Die Cosquer-Grotte in Südfrankreich

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Abb. 1 Graphischer Querschnitt der heute weitgehend unter Wasser liegenden Cosquer-Grotte am Cap Morgiou

(red) Die Cosquer-Grotte (Abb. 1) (franz.: Grotte Cosquer), auch Henri-Cosquer-Höhle genannt, liegt südöstlich von Marseille am Cap Morgiou. Ihre Bedeutung für die konventionelle sowie alternative Urgeschichtsforschung verdankt sie den in ihr entdeckten spätpaläolithischen Höhlenmalereien, die fachwissenschaftlich der frankokantabrischen Höhlenkunst zugerechnet werden.

Bei der deutschsprachigen Wikipedia findet sich folgende Beschreibung der Grotte: "Der Eingang der Höhle liegt in der Calanque de la Triperie 37 m unter dem Meeresspiegel und kann daher nur von Tauchern erreicht werden. Durch den überfluteten Eingang gelangt man in einen höher gelegenen trockenen Höhlenraum mit etwa 19.000 bis 27.000 Jahre alten Höhlenmalereien und Höhlenzeichnungen aus dem Gravettien (Handnegative) (Abb. 2) und aus dem Solutréen, die u. a. Seehunde, Fische, Pferde, Wisente, Robben, Steinböcke sowie Riesenalken und andere Meeresvögel zeigen." [1]

Abb. 2 Schablonenzeichnung einer menschlichen Hand aus der Cosquer-Grotte, ca. 27.000 Jahre alt

Bei der Wikipedia auf Englisch heißt es etwas detaillierter und präziser: "Vier Fünftel der Höhle, einschließlich jeglicher Höhlenwandkunst, wurden permanent oder periodisch von Meerwasser überschwemmt und zerstört, sodass [nur noch] 150 Höhlenkunstfälle existieren. [2] Darunter sind mehrere Dutzend Malereien und Schnitzereien aus der jüngeren Altsteinzeit, die zwei verschiedenen Phasen der Inbesitznahme der Höhle entsprechen:

  • Ältere Kunst, bestehend aus 65 Handschablonen und anderen verwandten Motiven, die auf 27.000 Jahre BP (die Ära des Gravettien) datieren.
  • Neuere Zeichenkunst und 177 Tiere aus [der Zeit um] 19.000 Jahre BP (Ära des Solutréen), die sowohl >klassische< Tiere wie Bison, Steinbock und Pferde, aber auch Meerestiere wie Alkenvögel und einen Mann mit Robbenkopf darstellen." [3]

Auf die wissenschaftlich brisanten Höhlenkunst-Funde in der Cosquer-Grotte, die nach dem französischen Berufstaucher Henri Cosquer benannt ist, welcher sie 1985 entdeckt und nachfolgend bis 1991 bei zahlreichen Tauchgängen erkundet hat, wird in der Wikipedia freilich nicht hingewiesen, da sie 'häretischen' Thesen zur Vorgeschichte massiv Vorschub leisten. Mithin stellen sie ein wesentliches Glied in der erstarkenden Beweiskette dafür dar, dass die Solutréener auch Seefahrer waren. Zu den betreffenden Funden in der Grotte bemerkt der australische Alternativhistoriker Peter Marsh: "Unter den Felskunst-Darstellungen befinden sich Abbildungen von Seehunden, die von Harpunen durchbohrt sind sowie von Flundern und Heilbutt - also von Hochsee-Fischen! [4] Die Solutréener hatten eindeutig gelernt, wie man die Ressourcen des Meeres ausbeutet, möglicherweise in mit Leder bespannten Booten aus Mammut-Rippen." [5]


Externa

  • Werner Siefer, "GRAFFITI AUS DER STEIN ZEIT - Erste Forschungsergebnisse aus einer Unterwassergrotte bei Marseille werfen ein neues Licht auf die Kultur des ausgehenden Paläolithikums", in: FOCUS Magazin Nr. 21 (1994)


Anmerkungen und Guellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Henri-Cosquer-Höhle" (abgerufen: 05. Juni 2018)
  2. Siehe: "PICTURES FROM THE PAST - NEWSLETTER OF THE COLORADO ROCK ART ASSOCIATION" Vol. 4, Issue 3 (September 2008), S. 4 (abgerufen: 05. Juni 2018)
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Cosquer Cave" ((abgerufen: 05. Juni 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Red. Anmerkung: Es sei hier um der der Korrektheit Willen angemerkt, dass die Flunder - im Gegensatz zum Heilbutt - keine ausgesprochene Hochsee-Fischart ist, sondern gerade auch in küstennahen Meeresgebieten vorkommt.
  5. Quelle: Peter Marsh, "Polynesian Pathways", unter: Ancient America, Abschnitt: The Clovis - Solutrean connection (abgerufen: 05. Juni 2018; zitiert nach der Übersetzung des Texts bei Atlantisforschung.de, unter: "Die Clovis-Solutréen-Connection")

Bild-Quellen:

1) Jespa (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Cosquer Cave Section.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)
2) SiefkinDR (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Prehistoric Hand Outline Cosquer Cave.JPG (Lizenz: Creative-CommonsNamensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)