Férréol Butavand

Abb. 1 Atlantis - vor der heutigen Küste Tunesiens im Golf von Gabes - nach Ferdinand Butavand

(red) Ferdinand Butavand war ein französischer Archäologe und Atlantisforscher des frühen 20. Jahrhunderts, über dessen Vita heute praktisch nichts mehr bekannt ist. Wie eine ganze Reihe französischer Atlantologen seiner Zeit vertrat auch er die Annahme eines nordafrikanischen Atlantis (Frankreich verfolgte zu dieser Zeit massive kolonialpolitische Interessen in Nordafrika, was zu dieser Tendenz beigetragen haben mag).

Im Jahr 1925 veröffentlichte Butavand sein Buch La Veritable Histoire de l’Atlantide, in welchem er seine These und Argumente dafür präsentierte, das Kerngebiet von Atlantis habe sich auf einer Reihe von - später überfluteten - Inseln befunden, die einst im Golf von Gabes (Abb. 1) lagen, vor der heutigen Küste Tunesians; etwa dort, wo später Karthago und Utica erbaut wurden. Versunken seien diese Inseln infolge gewaltiger Erdbeben.

Wie es bei Lyon Sprague de Camp heißt, erklärte Butavand dazu, "der Golf sei einst [über der heutigen] Tiefe von 100 Faden Festland gewesen, bis ein Erdbeben das Land unter die Wasserlinie des Mittelmeeres sinken machte. Zur selben Zeit hob sich der Grund des hypothetischen Sahara-Meeres, wodurch das Wasser abfloß und das Meer austrocknete. Möglicherweise erfolgte zu diesem Zeitpunkt auch der Einbruch der Straße von Gibraltar." [1]

Der 'Einzugsbereich' seiner Lokalisierung des Atlanter-Reiches umfasst jedenfalls, neben der gesamten Ostküste Tunesiens sowie den Kerkenna-Inseln und Djerba, auch die weiter entfernten mediterranen Inseln Maltas und Teile von Sizilien.

In jüngster Zeit hat u.a. der italienische Architektur- und Design-Professor Alberto Arecchi, aufbauend auf den Arbeiten von Butavand und Jean Gattefossé, die Gabes-Hypothese wieder aufgegriffen und weiterentwickelt.


Anmerkungen und Quellen

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