Buchbesprechung J. Douglas Kenyon: Geheimnisvolles Atlantis

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Abb. 1
J. Douglas Kenyon
Geheimnisvolles Atlantis
Wie verschollene Zivilisationen die moderne Welt noch heute beeinflussen
Aquamarin-Verlag, Grafing, 2023
ISBN: 978-3894279240
Preis: EUR 39,99
Geb. 483 Seiten, über 250 s/-w-Fotos und Bilder

J. Douglas Kenyon war seit den 1990er-Jahren Herausgeber der Zeitschrift Atlantis Rising, die an Kiosken verkauft wurden und entsprechend viel reichhaltiges und interessantes Material finden wir im vorliegenden Buch, sowohl ausgesprochen viel zum Kernthema, aber auch zu anderen artverwandten Themen.

So geht der Autor auf die Forschungsergebnisse des Katastrophisten Immanuel Velikowski und dessen Person ein und informiert in diesem Zusammenhang über Umstände, die bisher nicht sehr weit verbreitet waren. Weiter beschäftigt sich Kenyon im Zusammenhang mit dem Gizeh-Plateau mit der Frage, ob Atlantis uns eine Bibliothek hinterlassen haben könnte und stößt auf weit mehr als Edgar Cayces Halle der Aufzeichnungen. Weiter stößt er auf ein "uraltes Energiegitter" und die "Zahlen des Göttlichen".

Ebenso nicht allzu bekannt sind die Forschungen des Geodäten Roel Nicolai von der niederländischen Universität Utrecht. Er liefert Belege für den Umstand, dass die Ersteller der Portolankarten – Navigationskarten im 13. Jahrhundert – 300 Jahre vor Mercator über die mathematische Fähigkeit verfügten, die Erdkrümmung auf eine ebene Fläche zu projizieren.

Ausführlich geht der Autor auf Charles Hapgoods Forschungen und die Verbindung zu Atlantis ein. Was nicht so bekannt ist, ist, das jener sagte, dass die Sankt Peter- und Sankt Paul-Felsen im mittleren Atlantik mit Platons Beschreibungen der Ebene übereinstimmen, auf der einst die Stadt Atlantis lag. Auch wenig bekannt ist der "Platon-Code", der nach einigen Forschern "verschleiertes esoterisches Gedankengut" sein soll. Kenyon berichten von Wissenschaftlern, die diesen Code geknackt haben wollen.

Der Autor bringt Belege für die These, dass es seit mindestens 100.000 Jahren Menschen gibt und weist darauf hin, dass die (Mainstream-)Wissenschaft mittlerweile einräumt, dass der Neandertaler vermutlich vor mehr als einer Viertelmillion Jahren nach Europa kam. Er stellt sogar die Frage, ob die große, untergegangene Kultur, auf deren Suche er sich befindet, Neandertal gewesen sein könnte.

Auch die Betrachtung biblischer Personen und Ereignisse finden Platz in Kenyons Werk. So geht er auf Jona, Hesekiel und sogar auch Jesus ein und berichtet über eine mögliche Verbindung zu Atlantis.

Die Frage nach der Lokalisation von Atlantis darf natürlich nicht fehlen. Lag es im Atlantik und wurde es durch den Einschlag eines Meteoriten zerstört, oder lag es vielleicht im Mittelmeer? Kenyon findet weiter Hinweise auf Kuba und die Bahamas.

Kenyon weist auf immens interessante Ungereimtheiten hinsichtlich der Roten Pyramide von Dahschur hin und geht auf die Frage nach dem Alter der Großen Sphinx von Gizeh und die Steinköpfe auf der Osterinsel ein. Im Zusammenhang mit der Frage nach dem untergegangenen Kontinent Mu geht Kenyon auf einen Hügel auf Java ein – ein weiteres weniger bekanntes Thema. Weiter berichtet er ausführlich über die rätselhafte Harappa-Kultur im antiken Indien. Göbekli Tepe ist ebenfalls ein Thema. In diesem Zusammenhang spricht Kenyon von einer "Steinzeit-Hightech" und fragt sich, ob die Geschichte grundlegend neu geschrieben werden muss.

Weiter geht Kenyon auf eine Entdeckung ein, der zufolge 200.000 Jahre vor dem früheren afrikanischen Hominiden sich in Europa bereits Vorfahren des Menschen entwickelt haben. Interessant auch die anhand von DNA-Tests ermittelte Feststellung, dass die Cherokee in Amerika womöglich aus dem Nahen Osten stammen. Einer der verlorenen Stämme Israels? Was die sog. Junk-DNA betrifft, stößt der Autor auf Informationen, dass diese keineswegs "Junk" ist, sondern vielmehr einige der wichtigsten Kodierungen jenes Moleküls enthält, die einige der geheimnisvollen Funktionen des Körpers im Zusammenhang mit dem Bewusstsein betreffen.

Auch Reinkarnation ist für Kenyon ein Thema – insbesondere in Verbindung mit Edgar Cayce. Im Rahmen seiner Recherchen sieht sich der Autor vor die Frage "Könnte im 21. Jahrhundert nicht vielleicht der Geist von Atlantis der Hüter der Schwelle für das gesamte Unterfangen der Zivilisation sein?"

Kenyon beschränkt sich nicht auf die Erde, sondern geht auch auf eventuelle ehemalige Zivilisationen auf dem Mars und deren möglichen Verbindung mit der Erde ein.

Weiter erwähnt Kenyon auch den aus dem deutschsprachigen Autor Otto Muck, begeht hier hier aber den gleichen Fehler wie etliche Autoren vor ihm und schreibt ihm das Buch "Alles oder Atlantis" zu, das eine bearbeitete und etwas entstellte Version von Mucks Buch "Atlantis - die Welt vor der Sintflut" ist.

Unter vielem anderen geht Kenyon sogar auf das Zeitreisethema ein.

Jede Äußerung Kenyons ist mit Quellen belegt, auf zahlreiche Studien wird verwiesen. Neben dem Fakt, dass jeder, der sich für den Themen-Komplex rund um Atlantis interessiert, das Buch gelesen haben sollte, muss erwähnt werden, dass das Werk darüber hinaus jedem, der sich für die Rätsel unserer Welt interessiert, dringend empfohlen werden kann und sogar muss. Bei dem Werk handelt es sich um ein sehr wichtiges und fundiertes Buch! Dem Aquamarin-Verlag gebührt Dank, es ins Deutsche übersetzt zu haben.