Expeditionsbericht zur Atlantis-Lokalisierung des A. Petit
von Carina Marie Burgstaller
Im Jahre 2006 entschied sich A. Petit zu einer spontanen Privatexpedition nach Libyen. Die kuriosen Hintergrunde dazu sind in seinem Folgebuch "Expedition nach Atlantis" niedergelegt. Wenn auch als amüsanter Reisebericht formuliert, bergen sich seines Erachtens darin die Beweise für die Arbeitshypothesen aus dem Manuskript "Notfall Atlantis".
Das Plateau der Cyrenaika (Abb. 1), sagt er, habe die richtige Größe und Grundform. Laut Platon umringte die Insel ein Graben von 2000 x 3000 Stadien, wobei sie als nahezu rechteckig beschrieben wird. Tatsächlich liegt die Zone südlich der Cyrenaika zum Großteil unter dem Meeresspiegel. Sie wird Bahr bela Ma genannt, was 'Meer ohne Wasser' bedeutet. Die Oase El Jaghbub, an der mittleren Südkante des Plateaus befindet sich bereits 5 Meter unter dem Meersspiegel und vertieft sich bis zur Kattarra-Senke im Osten auf Minus 130 Meter. In westlicher Richtung verläuft das Meer ohne Wasser über weitere Oasen, ebenfalls weit unter dem Meeresspiegel, bis zur Großen Syrte am Mittelmeer. Dieser Bereich stellt also die tiefste Zone fast der halben Sahara dar. Für Letztere ist noch bis vor 6.000 Jahren großer Regenreichtum nachgewiesen. Demnach müssen sich sämtliche Flüsse aus einem gigantischen Einzugsgebiet dort hinein ergossen haben. Das Plateau der Cyrenaika hatte also mit Sicherheit deutlichen Inselcharakter, argumentiert A. Petit.
Den von Platon genannten Fluss, exakt in der geometrischen Mitte der Insel Atlantis, lokalisiert er mit dem Wadi As Shuba, der auch heute noch die Symmetrieachse des cyrenischen Plateaus markiert. In der Entfernung von 50 Stadien (ca. 9,5 km) zur ehemaligen Südküste ortete A. Petit einen Hügel, der innerhalb von ausgetrockneten Flußbetten liegt. Daneben machte er per Satellitenbild geometrische Strukturen aus. Nachdem jedoch die Auflösung der Satellitenbilder erhöht wurde, so sagt A. Petit selbst, erweist sich diese Einschätzung nur als mögliche Interpretation. In der Großansicht sind keine ungewöhnlichen Strukturen mehr zu erkennen.
A. Petits improvisierte Expedition musste mindestens ein spezielles Ergebnis haben. Platon beschreibt riesige Zerstörungen durch Regen und Erdbeben. "Alleshemmende Schlammassen hätten ein vorgelagertes Meer unbefahrbar gemacht", zitiert A. Petit. Dennoch müssten Reste des ungewöhnlichen Baumaterials übrig geblieben sein, meint A. Petit. Nämlich rote, weiße und schwarze Steine. (Abb. 3) Er präsentiert Fotos davon und setzt hinzu, dass es exakt im Zielgebiet keine anderen Steinfarben gibt. Dass die gesamte Cyrenaika aus weißem Kalkstein und rotem Sandstein besteht, war schon vorher bekannt. Nicht aber, woher die schwarzen Steine stammen sollten. Sie sind jedenfalls vorhanden und gruppieren sich bisweilen in zersplitterten Steinnestern. (Abb. 4)
Interessant ist noch ein weiterer Fund, ebenfalls exakt vom Zielpunkt. Es handelt sich hierbei um einen gerade und durchgehend gelochten Stein. (Abb. 5) Zweifellos eine Kuriosität in einer Gegend, die seit ehedem menschenleer sein soll. Das kann sie aber nicht gewesen sein, folgert A. Petit, denn nicht nur hunderte Felsgräber (Abb. 6) im 80 km entfernten El Jaghbub zeugen davon. Weitere lange bekannte Grabstätten nähern sich bis auf 15 km seinem Lokalisationspunkt. Etwa das "Gabr At Tawil" , das "lange Grab", das dem Namen nach an die kretische Bauweise erinnert. Diese Grabform fand A. Petit ebenfalls in Sluntah, in der nördlichen Cyrenaika vor. (Abb. 7)
Als geradezu sensationell wertet A. Petit jedoch eine bare Auskunft. Nachdem der kleine Expeditionstrupp wegen eines fehlerhaften GPS-Gerätes am Zielort vorbeigefahren war, stießen sie auf eine Ölpumpstation. Die Ölarbeiter berichteten, dass im Wadi Al Khali kürzlich unidentifizierbare Gräber gefunden worden seien. Weder römisch noch griechisch, betonten sie. Der Wadi al Khali ist aber genau der, der den Wadi As Shuba am Zielpunkt kreuzt. Und es ist auch der Wadi, in dem das "lange Grab" liegt. A. Petit setzt die Atlanter mit den Vorfahren der Minoer gleich, erhoffte sich aber bisher vergeblich nähere Informationen darüber. Es ist nicht auszuschließen, dass atlantische Fundstücke längst ausgegraben wurden, meint A. Petit.
Obwohl A. Petit nur insgesamt eine Stunde den Zielort untersuchen konnte, hält er seine Forschungsreise für einen vollen Erfolg. Er verweist dabei nicht nur auf die Oberflächenfunde an seiner Atlantis-Lokalisation, sondern auch auf viele weitere Verblüffungen, die Libyen zu bieten hatte. Nicht nur riesige Seen (Abb. 8) mitten im "Meer ohne Wasser", sondern beispielsweise auch die Entdeckung einer kleinen Pyramide namens Quasr At Attala. Ebenso, wie in Stein gehauene Köpfe, die in verblüffender Weise maltesischen Museumsexponaten gleichen. Auch diese finden sich in der libyschen Kleinstadt Sluntah, die neben einem von Gräbern durchlöcherten Berg, eine mysteriöse Grotte mit vorzeitlichen Steinfiguren aufweist. (Abb. 9) "Ob Atlantis oder nicht, die Cyrenaika ist voll von unglaublichen Funden - es hat sich nur noch niemand dafür interessiert". Zumindest A. Petit ist sich dessen sicher.
Bild-Galerie
Abb. 4 Eines der von Burgstaller oben erwähnten 'Steinnester', auf die A. Petit bei seiner Exkursion in der Cyrenaika stieß.
Abb. 5 Dieses Fragment eines Steines weist eindeutig eine artifizielle Bohrung auf. Zu was für einem Objekt gehörte es einst?
Abb. 6 Diese Aufnahme zeigt eines der Felsgräber von El-Jaghbub.
Abb. 7 Dieses von A. Petit bei Sluntah fotographierte, uralte Lang-Grab droht offenbar zu 'vermüllen'.
Abb. 8 Der See von El-Jaghbub - nur einer aus einer ganzen Reihe von Seen in diesem Gebiet der Cyrenaika.
Abb. 9 Die Überreste der Kultstätte bei Sluntah sollten für Archäologen eigentlich ein Faszinosum darstellen - finden aber offenbar keinerlei Beachtung.
Abb. 10 Abschließend noch einmal die, in Abb. 2 mit Markierungen abgebildete, Satelliten-Aufnahme im Original.
Bild-Quelle
Alle Abbildungen in obigem Beitrag von Carina Marie Burgstaller und in der darauf folgenden Bild-Galerie stammen aus dem Privat-Archiv von A. Petit ©. Alle Rechte vorbehalten.