Der Hammer von London, Texas

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Abb. 1 Der umstrittene Hammer von London, Texas. Bei genauem Hinsehen erkennt man die helle Kerbe im vorderen Teil.

(bb) Im Creation Evidence Museum, Somervell County in Texas, befindet sich ein Artefakt, das wie kaum ein anderes in den vergangenen Jahrzehnten für einen fortgesetzten Streit um seine Authentizität, Datierung und Entstehungsgeschichte gesorgt hat: Der Hammer von London. Dieses Stück wurde im Juni 1934 von Max Hahn auf dem Edwards Plateau in der Nähe von London, Texas, entdeckt. Bei einem Wasserfall nahe der Stadt stieß Mr. Hahn auf einen Brocken, der locker an einem Felsabsatz hing.

Als er bemerkte, dass ein Holzstück aus diesem verwitterten Stein herausschaute, brachen er und seine Familie es mit Hammer und Meißel heraus, wobei sie zu ihrer Überraschung einen Hammerkopf freilegten. (Abb. 1) Um zu überprüfen, ob dieser Hammer wirklich aus Metall gefertigt worden war, machten sie an einer Seite mit einer Feile eine Einkerbung: Deutlich zu erkennen war dort nun helles, glänzendes Eisen. Das helle Metall in der Kerbe ist auch heute noch zu sehen, die Stelle weist keinerlei Spuren von Korrosion auf.

Der Holzstiel des Hammers scheint etwa in der Mitte des Griffstücks abgebrochen zu sein, worauf die Struktur des unteren Stielendes hinweist. Er ist "kristallin versteinert, sehr hart und in seiner Struktur intakt. Es konnte festgestellt werden, daß der Innenteil teilweise porös in Kohle umgewandelt wurde. Die Kombination von Verkohlung und Versteinerung ist wissenschaftlich nicht zu klären. Mir ist kein ähnliches Fundstück auf der ganzen Welt bekannt.

Es müssen zwei ganz verschiedenartige Prozesse gleichzeitig oder kurz nacheinander abgelaufen sein. Für eine kristalline Versteinerung ist unbedingt eine Lagerung in fließendem Wasser nötig, während für die Entstehung poröser Kohle andererseits Feuer vorausgesetzt werden könnte". [1] Ein weiteres Bild (Abb. 2) präsentiert den Stiel bei entferntem Hammerkopf. Der dunkle Bereich im Holz zeigt an, wo er teilweise verkohlt ist. Das obere Ende des Stiels, das durch das Auge des Hammerkopfes zu erkennen ist, scheint sauber abgesägt worden zu sein, wie ein anderes Bild (Abb. 5) zeigt.

Abb. 2 Scheinbar gewaltsam wurde das untere Ende des Hammerstiels abgebrochen.

Bereits die dargestellte Beschaffenheit des Hammerstiels belegt ein hohes Alter des Artefakts und lassen eine Fälschung ausgeschlossen erscheinen. "Wir sind trotz aller technischen Fähigkeiten nicht in der Lage, einen versteinerten Holzgriff mit porös verwandelter Kohle im Innenteil mit Hilfe moderner oder auch antiquierter Methoden herzustellen!" [2]

Der stählerne Hammerkopf ist etwa 15.24 cm lang und hat einen Durchmesser von 2,54 cm. (Das "Auge" für den Hammerstiel ist oval geformt). Dieses Format erscheint ein wenig klein für ein grobes Schlaggerät, und legt den Schluss nahe, dass das Werkzeug für feinere Arbeiten oder zum Einsatz an weichem Metall bestimmt war. Die ungewöhnliche Homogenität des Kopfes wird im Röntgenbild (Abb. 3) deutlich. Es zeigt, dass das verwendete Metall von großer Reinheit sein muss und keinerlei Bläschen oder Einschlüsse aufweist. "Unsere moderne Industrie ist nicht in der Lage, vergleichbare Eisenprodukte dieser Qualität herstellen. Dies bewiesen auch Testergebnisse, die Blasen und Unregelmäßigkeiten in der Materialdichte aufwiesen." [3] (Abb. 2) zeigt außerdem, dass die Oberflächendichte etwa 10% größer als im Inneren des Hammerkopfes ist. In dieser Darstellung werden die Farben benutzt, um die jeweilige Dichte der jeweiligen Bereiche zu indizieren.

Untersucht wurde der 'Hammer von London' unabhängig voneinander durch verschiedene Institute. "Verschiedene australische Metallurgen, sowie das anerkannte Metallurgische Institut des >Batelle Memorial Laboratory< in Columbus im Staat Ohio nahmen daran teil. Das Ergebnis der Untersuchungen war mysteriös und rätselhaft zugleich, denn es stellte sich heraus, daß die chemische Zusammensetzung des Hammerkopfes aus 96,6% Eisen, 2,6% Chlor und 0,74% Schwefel besteht. Unglaublich, dieses Material besteht aus fast reinem Eisen [...] Eigentlich muß chemisch reiner Stahl, der nicht weiter behandelt worden ist, relativ weich sein. Aber aufgrund der nachgewiesenen gleichmäßigen Struktur scheint es sich um harten Stahl zu handeln, der mittels einer hochentwickelten Technologie hergestellt wurde.

Abb. 3 Diese Röntgenaufnahme des Hammerkopfes zeigt dessen homogene Struktur. Es gibt keinerlei Einschlüsse oder Verunreinigungen.

Das Untersuchungsergebnis ist einfach sensationell und utopisch zugleich, denn wer sich mit moderner Stahlherstellung nur einigermaßen auskennt, weiß, daß bei allen uns bekannten Herstellungsprozessen von hochwertigem Stahl Verunreinigungen durch Silizium oder Kohlenstoff zwangsläufig entstehen müssen. Ich unterstreiche das Wort müssen. Eine Stahlerzeugung ohne diese Verunreinigungen ist einfach gar nicht denkbar! Auch andere uns zur Stahlveredlung bekannte Beimengungen wie Kupfer, Titan, Mangan, Kobalt, Molybdän, Vanadium, Wolfram oder Nickel konnten nicht nachgewiesen werden." [4]

Sowohl die Materialreinheit als auch seine Zusammensetzung und die molekularverdichtete Oberfläche des Objekts lassen den Rückschluss zu, dass es sich bei diesem schlichten Werk-zeug um das Produkt einer technologisch hochentwickelten Zivilisation handelt. Der Alternativ-Geologe und Katastrophist Hans-Joachim Zillmer, der das Objekt in Texas persönlich begutachtet hat, erklärt weiter: "Ungewöhnlich ist auch der hohe Anteil von Chlor in dem fossilen Hammerkopf, denn dieser Stoff spielt in den dargelegten Zusammenhängen moderner Stahlerzeugung eigentlich überhaupt keine Rolle und wird heutzutage auch nicht verwandt. Hochwertiger Stahl in der hier vorliegenden Zusammensetzung kann durch unsere modernen Verarbeitungsmethoden also gar nicht hergestellt werden." [5]

Zudem wurden bei den bisherigen Untersuchungen Anhaltspunkte dafür festgestellt, dass die Feilenkerbe möglicherweise FeO enthält. "Dieses Eisenoxyd entsteht jedoch nicht unter den gegenwärtigen Umweltbedingungen. Wir wissen zudem, dass die Evidenzen auf ein Abnehmen des geomagnetischen Feldes mit einer Halbwertszeit von annähernd 1400 Jahren hindeuten. Sollte der Hammer wirklich uralt sein, könnte sich ein stärkeres Magnetfeld unterstützend auf die Bildung von FeO?" [6] Bezüglich der abweichenden Umweltbedingungen, unter denen der Hammer entstanden sein muss, findet sich auch bei Zillmer ein Hinweis:

Abb. 4 Der Hammer mit einem wieder aufgelegten Stück seiner abgebrochenen Umhüllung.

"Auf einem Teil des freigelegten Hammerkopfes erscheint ein Rest des Felsgesteins wie aufgeklebt und mit dem Metall verschmolzen. John Mackay [der Direktor des Creation Evidence Museum; bb] und Experten in Amerika haben die Vermutung geäußert, daß die Erscheinungen an der Metalloberfläche unter mindestens zwei Atmosphären Druck bei gleichzeitiger Abschirmung von ultravioletter Strahlung entstanden sein könnte, was jedoch grundsätzlich andere atmosphärische Bedingungen unserer Lufthülle voraussetzt. Eine andere plausible Erklärung dieser ungewöhnlichen Erscheinungen konnte noch nicht gegeben werden." [7]

Schulwissenschaftliche Kritiker des Objekts, wie Dave E. Matson, sehen dies freilich anders. Als Anhänger der Evolutionstheorie versuchte er in einer 1994 erschienenen Publikation eine 'Generalabrechnung' mit zahlreichen "Beweisen" aus dem Lager der Kreationisten [8], in der er sich auch mit dem 'Hammer von London' beschäftigt. Sein Fazit: "Der Hammer dürfte aus dem 19. Jahrhundert stammen." [9], wird vermutlich eher seinen Prinzipien entsprechen als den Tatsachen. So bezeichnet er die Gesteinsformation, aus welcher der Hammer kommt, als ordovizisch, also etwa 435 bis 500 Millionen Jahre alt, was im Widerspruch zu den überprüfbaren Angaben des Creation Evidence Museum steht, der Hammer stamme aus einer kreidezeitlichen Sandstein-Formation.

Die Materialkonkretion hält Matson für "selbstverständlich echt [...] Genauso wie etwa Stalaktiten heutige Objekte im Lauf ihres Wachstums umschließen, können sich gelöste Minerale rund um ein eingedrungenes Objekt auskristallisieren und verhärten, etwa wenn es sich in einer Spalte befindet, aber auch dann, wenn es lediglich liegengelassen wurde. [...] Voraussetzung dafür ist allerdings, daß das umgebende Gestein (in diesem Fall das ordovizische) chemisch löslich ist. Die Schnelligkeit, mit der sich Konkretionen und ähnliche Gesteinsarten bilden können, läßt sich an der Entwicklung von Boden-Caliche (eine Kalkstein-Bodenart) nachweisen." [10]

Abb. 5 Das obere Ende des Hammerstiels scheint fachgerecht abgesägt worden zu sein.

Der deutsche Geologe und Paläo-SETI Forscher Johannes Fiebag bezweifelte 1995 Matsons Expertise jedoch: "Leider unterläßt es Matson, anzugeben um was für eine Gesteinsart es sich handelt: Kalkstein, Sandstein oder Kieselschiefer? Die zweite Frage: handelt es sich nun um ordovizischen, oder um kreidezeitlichen Sandstein, wie Baugh versichert?" [11] Halten wir hier jedenfalls fest, dass die Authentizität der Hammer/Stein-Verbindung offenbar auch bei Kritikern des Artefakts außer Frage steht. Zur Disposition verbleibt somit die Frage nach dem Typ des umschließenden Materials und somit nach dem Alter des Objekts.

Hören wir dazu noch einmal Zillmer: "Daraus folgt zwangsläufig, daß der fossile Hammer vor der Entstehung des Steinmaterials entstanden sein muß! Das Alter des Gesteins wird von den Geologen auf mindestens 140, eventuell auch 400 Millionen Jahre geschätzt. Wenn diese Aussage stimmen würde, müßte dieser Hammer mindestens genauso alt sein. Zwangsläufig würde die Menschheit auch nicht erst seit vielleicht vier Millionen Jahren existieren, sondern mindestens 140 Millionen Jahre, aus geologischer Sicht möglicherweise auch 400 Millionen Jahre alt sein. Erschüttert man diese Zeitbestimmung und weist man einen Fehler in der ihr zugrunde liegenden theoretischen Grundlage nach, so könnte der Hammer, damit aber auch das Gestein und der Zeitpunkt des Aussterbens der Dinosaurier, vielleicht nur 10000 Jahre alt sein." [12]

Falls diese Datierung zutrifft, so befinden wir uns ziemlich genau in dem historischen Zeitraum, in dem auch Donnellys Erben und andere Alternativ-Historiker den kataklysmischen Untergang des Atlanter-Reiches vermuten. Sollte dieses Artefakt aber tatsächlich aus einer Periode vor mehreren 100 Millionen Jahren stammen, was bliebe dann vom Darwinismus und seinem Postulat der linearen Menschheitsentwicklung noch übrig?


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: Hans-Joachim Zillmer, Darwins Irrtum, Langen Müller 1998, Seite 16
  2. Quelle: ebd., Seite 17
  3. Quelle: Creation Evidence Museum, online unter http://www.creationevidence.org/cemframes.html
  4. Quelle: Hans-Joachim Zillmer, Darwins Irrtum, Langen Müller 1998, Seite 19
  5. Quelle: ebd.
  6. Quelle: Creation Evidence Museum, online unter http://www.creationevidence.org/cemframes.html
  7. Quelle: Hans-Joachim Zillmer, Darwins Irrtum, Langen Müller 1998, Seite 20
  8. Unter 'Kreationisten' versteht man üblicherweise alle theistischen (Christen, Musleme, Juden, Hinduisten etc.), religiös motivierten, Kritiker der Darwinschen Evolutionstheorie, die einen göttlichen Schöpfungsakt annehmen. Nicht- oder quasireligiöse Kreationisten, wie Vogel, gibt es im Spektrum der Paläo-SETI Forschung. Sie setzen einen "Schöpfungsakt" hochetwickelter Fremdintelligenzen voraus.
  9. Quelle: Luc Bürgin, Geheimakte Archäologie, bettendorf 1998, Seite 197
  10. Quelle: ebd.
  11. Quelle: ebd.
  12. Quelle: Hans-Joachim Zillmer, Darwins Irrtum, Langen Müller 1998, Seite 16


Bildquellen

(1) http://members.aol.com/paluxy2/hammer.htm

(2) http://www.creationevidence.org/cemframes.html

(3) ebd.

(4) http://members.aol.com/paluxy2/hammer.htm

(5) http://www.creationevidence.org/cemframes.html