Die vormondzeitliche Kultur im Kontext der Menschheitsgeschichte
von Kurt Bilau (1935)
Die Kultur der Präincas war eine vormondzeitliche, die ganz am Ende des Tertiärs entstand. Ehe wir auf diese Kultur eingehen, müssen wir uns über die Möglichkeit des Tertiärmenschen unterrichten. Die Anhänger der Welteislehre nehmen an, daß es Tertiär- und womöglich Sekundär-Menschen gab. Wenn das aber der Fall wäre, so hätte man neben den Resten von Tertiärtieren fast aller auch heute noch lebenden Arten auch den Menschen angetroffen. [1]
Am Ausgang des Tertiärs (Abb. 1) finden wir aber als Primaten nur eine kleine Affenart vor. Selbst wenn man annimmt, daß die Toten verbrannt wurden, so müssen doch Menschen gelegentlich den wilden Tieren zum Opfer gefallen sein, oder sie werden auf Urwaldwanderungen einsam eines plötzlichen Todes gestorben sein, so daß niemand sie bestatten konnte. Neben den unzähligen Tieren müßte doch wenigstens ein einziger fossiler Tertiärmensch gefunden sein, zumal die Tertiärzeit über fünfzig Millionen Jahre dauerte.
Als der holländische Arzt Dubois auf seiner Besitzung Trinil auf Java ein Schädeldach, Backenzähne und Oberschenkel eines „Affenmenschen” (Abb. 2) fand, ga es einen großen Streit, ob „Affe”, ob „Mensch”. Virchow setzte sich mit seiner ganzen Autorität für ein gibbonähnliches Wesen ein. Der breitwurzelige Backenzahn hätte keinen Platz in einem Menschenkiefer. Leider fehlte das entscheidende Argument, das den Affen grundlegend vom Menschen scheidet, der Fuß.
Das Skelett lag auf dem Tertiärboden, das Wesen könnte also etwa am Ausgang des Tertiärs gelebt haben. Jetzt endlich vor zwei Jahren wurde in Ngadang in der Nähe von Trinil das Rätsel gelöst. Dort wurden gleich 6 solche Skelette mit Füßen gefunden - also doch Menschen; aber diese lagen alle deutlich in quartären Schichten. Es waren Präneandertaler von derselben Form, wie ein in der Nähe von Peking gefundener Mensch. Der Traum vom Tertiärmenschen ist damit ausgeträumt.
Immer wieder glaubte man endlich einen Tertiärmenschen gefunden zu haben, so 1913, als Reck in der Oldoway-Schlucht in Deutsch-Ostafrika ein fossiles Skelett eines sehr rezent anmutenden Menschen fand. Das Skelett lag einwandfrei zwischen Tertiärtieren. Das war ein brilliantes Argument für die Freunde des Tertiärmenschen. Leider aber wurde auch dieser Fund als ziemlich neuzeitlich entlarvt. Man fand jetzt nämlich in seinem Brustkorb Reste von allen darüber liegenden Schichten. Also ist das Skelett einwandfrei durch eine Erdspalte so tief eingespült worden. [2]
Und selbst, wenn es Tertiärmenschen gegeben haben würde, so hätten diese uns unmöglich über den Niederbruch des Tertiärmondes berichten können, denn es wird Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Jahren gedauert haben, bis der Mensch eine zur Bildung von Sagen und Mythen ausreichende Kulturhöhe erreicht hatte. An andere, womöglich schriftliche Überlieferungen ist zunächst gar nicht zu denken, denn der Mensch ist vernunftlos geboren. Er konnte zwar Laute hervorbringen, aus Affektlauten wurden Verständigungslaute und schließlich eine primitive Sprache. Die erste Menschheitssprache kann sich nur sehr langsam entwickelt haben, da es nur sehr wenige Menschen zunächst gab, die vielleicht auf weitem Raum verstreut lebten. Erst an einer entwickelten Sprache konnte sich die Vernunft heranbilden und nun erst war der entscheidende Schritt getan, der den Menschen himmelweit von der Tierwelt trennt.
Alle Tierarten paßten sich ihrer Umgebung an. Nahm in einer Erdepoche der Wassergehalt der Erde zu - und es hat Zeiten gegeben, wo die Meereshöhe die Spitze des Himalayagebirges erreichte, wie dort oben gefundene Muscheln beweisen - so konnten nur die Tierarten weiter existieren, die Wassertiere waren. Nur bereits angepaßte Säugetiere wie Walfische, Robben usw. konnten allein neben der bereits vorhandenen Meeresfauna und -flora weiter existieren. Die Tierkörper paßten sich den veränderten Bedingungen an, sie wurden zu Wasser-, Luft- und Landtieren.
Der erste Mensch mußte laufen, klettern, schwimmen können, um sein Leben zu erhalten, bis sein Körper sich zu höchster Zweckmäßigkeit entwickelt hatte. Noch die Neandertaler mit ihren kurzen Beinen und langem Oberkörper gingen nicht ganz aufgerichtet, sie mußten besser entwickelten Menschen mit Laufbeinen unterliegen. Erst als alle körperlichen Eigenschaften auf das höchste entwickelt waren, fingen Sprache und Vernunft zu wachsen an. Und nun vollzog sich das Wunder. Zum ersten Male gab es Wesen, die sich nicht weiter ihrer Umgebung anzupassen brauchten, sondern die umgekehrt ihre Umgebung nach ihren Bedürfnissen veränderten. Die Erfindung des Feuers, der Jagd und Fischerei und der Bau von warmen Wohnungen machte es den Menschen möglich, selbst in der unwirtlichen Wüste der Polargebiete in Eishütten zu leben.
[...] Wenn jemand annehmen will, daß uns Menschen über den Niederbruch des Tertiärmondes berichtet haben, dann muß es schon lange im Sekundär Menschen gegeben haben. Davon ist aber ganz und gar keine Rede. Die Anhänger der [ Welteislehre] machen hier einen grundlegenden Fehler, wenn sie von Überlieferungen über den Niederbruch des Tertiärmondes sprechen, und wenn sie versuchen, die Aversa und Edda hierauf zuzustutzen. Man glaubte sich diese Sagen von Weltkatastrophen nur erklären zu können, wenn man darin Berichte über den Zusammenbruch des Tertiärmondes zu sehen vermeinte. Die Welteislehre hat einfach nicht daran gedacht, daß der Planet Luna, jetzt unser quartärer Erdenmond, einst mit mehreren Mondtrabanten zugleich an die Erde heranschrumpfte.
Spätere Berichte werden uns zeigen, daß die Luna 7 Monde hatte und ihre vier größten an die Erde abgeben mußte. Besonders der Niederbruch des vorletzten Mondes hat der Menschheit unsagbare Schrecken gebracht. Jeder Mond löste sich zu einem Trümmerring auf, wie der Saturn ihn zeigt, aus dem dann die Eis- und Steinmassen herniederhagelten. Jeder Mondtrümmerring zog eine Gürtelflut zusammen, und zwar nicht nur des Wassers, sondern auch der Luft, so daß die Pole nur dünner luftbedeckt waren, und, der Weltraumkälte preisgegeben, Eiswüsten wurden. Diese Eiszeiten geben uns einen Fingerzeig über das Alter des Menschen, denn vor den Eiszeiten sind keinerlei Spuren der menschlichen Tätigkeit irgendwie festgestellt. Wir hörten schon, daß die Zahl der Eiszeiten noch umstritten ist, jedenfalls erzählen uns aber die ältesten Berichte vom Niederbruch von vier Lunatrabanten, so daß es demgemäß auch vier Eiszeiten gegeben haben müßte.
Erst in den Erdschichten der 1. Eiszeit werden ungeschliffene Steine gefunden, deren Form geeignet war, den Menschen als Werkzeug zu dienen. Gewisse Spuren deuten darauf hin, daß diese Steine auch wirklich von Menschen benutzt wurden. Die Anfänge der ältesten Steinzeit sollen nach v. Richthofen 500 000 Jahre zurückreichen. Zwischen der 2. und 3. Eiszeit muß eine längere Zwischenzeit bestanden haben, in der sich die menschliche Kultur auf beachtliche Höhe erhoben hatte. Immer näher kam jedoch die Niederbruchskatastrophe des dritten Lunamondes, der die Gürtelflut immer höher saugte. Wie Inseln ragten hochgelegene Gebiete wie Abessinien und die Anden beim Titicacasee aus dem Meere heraus.
Die damaligen Menschen hatten aber schon eine beachtliche Kulturhöhe erreicht, sie trieben Ackerbau und mußten auf den steilen Berghängen, auf die sie sich vor dem steigenden Wasser gerettet hatten, hinaufklettern, mußten sich Ackerterrassen schaffen. Diese Ackerterrassen findet man heute noch in Abessinien wie am Titicacasee (Abb. 3) bis zu 4000, ja 5000 m hinauf, also in Höhen, die heute nicht mehr von Menschen dauernd bewohnt werden können. Die Luft ist in diesen Höhen heute bereits so dünn, daß Mensche dort nicht dauernd schwer arbeiten können.
Freilich damals, als die Menschen lebten, die die Ackerterassen anlegten, lag der Spiegel des Stillen Ozeans fast 4000 m über dem heutigen Titicacasee. Damals war natürlich auch der Luftdruck dort oben ein normaler, und vor Eis- und Steinhagel fanden die Menschen Schutz auf der Nichtwetterseite der Berge. Schon recht flache Hänge genügten für diesen Schutz, da die gewaltige Niederbruchsgeschwindigkeit des Steinhagel fast waagerecht herunterkommen ließ.
Wie weit die Tertiärzeit zurückreicht, auch darüber ist sich die Wissenschaft nicht einig. Man hat lange herumgeraten, so nimmt H. Wirth an, daß die Tertiärzeit vor 10 Millionen Jahren begann. Erst neuerdings ist man aus dem Gebiet roher Schätzungen herausgekommen. Der amerikanische Geologe Barrell hat sich nämlich der Riesenarbeit unterzogen, Blei aus allen Erdschichten zu untersuchen. Er fand, daß die ältesten, tiefsten Erdschichten Blei enthielten mit einem wesentlich höheren Uranbleigehalt. Blei zerfällt nämlich in ganz bestimmter Frist zu Uranblei, das genau so aussieht wie Blei, aber spezifisch schwerer ist. Dieser Zerfall vollzieht sich nach unabänderlichen mathematisch-physikalischen Gesetzten.
Aus dem Gehalt an Uranblei kann man also errechnen, wie alt das Blei war, als es mit den Trümmern eines niederbrechenden Mondes auf die Erde kam. Da sich in allen Erdschichten ein verschiedener Uranbleigehalt ergab, kann man nur annehmen, daß alle Elemente, die bei den Niederbruchs-Katastrophen glühend herunterkamen, sich als unzerfallene Elemente niederschlugen. Das Uranblei ist demnach der einzig sichere Kalender für das Alter der Erdschichten. Barrell fand folgende Werte:
Damit ist endlich eine zeitliche Einteilung der erdgeschichtlichen Perioden möglich geworden.
Fortsetzung:
Der steinerne Kalender der Präincas am Titicacasee (K. Bilau)
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von Kurt Bilau (1872-1941) wurde seinem Buch "("Die Offenbarungen des Johannis - Ein Mondniederbruch vor 11 400 Jahren" entnommen (S. 35 - 39), das 1935 in Berlin veröffentlicht wurde. Bei Atlantisforschung.de erscheint er (2009) in einer redaktionell bearbeiteten Online-Fassung.
- ↑ Red. Anmerkung: Hier irrte Kurt Bilau offenbar in ähnlicher Weise wie Jahrzente vor ihm der große Cuvier bezüglich der Existenz des 'prädiluvialen Menschen (vergl. zu dessen Irrtum den Beitrag: "Katastrophismus"), wie Michael Brandt in seinem, im September 2011 erschienenen Magnum opus Vergessene Archäologie jetzt nachweisen konnte: Zahlreiche lithische Artefakte aus Schichten des Oberen und sogar des Unteren Tertiär belegen eindrucksvoll, dass bereits in diesen frühen Perioden der Erdgeschichte Werkzeug herstellende und benutzende Menschenwesen auf der Erde existierten. Siehe dazu aktuell im Atlantisforschung.de-Editorial vom Oktober 2011: Existenz des Tertiär-Menschen darf jetzt als bewiesen gelten
- ↑ Red. Anmerkung: Auch bezüglich der Bewertung dieses Fundes lag Bilau vermutlich falsch. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: Richard L. Thompson, "Dr. Recks kontroverser Fund"
Bild-Quellen
(1) Christian Schura, cs-grafics.de, unter: http://www.cs-grafics.de/illustration/natur1_m3.html