Die Persien-Connection
Ägypten und das alte Indus-Empire, Teil VII
von Sushama Londhe
F. Max Müller spricht von einer Kolonisierung Persiens durch die Hindus. Bei seiner Erörterung des Begriffs 'Arier' erwähnt er: "Aber er war noch inbrünstiger von den Zoroastern bewahrt worden, die von Indien nach Nordwesten wanderten und deren Religion uns, wenn auch nur in Fragmenten, im Zind Avesta überliefert wurde." Außerdem sagt er: "Die Zoroaster waren eine Kolonie aus Nordindien." [1]
Arnold Hermann Ludwig Heeren sagt: "Tatsächlich stammt das Zind aus dem Sanskrit, und eine Passage stammt von den Hindus der zweiten, der Krieger-Kaste." [2] Sir William Jones schreibt: "Ich war kein bisschen erstaunt herauszufinden, dass von den Vokabeln in Du Perrons Zind-Wörterbuch, sechs oder sieben pures Sanskrit waren." [3]
In einem interessanten Essay über den Ursprung der zoroastrischen Religion vergleicht Herr Haug sie mit dem Brahmanentum und hebt die ursprüngliche und enge Verbindung zwischen der brahmanischen und der zoroastrischen Religion in Gebräuchen und Regeln hervor. Nachdem er die Namen göttlicher Wesen, die Namen und Legenden von Helden, von Opferriten, religiösen Regeln, häuslichen Riten und kosmographischen Auffassungen verglichen hat, die sowohl in den vedischen als auch in den Schriften des Avesta erscheinen, sagt er: "In den Veden wie auch in den älteren Teilen des Zind-Avesta (siehe Gathas), sind deutliche Anzeichen dafür zu entdecken, dass die die Religion der Zoroaster, vermutlich in irgendeiner frühen Periode, aus dem Überlebenskampf gegen eine bestimmte Form brahmanischer Religion erwachsen war."
Nach einem Namens-Vergleich der Hindu-Götter mit den zoroastrischen Gottheiten fährt er fort: "Diese Fakten werfen etwas Licht auf das Zeitalter, in dem dieser große Religionskampf stattfand, als dessen Konsequenz die vollständige Abtrennung der alten Iraner von den Brahmanen und die Gründung der zoroastrischen Religion erfolgte. Sie muss sich ereignet haben, als Indra die Obergottheit des Hinduismus war." [4]
Es ist nicht leicht zu bestimmen, wann die Hindu-Kolonisierung Persiens stattfand. Jedenfalls ist sicher, dass sie sich vor den Ereignissen des Mahabharata ereignete. Col. James Tod schreibt: "Ujamada bekam von seiner Frau, Nila, fünf Söhne geschenkt, die ihre Familienlinie auf beiden Seiten des Indus ausbreiteten. Über drei von ihnen schweigen die Puranas, was ihre Auswanderung in ferne Gebiete impliziert. Wäre es möglich, dass es sich bei ihnen um die Stammväter der Meder handelt? Diese Meder wären dann Abkömmlinge von Yayat, dem dritten Sohn des Patriarchen. Menu und Madai, die Begründer der Meder, waren aus Japhets Linie. Aia Mede, die Stamm-Bezeichnung der Linie von Bajaswa, leitet sich von 'Aja' ('Mantel') ab. Die assyrischen Meder werden in der Schriftsprache durch einen Mantel typisiert." [5]
Abgesehen von der Passage im Manu, (Das Manusmriti ist viel älter als das Mahabharata) die den Ursprung der alten Perser beschreibt, gibt es ein weiteres, unterstützendes Argument. Zaratusthra, der Prophet der alten Perser, stammte von indischen Emigranten ab, die schon lange genug in Persien sesshaft waren, um zu einer eigenständigen Nation zu werden. Zu Balkh in Turkestan führte Vyasa ein großartiges religiöses Streitgespräch mit Zaratusthra, er muss also sein Zeitgenosse gewesen sein.
Zanthus von Lydien (470 v. Chr.), der früheste griechische Schriftsteller, der Zaratusthra erwähnt, sagt, dass dieser etwa sechshundert Jahre vor dem Trojanischen Krieg gelebt habe (etwa 1800 v. Chr.). Aristoteles und Eudoxos platzieren seine Ära sechstausend Jahre vor Platon, andere fünftausend Jahre vor dem Trojanischen Krieg (siehe Plinius: Historia Naturalis, XXX, 1-3). Berosus, der babylonische Historiker, macht aus ihm einen König von Babylon zwischen 2200 v. Chr. und 2000 v. Chr. Es ist jedenfalls klar, dass die Hindu-Kolonisation Persiens vor dem Großen Krieg [des Mahabharata; d. Red.] stattfand.
Im ersten Kapitel (Fagard) desjenigen Teils ihres heiligen Buches (das gleichzeitig auch ihr ältestes Buch ist), der den Namen Vendidad trägt, spricht der göttliche Hurmuzd zu Zapetman (Zaratusthra): "Ich habe den Menschen ein exzellentes und fruchtbares Land gegeben. Niemand sonst ist fähig, derartiges zu vergeben. Dies Land liegt im Osten (von Persien), wo jeden Abend die Sterne aufgehen." ... "Als Jamshed (Anführer der Auswanderer-Nation) vom Hochland im Osten in die Ebene kam, gab es dort weder Haus-, noch Wildtiere oder Menschen."
Graf Magnus Fredrik Ferdinand Bjornstjerna (1779-1847), Autor des Buches 'The Theogony of the Hindoos with their systems of Philosophy and Cosmogony', bemerkt: "Bei dem Land, auf das oben angespielt wird, aus dem die Perser stammen sollen, kann es sich um kein anderes als den nordwestlichen Teil des alten Indiens - Afghanistan und Kashmir - handeln, der im Osten Persiens liegt [...]." Die Chaldäer waren unsprünglich Auswanderer aus Indien. Graf Bjornstjerna schreibt: "Die Chaldäer, die Babylonier und die Einwohner von Kolchis leiteten ihre Zivilisation von Indien ab." [6]
Auch die Assyrer stammten von Hindus ab. Ihr erster König war Bali, Boal oder Bel. Dieser Boal oder Bali war in alten Zeiten ein indischer Großkönig. Er herrschte von Kambodscha bis nach Griechenland. Professor Maurice sagt: "Bali...war der [...] Souverän eines mächtigen Reiches, das sich über den indischen Kontinent erstreckte." [7]
Der Manu-Kodex, Indiens großes Gesetzeswerk, erklärt, dass Dravidier, Yavanas (Griechen), Sakas (Skythen), Pahlavas (Perser), Kambojas (Tibeter, Siamesen, Burmesen) und Sinas (Chinesen), den Kshatriyas entstammen, der zweithöchsten Kaste, die ihre Religion vergaß und auf Abwege geriet. [8]
Fortsetzung:
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Max Müller, The Science of Language , S. 242-253
- ↑ Quelle: A. H. Heeren, Historical researches into the politics, intercourse, and trade of the Carthaginians, Ethiopians, and Egyptians, Volume II, S. 220
- ↑ Quelle: Sir William Jones, The Works of Sir William Jones, Volume I, S. 82-82
- ↑ Quelle: Martin Haug, Essays on the Parsees, S. 288
- ↑ Quelle: James Tod u. William Crooke, Annals and Antiquities of Rajasthan: or the Central and Western Rajput States of India, Volume I, S. 14
- ↑ Quelle: http://www.anandamayi.org/devotees/jv/english/catal2.htm
- ↑ Quelle: Krishan Lal Jain, Hindu Raj in the World, S. 88-92
- ↑ Quelle: Michael Pym, The Power of India, S. 218
Bild-Quellen:
- 17) http://www.atributetohinduism.com/India_and_Egypt.htm (nicht mehr online)
- 18) ebd.