhalten gebliebenen Holzkonstruktionen der Welt

Abb. 1 Ein Blick auf mehrere Bohlen des 'Brunnens von Kückhoven', die heute im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt sind

(red) Die nordrhein-westfälische Ortschaft Kückhoven, heute ein eingemeindeter Stadtteil von Erkelenz im Kreis Heinsberg, erregte 1990 durch die dortige Entdeckung der Überreste eines höchst beachtlichen jungsteinzeitlichen Holzbrunnens [1] der Bandkeramischen Kultur einige internationale Aufmerksamkeit in wissenschaftlichen Kreisen.

Auch dem US-amerikanischen Anomalisten William R. Corliss (1926-2011) war dieser Fund nachfolgend eine Erwähnung in seinem Magazin Science Frontiers wert. Im Frühjahr 1992 schrieb er über ihn unter Bezugnahme auf einen Artikel des britischen Archäologen Paul G. Bahn im Journal Nature [2] :

"Zum Thema altertümlicher Wasserbaukunst ist ein bemerkenswerter Holzbrunnen in Nordwestdeutschland zu nennen. Über 200 Eichenplanken wurden bisher entdeckt. Diese sind bis zu 15 Zentimeter dick und 50 [cm] breit. Ziemlich große Eichen waren gefällt, mit Steinäxten gespalten und dann zu Bohlen verarbeitet worden. Es wurden Zapfenlöcher [orig.: "mortises"; d.Ü.] eingeschnitten, damit die Bohlen zusammengefügt werden konnten. Es ist ziemlich klar, dass die neolithischen Völker der Region geschickte Bauschreiner waren. Auch die Größe des Brunnens ist beeindruckend: Er war mehr als 15 Meter tief. Die Baumringe auf den Bohlen erlaubten eine sehr genaue Datierung: 5303 v. Chr. - weit über 7000 Jahre alt." [3]

Der 'Brunnen von Kückhoven' darf als eines der ältesten weitgehend erhalten gebliebenen Holzbauwerke der Welt gelten. Einzelne Bauelemente (Abb. 1) der Konstruktion sind heute in einer Klimakammer im Rheinischen Landesmuseum Bonn ausgestellt. [4]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe zu solchen Brunnen auch: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Bandkeramischer Brunnenbau" (abgerufen: 30. Juli 2018)
  2. Siehe: Paul G. Bahn, "The Great Wooden Well of Kuckhoven", in: Nature 354:269, 1991
  3. Quelle: William R. Corliss, "The Great Wooden Well Of Kuckhoven", in: Science Frontiers No. 80: März-April 1992 (abgerufen: 30. Juli 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Kückhoven" (abgerufen: 30. Juli 2018)

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