Steinpyramiden in Indonesien

Abb. 1 Das Hauptmomument des Sukuh-Tempels

(rmh) Dr. Sam Osmanagich berichtet in seinem Buch Die Pyramiden von Bosnien in der ganzen Welt über die Anlage Candi Sukuh und der in ihrer Mitte stehenden Pyramide, die die charakteristischen Stufen aufweist und eine Zugangstreppe verfügt, die bis nach ganz oben zu einem rechteckigen Plateau führt, vom dem ein Steintempel hervorragt. Bisher gab es nur oberflächliche Untersuchungen, die darauf schließen lassen, dass der Tempel vermutlich im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Das Eingangstor der Pyramide wird "Buta aban Wong" genannt. Auf ihm befindet sich eine Inschrift, aus der hervorzugehen scheint, dass die Pyramide um Jahr 1437 entstand.

Auf der Seite Candi Sukuh - Pyramidentempel werden einige Merkwürdigkeiten erwähnt, die sich bei Osmanagich nicht finden. Dort heißt es: "Dieses Bima, einem Heros des Hinduepos Mahabharata, geweihte Terrassenheiligtum ist einmalig und nimmt in ganz Indonesien eine Sonderstellung ein. Von seiner Gesamtkonzeption und seinem Erscheinungsbild her weicht es deutlich von den hinduistisch-buddhistischen Tempelkomplexen Javas ab. Die Terrassenanlage weist mit ihrem pyramidenförmigen, sie krönenden Aufbau eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Maya-Tempeln Mittelamerikas auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit war Candi Sukuh bereits lange vor Beginn der Indisierung ein Heiligtum der Megalithkultur, das der Ahnenverehrung diente. In seiner heutigen Form erscheint der Sukuh-Tempel aufgrund der Verschiedenartigkeit der dortigen Monumente als ein synkretistisch geprägtes Bauwerk."

Auch bezüglich des vermuteten Alters weicht die Beschreibung des Autors dieser Seite von Osmanagichs knapper Darstellung ab. Es heißt: Die auf verschiedenen Steinbildwerken vorgefundenen Jahresdatierungen aus der Mitte des 15. Jhs. geben zwar Hinweise darauf, daß hier damals eine vielbesuchte Kultstätte existierte, sie lassen aber keine Schlüsse auf das eigentliche Alter des Terrassenheiligtums zu. Vieles ist ungeklärt am Candi Sukuh, vieles paßt nicht ins gewohnte Bild hinduistisch-buddhistischer Kultausübung auf Java. So unterscheiden sich die Reliefdarstellungen und die Skulpturen grundlegend von denen anderer javanischer Tempel. Die Bildwerke haben häufig einen erotischen Charakter und vereinen stilistisch Elemente des sogenannten Wayang-Stils mit einer Tendenz zur archaischen Vereinfachung.

Anmerkungen und Quellen

Verwendetes Material:

Die Pyramiden von Bosnien.png
Sam Osmanagich: "Die Pyramiden von Bosnien auf der ganzen Welt", Hanau 2014, , S. 215

http://www.hpgrumpe.de/reisebilder/java/java_10.htm nach: DuMont Richtig reisen - Indonesien, Köln 1991, S. 238-239

Bildquelle

https://en.wikipedia.org/wiki/Sukuh#/media/File:Candi_Sukuh_2007.JPG Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/