Das größte Massenaussterben der Erdgeschichte

Mega-Impakt als Ursache für das so genannte 'Perm/Trias-Ereignis' wahrscheinlich

Abb. 1 Das Ende des Perm vor ca. 252 Millionen Jahren ging mit großflächigen vulkanischen Aktivitäten im heutigen Sibirien einher. Die eigentliche Ursache dieses größten Artensterbens der Erdgechichte scheint jedoch ein Mega-Impakt gewesen zu sein, wie Forschungsergebnisse aus jüngerer Zeit nahelegen.

(fs) Zum Ende des Perms, das vor 299 Millionen Jahren begann und vor 252 Millionen Jahren endete, kam es zu einem aus geologischer Sicht raschen Klimawandel, der sich sehr stark auf die Biosphäre auswirkte. Als mögliche Ursache kommen großflächige vulkanische Aktivitäten im heutigen Sibirien (Sibirischer Trapp) in Frage. Sie dauerten einige hunderttausend Jahre und bedeckten sieben Millionen km2 mit Basalt.

Zur Ursache des Vulkanismus gibt es mehrere Hypothesen, unter anderem wird auch der Einfluss eines großen Meteoriteneinschlags diskutiert. Die Katastrophe führte zum Aussterben von etwa 96 % aller Meeresbewohner und rund 75 % der Landlebewesen, darunter auch viele Insektenarten. Auch die Vegetationsbedeckung wurde stark ausgedünnt. Das Massenaussterben des Perms war wahrscheinlich das größte der Erdgeschichte.

Die Impaktthese könnte im Jahr 2006 eine Bestätigung gefunden haben. Im Mai/Juni 2006 wurden bei der Auswertung von Satellitendaten unter eine kilometerdicken Eisschicht in Wilkesland, dem australischen Teil der Antarktis Schwereanomalien festgestellt, wie sie vom Mond bekannt sind. Luftradaraufnahmen zeigten an der Stelle einen Krater von fast 500 km Durchmesser, der vermutlich vor 250 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstand. Der Durchmesser des Meteoriten könnte bis zu 50 km groß gewesen sein und damit fünfmal größer als der Chicxulub-Meteor, der das Aussterben der Dinosaurier verursacht haben könnte.

Neben dem größten Massenaussterben der Erdgeschichte könnte der Einschlag zur Bildung eines Grabens im östlichen Indischen Ozean beigetragen haben, der zur Abspaltung Australiens von dem Großkontinent Gondwana führte. Aus den überlebenden Spezies der Umwälzungen entwickelten sich die Dinosaurier, die in den folgenden Erdzeitaltern der Trias, des Jura und der Kreide die dominierenden Lebewesen waren.

Als eine andere oder auch zusätzliche Ursache des P/T-Massenaussterbens wird die Bedout-Struktur erachtet, eine geologische Formation etwa 250 km nordwestlich der Küste Australiens im Roebuckbecken. Dort befindet sich eine rund 200 km große, kreisförmige Vertiefung des Meeresbodens mit einer zentralen Erhebung. Sie entstand vermutlich vor etwa 250 Millionen Jahren durch den Einschlag eines größeren Meteoriten.


Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

Zusatzinformation zu Wilkesland:

Bild-Quelle:

  • Louis Figuier, "THE WORLD BEFORE THE DELUGE", NEWLY EDITED AND REVISED BY H. W. BRISTOW, F.R.S., F.G.S., Of the Geological Survey of Great Britain; Hon. Fellow of King's College, London. - Cassel, Petter, Galpin & Co., 1872 (electronic edition prepared by Dr. David C. Bossard from a volume in his personal library, February, 2006).