Dominique Görlitz - Pressemitteilung 4. März 2015
Außergerichtliche Einigung um Cheops-Projekt - Neue Erkenntnisse zum Bau der Großen Pyramide
Dr. Dominique Görlitz & Stefan Erdmann akzeptieren Strafbefehl
Im Gefolge der Enthüllungen zu dem seit November 2013 um die Welt gegangenen 'Cheops-Skandal' findet nun - zumindest in Deutschland - das juristische Nachspiel um das Cheops-Projekt der beiden deutschen Forscher sein Ende.
Sowohl die Ermittler der Staatsanwaltschaft als auch das Amtsgericht Chemnitz haben sich auf Ordnungsstrafen gegen die beiden deutschen Forscher verständigt. Mit der Anerkennung dieser Ordnungsstrafen von jeweils 60 Tagessätzen sind Dr. Dominique Görlitz und Stefan Erdmann nicht vorbestraft.
Forscher zeigten sich kooperativ und erkennen Fehler an
Zuvor hatten Erdmann und Görlitz nochmals Belege und neue Dokumente aus Ägypten bereitgestellt, die kategorisch beweisen, dass nicht sie die Cheops-Kartusche (Namenszug des mutmaßlichen Erbauers der Cheops-Pyramide) im April 2013 beschädigt haben. Sie handelten bei ihrer Untersuchung im besten Glauben, eine offizielle Genehmigung zu besitzen. Zudem stellte sich im Verlauf der Ermittlungen heraus, dass jene berühmte Inschrift in der obersten Entlastungskammer bereits zwischen 2004 bis 2006 durch unbekannte Täter beprobt worden war. Dies fand also noch zu jener Zeit statt, in der der Ex-Antikenminister und inoffizielle Hauptankläger der beiden Deutschen, Dr. Zahi Hawass, selber die Oberaufsicht der Cheops-Pyramide hatte.
Im Verlauf der Ermittlungen wurde deutlich, dass für die Verbringung der von Görlitz entnommenen Materialproben nach Deutschland weitere gesonderte Genehmigungen notwendig gewesen wären, über welche beide Forscher nicht verfügten. Insbesondere dieser Umstand ist für Dominique Görlitz und Stefan Erdmann dafür ausschlaggebend, den Strafbefehl des Amtsgerichts Chemnitz zu akzeptieren. Der Naturwissenschaftler und Experimental-Archäologe Dr. Görlitz: „Man kann sich auch auf der Suche nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht gegen geltendes Recht stellen. Herr Erdmann und ich waren zuvor stets davon ausgegangen, mit den notwendigen Genehmigungen ausgestattet zu sein. Dies erwies sich nachfolgend jedoch als unzutreffend, und deshalb haben wir uns der Verantwortung für unser Handeln zu stellen.“
Görlitz und Erdmann hatten sofort nach Bekanntwerden des Skandals mit den Behörden in Kairo Kontakt aufgenommen, alle Fakten offen gelegt und ihre volle Kooperation bei der Klärung der Sachverhalte zugesagt. Zudem hatten sie dem ägyptischen Antiken-Minister Mustafa Ibrahim umgehend die Rückgabe aller Proben angeboten, die im August 2014 von der damaligen sächsischen Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer dem ägyptischen Botschafter in Berlin übergeben wurden. Es handelte sich um etwa 30-50 mg schwarze Patina von der Decke der so genannten 'Königskammer' und in etwa dieselbe Menge einer rötlichen Farbanhaftung von einer Inschrift in der obersten Entlastungskammer der Großen Pyramide, die vermutlich aus der Zeit der Pyramidenbauer stammt.
Das juristische Ringen in Ägypten geht weiter
Dominique Görlitz und Stefan Erdmann sind zuversichtlich, dass sie mit dieser außergerichtlichen Einigung auch den noch in Ägypten inhaftierten Begleitern helfen können. Diese bemühen sich derzeit um ein Revisionsverfahren zu der Verhandlung in Kairo, welche im Dezember 2014 mit der Verurteilung aller im Zusammenhang mit dem Cheops-Projekt Angeklagten zu einer 5-jährigen Haftstrafe endete. Auch die ägyptischen Behörden werden nun schwerlich an der mit der Verhängung einer Ordnungsstrafe gegen die beiden deutschen Forscher erfolgten Einstellung des hiesigen Ermittlungsverfahrens einfach vorbeisehen können.
Zudem prüfen Erdmann und Görlitz mit ihren Anwälten derzeit auch die Möglichkeit einer Strafanzeige gegen Dr. Zahi Hawass wegen übler Nachrede, Verleumdung und Behinderung der Justiz, welche die bereits eingeleiteten Ermittlungen der ägyptischen Polizei gegen den Ex-Minister flankieren soll.
Neue Erkenntnisse zum Bau der Großen Pyramide
Beide Forscher haben stets beteuert, dass es Ihnen um ergebnisoffene Forschung und das Erbringen neuer Befunde ging. Es war weder ihre Absicht noch lag es im Rahmen ihrer technischen Möglichkeiten, das Alter der Pyramide umzudatieren. Stattdessen haben sie eine aus materialwissenschaftlicher Sicht bedeutende Entdeckung gemacht, die sie selbst so nicht erwartet hatten: Die Erbauer der 'Cheops-Pyramide' nutzten offenbar bereits durch Niedrigtemperatur-Schmelze gewonnenes Eisen!
Die von Görlitz und Erdmann beprobte und untersuchte schwarze Patina (Abb. 3 ) auf der Unterseite der riesigen Granitbalken an der Decke der Königskammer, die unter dem Balken über dem gemauerten Decken-Auflager weiterverläuft, deutet darauf hin, dass es sich bei diesen Anhaftungen vermutlich um Spuren technischer Gerätschaften aus Eisen handelt, die bei der Errichtung der Cheops-Pyramide Verwendung fanden.
Bereits der optische Befund der Patina in der Pyramide erbrachte klare Hinweise auf das Vorhandensein von Eisen in seiner oxidierten Form als Magnetit. Dominique Görlitz, der sich auch intensiv mit den Aussagen antiker Gelehrter zum alten Ägypten befasst, verweist in diesem Zusammenhang auf die Erwähnungen dieses Eisenminerals, wie z.B. die von Thales von Milet oder Plinius, die Magnetit in vielen Einzelheiten beschrieben.
Görlitz betont, dass andere Forscher – z.B. El Gayar & Jones (1989) - bereits lange vor der Entdeckung von Stefan Erdmann und ihm in der 'Cheops-Pyramide' Objekte aus Eisen entdeckt haben und unabhängig von ihnen zu vergleichbaren Schlussfolgerungen zur Nutzung dieses Metalls durch die Pyramidenbauer gelangten. Diese Entdeckungen wurden bisher in der Ägyptologie unter anderem deshalb ignoriert, weil die Möglichkeit erwogen wurde, die betreffenden Artefakte seien erst zu einer späteren Zeit in die Pyramide gelangt, und somit nicht dem Zeitpunkt ihrer Erbauung zuzuordnen.
Umso bedeutsamer ist nun die von den beiden deutschen Forschern in der Großen Pyramide gemachte Entdeckung von Eisenrückständen in einem unzweifellos originären Fundzusammenhang. Dazu stellt Dr. Görlitz fest: "Es dürfte gänzlich außer Zweifel stehen, dass diese Eisenrückstände nicht später nach dem Einbau der Granitbalken dorthin gekommen sind, oder das Resultat natürlicher chemischer Prozesse darstellen."
Bild-Quellen
- 1) Bildarchiv Atlantisforschung.de
- 2) Deval Kulshrestha bei Wikimedia Commons, unter: File:1660 blk 19329 zoom.png
- 3) Bildarchive Stefan Erdmann und Atlantisforschung.de