Auftakeln von ABORA IV in Patara: Unterschied zwischen den Versionen

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* Alle Aufnahmen: Bild-Archiv [[Dominique Görlitz|Dr. Dominique Görlitz]] / [https://www.abora.eu/index.php?id=2421 Mission ABORA]

Aktuelle Version vom 14. Februar 2020, 21:04 Uhr

von Dr. Dominique Görlitz

Abb. 1 Der ärchäologische Bezirk von Patara, wo die ABORA IV nun als Museumsschiff ausgestellt wird
Abb. 2 Selbst in den späten Abendstunden wurde noch bei künstlicher Beleuchtung an der ABORA IV gearbeitet, um den straffen Zeitplan einzuhalten.

In der vergangenen Woche besuchte ich mit Dirk Sprengler (ABORA-Verein) die Ausgrabungsstätte von Patara (Abb. 1), um der leitenden Archäologin Prof. Havva İşkan (Abb. 3) bei der Rekonstruktion der ABORA IV zu helfen. Unsere türkischen Freunde hatten das Boot zwischenzeitlich von Kaş nach Patara überführt – ein sehr aufwendiges Unterfangen.

Über die Bedeutung der künftigen ABORA-Ausstellung führte Prof. İşkan in einem Interview in Patara aus: „Die Verbindung von ABORA und Patara liegt auf der Hand. Schon seit frühester Zeit hatte Patara mit Ägypten engste Verbindungen. Später, als Patara der Haupthafen von Lykien wurde, war die Stadt das Tor zum Ostmittelmeer, das vor allem zu Ägypten sehr enge Beziehungen pflegte. Außerdem kann Patara und das nahe Tholos auf eine uralte Seefahrtgeschichte zurückblicken, denn hierher wurden schon vor mehr als 11.000 Jahren größere Mengen von Obsidian von der Insel Melos transportiert, also ziemlich genau entlang der Route, die auch ABORA IV segelte.

Abb. 3 Prof. Dr. Havva İşkan und Dr. Dominique Görliitz bei einer kleinen 'Verschnaufpause' während der Rekonstuktions-Arbeiten

Die archäologischen Hintergründe, aber auch die enorme Bedeutung von Patara an der kleinasiatischen Küste untermauern, dass diese archäologische Stätte beste Voraussetzungen für eine ABORA-Schau am Endpunkt der Expeditionsroute bietet.

Aus diesem Grund war es so wichtig, den türkischen Kollegen zu helfen, den Rumpf von ABORA IV wieder komplett zu verschnüren, um alles für die noch ausstehende Konservierung vorzubereiten. Die Untersuchungen am Rumpf ergaben, dass das Schilf im Moment noch in einem ausgezeichneten Zustand ist. Es zeigt noch immer keinerlei Anzeichen von Fäulnis. Nach dem Verschnüren setzten wir mit Hilfe der Archäologen die Großaufbauten wieder auf den Rumpf.

Diese Arbeiten waren sehr komplex und erforderten volle Teamfähigkeit aller Beteiligten: Zum einen hatten die Deutschen noch nie mit den Türken zusammengearbeitet und zum anderen hatten die Türken wiederum keinerlei Erfahrungen im Auftakeln von vorgeschichtlichen Segelschiffen, so dass diese Arbeiten nur unter inniger Kooperation erfolgen konnten. Doch genau darin liegt die „Power von ABORA“, dass sie Menschen unterschiedlichster Kulturen und Religionen zusammenbringt, um für ein größeres Ganzes harmonisch zu kooperieren. Das hatte die Expedition vom Schwarzeen ins Mittelmeer, an der sich acht Nationen beteiligten, bereits im Spätsommer eindrucksvoll demonstriert.

Dennoch war das Wiederaufstellen des Mastes sehr aufwendig, so dass die Arbeiten bis tief in die Nacht andauerten (Abb. 2). Am Ende gelang das deutsch-türkische Joint Venture und eine fast vollständig aufgetakelte ABORA IV steht von jetzt an imposant inmitten der altertümlichen Stätte von Patara.


Anmerkungen und Quellen

Presseinformation ABORA-Projekt - 01. Dezember 2019 - www.abora.eu Kontakt: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz; +49 163 511 57 66 oder dominique.goerlitz@t-online.de (Redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)

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