Laufvögel - Lasttiere der Vorzeit

von William R. Corliss (1990)

Abb. 1 Skizze eines "bepackten" Straussen-Vogel vom Fluss Blaka am Niger. Was für Güter transportierten diese neolithischen Lasttiere?

Anthropologen haben einmal vor langer Zeit festgelegt, dass der Straußenvogel erst in historischen Zeiten domestiziert wurde. Sie bespöttelten eine prähistorische Zeichnung, die einen Strauß zeigte, der einen menschlichen Reiter trug, und auch Piktogramme von Straussen, die offenbar mit Pack-Sätteln ausgestattet waren.

Die jüngste Entdeckung [dieser Artikel erschien erstmals 1990; d. Red.] könnte ihre Meinung ändern. Es handelt sich um eine neolithische Abbildung (Abb. 1) (5000-7000 Jahre alt), tief eingraviert auf Felsen am Fluss Blaka am Niger, Afrika. Hier scheint der Strauß definitiv mit Lasten beladen zu sein, die festgebunden sind. Die Beine des Vogels sind in einer Ruhe-Position gefaltet.

Die Ägypter fingen gelegentlich junge Strauße und zwangen sie in ein Geschirr, aber die Gravur scheint zu beweisen, dass diese Praxis schon lange zuvor existiert hat. [1] Da fragt man sich, was für neolithische Waren die Straußen-Karawanen trugen und wo ihre Ziele lagen.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1990-2000) erschien erstmalig unter dem Titel "BIRDS OF BURDEN" bei Science Frontiers Nr. 72, Nov. / Dez. 1990; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach: http://www.science-frontiers.com/sf072/sf072a02.htm

Fußnote:

  1. Quelle: Bahn, Paul; "A Head in the Sands of Time," Nature, 346:794, 1990

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