Paläo-SETI und Atlantisforschung

Einführung

(rmh) In der gängigen Literatur stoßen wir oft auf einen Zusammenhang zwischen der Atlantis- und der Paläo-SETI-Thematik. So wurden die ursprünglichen Ziele der 1973 gegründeten Paläo-SETI-Gruppe Ancient Astronaut Society (AAS)in ihrer Zeitschrift Ancient Skies wie folgt definiert:

"Zweck der Gesellschaft ist das Sammeln, Austauschen und Publizieren von Indizien, die geeignet sind, folgende Theorien zu unterstützen: a) die Erde erhielt in prähistorischen Zeiten Besuch aus dem Weltall (oder) b) die gegenwärtige technische Zivilisation auf diesem Planeten ist nicht die erste, c) a + b kombiniert."

Abb. 1 Die so genannte Paläo-SETI, also die Erforschung möglicher Einflüsse außerirdischer Intelligenzen auf die Menschheitsgeschichte und die nonkonformistische Atlantisforschung mit ihrer Vermutung entwickelter irdischer Urkulturen erscheinen auf den ersten Blick antagonistisch. Tatsächlich gibt es aber durchaus Berührungspunkte und Gemeinsamkeiten dieser beiden Forschungsrichtungen, deren Anhänger häufig mit identischen oder zumindest sehr ähnlichen Problemstellungen konfrontiert sind.

Das hieße also, die Bewegung verband (was besonders auf Punkt 3 ersichtlich wird) die Möglichkeit, dass die Erde in grauer Vorzeit Besuch aus dem Weltall erhielt, mit der Möglichkeit, dass es vor unserer Zivilisation schon einmal eine technische Zivilisation auf unserem Planeten gab, und gerade der letzte Gedanke wurde ja von dem „Atlantisforscher wider Willen“ Edgar Cayce [1] in seinen „Readings“ im Zusammenhang mit Atlantis geäußert. Interessanter Weise sprach man auch damals auch nicht von „Paläo-SETI“, sondern von „Astroarchäologie“ oder „Präastronautik“.

Seit 1998 heißt die ehemalige „Ancient Skies“ allerdings „Sagenhafte Zeiten“ und die dahinter stehende Gruppe nennt sich seither FG-AAS (Forschungsgruppe für Archäologie, Astronautik und SETI. Die Ziele werden nun wie folgt definiert: "Zweck der Gesellschaft ist es, einen anerkannten Beweis für historische/prä-historische Besucher auf unserer Erde zu erbringen. Wir beachten die Grundregeln wissenschaftlichen Erkenntnissgewinns, lassen uns aber nicht von bestehenden Dogmen oder Paradigmen eingrenzen." So wurde der Gedanke der älteren technischen Kultur also fallen gelassen. [2]

Nun bringt interessanter Weise aber gerade der bekannteste Paläo-SETI-Autor Erich von Däniken Atlantis wieder ins Spiel. In seinem Buch Im Namen von Zeus outet er sich als Anhänger jener Theorie, nach der Atlantis einst im Gebiet der Bahamas gelegen habe. [3]

Auch der o. g. Edgar Cayce sprach mindestens einmal über außerirdische Besucher zur Atlantis-Zeit. So sagte er: "…und es gab die Anfänge der Entfaltung des Verstehens [über] jene, die uns von anderen Welten oder Planeten besuchen." [4]

Eine interessante Stelle bezieht sich auch auf eine Vision des biblischen Propheten Hesekiel, die in der Paläo-SETI oft als die Sichtung eines außerirdischen Raumschiffes gedeutet wird. "Die Arten von Beförderung, die Arten von Kommunikation durch die Luftschiffe jenes Zeitraums waren von solcher Art, wie sie Hesekiel zu einer viel späteren Zeit beschreibt." [5]

Atlantisforschung und Paläo-SETI können offensichtlich doch nicht so einfach vollständig voneinander getrennt werden, und die Frage Stammt die Menschheit von den Sternen? Wird immer wieder neu gestellt (siehe dazu: Wir, die Aliens).


Beiträge zu diesem Thema in folgenden Rubriken

Siehe auch:

Forscher- & Autoren-Portraits

Externa

Anmerkungen und (Bild-)Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe zu ihm bei Atlantisforschung.de auch: Edgar Cayce - der Schlafende Prophet und Edgar Cayce: Der Atlantisforscher wider Willen (rmh)
  2. Vergl. dagegen den von Robert Charroux eingeführten Begriff 'Primhistorie'
  3. Siehe zu dieser Atlantis-Lokalisierung zahlreiche Beiträge in unserer Sektion: Die Bahamas und Atlantis: Der Streit um Bimini
  4. Reading 1616-1 vom 14. Juni 1938 nach Hutton, William und Eagle, Jonathan: Earth’s Catastrophic Past and Future. Boca Raton, Florida 2004, S. 319
  5. Reading 1859-1 vom 7. April 1939 nach Hutton und Eagle, S. 319

Bildquelle: