Ferdinand Speidel

Forscher- und Autorenportrait

(red) Ferdinand Speidel, der 1942 in Mannheim zur Welt kam, erforscht seit vielen Jahren als Autodidakt die Ur- und Frühgeschichte der Menscheit. Er engagiert sich vorwiegend im Bereich der, transdisziplinär miteinander verwobenen grenzwissenschaftlichen Gebiete Atlantologie, Primhistorik, Krypto-Archäologie sowie Riesenforschung und vertritt engagiert das Modell einer nicht linear (kontinuierlich und gleichförmig) erfolgten, sondern zyklischen Entwicklungs- und Zivilisations-Geschichte der Menschheit.

Dem gelernten, heute im Ruhestand lebenden Kaufmann, der sich schon in jungen Jahren für Geschichte interessierte gab sein Beruf die Möglichkeit, auf vielen Dienstreisen zahlreiche alte Monumente zu besuchen, wobei ihn insbesondere megalithische Strukturen faszinierten, die seiner Meinung nach ein rätselhaftes Wissen der Vorzeit widerspiegeln. Während die konventionelle Wissenschaft einen gemeinsamen kulturgeschichtlichen Ursprung dieser, über die ganze Welt verstreuten Strukturen bestreitet, vermutete Speidel schon früh einen globalen, prähistorischen Zusammenhang.

Abb. 1 Der Forscher und Autor Ferdinand Speidel

Zeit und Muße für umfassende Recherchen und Nachforschungen fand Ferdinand Speidel allerdings erst nach Beendigung seiner beruflichen Laufbahn. Ein intensives Studium antiker Schriften und weitere Reisen ließen nun in ihm "die Erkenntnis reifen, dass nicht nur das sagenumwobene Atlantis einen realen Hintergrund hat. Auch die Spuren zum Ursprung des Menschen führen aus der Sicht unserer Ahnen in eine andere Richtung, als diejenige, die von uns verfolgt wird. Daraus erwuchs der Wunsch das erstaunliche Wissen, das in den Mythen aus allen Teilen der Welt verborgen ist, zusammenzutragen und in einer geschlossenen Form darzustellen." [1]

Dazu erklärt der Forscher und Autor Atlantisforschung.de gegenüber etwas ausführlicher: "Als ich vor mehr als zehn Jahren meine >Suche nach Atlantis< begann, hatte ich das Ziel, alle zugänglichen Quellen der Antike darüber zusammenzutragen. Denn ich hatte bis dahin noch kein Buch ausfindig machen können, in dem dies der Fall war. Es war mir bewusst, dass ich auf einem Gebiet tätig war, das wie kaum ein anderes das Interesse von unzähligen Menschen gefunden hatte. Meine Absicht war daher, eine solche Quellensammlung nur für mich selbst durchzuführen.

Doch im Laufe der Suche wurde mir immer deutlicher, dass die Geschichte von Atlantis nur einen Abschnitt in der Menschheitsgeschichte darstellte, wenn auch einen besonders grandiosen. Es drängte sich mir immer mehr die >Geschichte der fünf Menschengeschlechter< in den Vordergrund, die von sehr vielen Völkern aus aller Welt in einer so großen Übereinstimmung berichtet wird, dass man meines Erachtens nicht umhin kann, einen gleichen Ursprung zu sehen.

Es waren aber erst die beiden indischen Epen >Ramayana< und >Mahabharata<, die mir endgültig die Augen öffneten und aus denen ich auch zeitliche Hinweise über die Menschheitsgeschichte entnehmen konnte. Zumindest ist das meine Einschätzung. Erst dadurch fasste ich den Entschluss, die gesammelten Informationen in Buchform zusammenzutragen, obwohl mir klar war, dass ich keinen wissenschaftlichen Anspruch erheben konnte und auch die Verlagssuche wohl vergeblich sein würde. Das hat sich denn auch sehr schnell bestätigt, sodass ich mich für die Veröffentlichung an einen >Book on Demand< Verlag (ReDiRoma) wandte." [2]


Von Atlantis zur Welt der Riesen

(Die Enträtselung des Mythos I)

Abb. 2 Ferdinand Speidel, "Von Atlantis zur Welt der Riesen", ReDiRoma, 2012, 262 Seiten, Preis: € 14.00,
ISBN: 978-3-86870-467-9

Bereits in diesem ersten Teil seines ambitionierten Unterfangens, in zwei Bänden die Menschheitsgeschichte unter Rückgriff auf uraltes Wissen neu zu schreiben, stellt F. Speidel die schulwissenschaftliche Sichtweise in Frage. Ihr zufolge soll die Entwicklung des Menschen vor rund vier Millionen Jahren begonnen haben, dann in einem 'schleichenden' linearen Prozess verlaufen sein, und erst vor etwa fünftausend Jahren seien plötzlich erste Hochkulturen entstanden. Speidel räumt ein, dass viele unbestreitbare Punkte eine solche Interpretation nahelegen, die allerdings in deutlichem Widerspruch zu den in der Natur beobachtbaren Entwicklungsprozessen stehe: deren Abläufe sind nämlich grundsätzlich zyklischer Art.

Speidel ist davon überzeugt, dass auch die menschliche Entwicklung solche Zyklen durchlief: "Mythen aus aller Welt berichten über fünf Menschengeschlechter, deren letztes Glied die heutige Menschheit ist. Doch sie erhielt ihre heutige Form und ihre Fähigkeiten erst durch die Vermischung mit den Überlebenden der vorausgegangenen Menschenart, die fast völlig ausgelöscht wurde. Sie waren die großen Baumeister einer mysteriösen Vergangenheit, die uns heute noch in ungläubiges Erstaunen versetzt. Sie hinterließen gewaltige, steinerne Monumente, in denen sie ihr immenses Wissen der Mathematik und Astronomie darstellten. Vieles davon bleibt bis in die heutige Zeit rätselhaft. Der griechische Philosoph Platon nennt diese Kultur Atlantis; er berichtet in einigen seiner Werke über sie und schildert ihren Untergang. Viele andere antike Schriften runden das Bild ab." [3]

Der Aufstieg der Menschen dieses Zeitalters war geprägt durch Begegnungen mit ihren Vorgängern, den 'Riesen der Vorzeit', von denen in den alten Sagen, Mythen und Legenden vielfach berichtet wird. Vor allem hinduistische Überlieferungen stellen diese Vorgänger der modernen Menschheit als Wesen mit herausragenden Fähigkeiten, aber von bisweilen abstoßender Natur dar, und geben Einblicke in eine Welt, die schon seit Millionen von Jahrer vergangen ist.


Schöpfung ist Evolution

(Die Enträtselung des Mythos II)

Abb. 3 Ferdinand Speidel, "Schöpfung ist Evolution", ReDiRoma Verlag, 2012, 256 Seiten, Preis: € 15.95, ISBN: 978-3-86870-503-4

In diesem zweiten Teil seines Opus baut Ferdinand Speidel sein Modell einer zyklischen Menschheitsentwicklung weiter aus, und befasst sich näher mit den Schöpfungsmythen alter Kulturen und der Überlieferung der „Geschichte von den fünf Menschengeschlechtern“. Dabei übt er Kritik am heutigen Evolutionsverständnis und der ihm zugrunde liegenden Auffassung, "dass der Prozess der Evolution auf dem Weg des Zufalls beruht. Aus dieser Sicht der Dinge beschränkt sich die Suche nach den Wurzeln des Menschen auf die frühesten Formen von Primaten. Sie schließt die Möglichkeit der Entwicklung von Wesen mit höheren Fähigkeiten, besonders der Verstandestätigkeit, aus anderen Linien aus." [4]

Der Titel dieses zweiten Bandes sollte allerdings nicht missverstanden werden, denn mit fundamentalistischem 'Bibel-Kreationismus' hat dieses Buch nichts zu tun. Ähnlich wie vor ihm bereits Michael Cremo, Horst Friedrich und Rupert Sheldrake [5] kritisiert Speidel allerdings die "ausschließlich materialistische Ausrichtung moderner Forschung". Viele der Punkte, die Michael Cremo zuvor schon in seinem Werk "Human Devolution" [6] als Beispiele für eine unbestreitbare Prädominanz von Geist über Materie angesprochen hat, fand Speidel auch in der antiken Literatur in sehr ähnlicher Weise dargestellt. "Ich kam zu der Meinung, dass der Unterschied zwischen Evolutionisten nach heutiger Auslegung des Darwinismus und >Kreationisten<, wenn man bestimmte Sektierer ausschließt, gar nicht sehr groß ist. Er macht sich an der Frage fest: >Ist Materie vergänglich oder nicht?< Nach Meinung der Evolutionisten ist Materie unendlich. Meine Auffassung dazu ist, dass Materie nur besteht, weil es eine uns unbekannte Kraft gibt, die durch Schwingung Atome, die kleinsten Teile der Materie, überhaupt erst entstehen lässt. Der Nachweis, ob diese Kraft oder Energie, die Materie zum Sein bringt, unendlich oder endlich ist, kann von beiden Seiten nicht erbracht werden." [7]

Hiermit erklärt sich sowohl der Buchtitel als auch der philosophische Hintergrund seines Zyklizitätsmodells: "Wenn also Materie aus einer solchen unbekannten Kraft entsteht, können wir von Schöpfung sprechen. Auf diesem Weg kam ich zum Titel >Schöpfung ist Evolution<, er soll zum Ausdruck bringen, dass die Evolution kein zufällig ablaufender Prozess, sondern ein willentlich gelenkter ist. Der Prozess läuft in evolutionärer Form ab, aber anders als vom Evolutionismus dargestellt. Die Schöpfung, wie das Leben entwickelt sich in Zyklen, an deren Ende jeweils ein evolutionärer Schritt in eine neue Richtung steht. Diese Haltung sehe ich in den Überlieferungen der Vorzeit ausgedrückt und bestätigt." [8]


Beiträge bei Atlantisforschung.de

Abb. 4 Ferdinand Speidels jüngstes Werk: Atlantis - ALS DER MENSCH DAS KOLLEKTIVE BEWUSSTSEIN VERLOR, Remscheid (RediRoma Verlag), Dezember 2017, ISBN 978-3961033089, € 17,95
  • Plutarchs Ogygia - Aus Plutarchs „Moralia“ der Dialog „Von dem Gesicht auf der Scheibe des Mondes“ (September 2014)
  • Корни цивилизации - В память о пролагающем новые пути произведении Александера Маршака (Mai 2015)


Anmerkungen und Quellen

Einzelverweise:

  1. Quelle: Re Di Roma Verlag, unter: Biografie und Werke von Ferdinand Speidel (abgerufen: 19.10.2013)
  2. Quelle: Persönliche Nachricht (E-Mail vom 19.10.2013) von Ferdinand Speidel an Bernhard Beier, Atlantisforschung.de
  3. Quelle: Re Di Roma Verlag, unter: Ferdinand Speidel - Von Atlantis zur Welt der Riesen. Die Enträtselung des Mythos I
  4. Quelle: Einleitung zu Ferdinand Speidel, "Schöpfung ist Evolution"; zit. nach einem Auszug aus dem Manuskript des Buches
  5. Anmerkung: Zu Friedrichs und Sheldrakes diesbezüglichen Auffassungen siehe bei Atlantisforschung.de z.B.: Dr. Horst Friedrich, "Die Legende vom >Positivismus< und den >exakten Wissenschaften<"; sowie Ders.: "Rupert Sheldrake: Der Wissenschaftswahn - Buchbesprechung"
  6. Siehe: Michael A. Cremo, "HUMAN DEVOLUTION: A VEDIC ALTERNATIVE TO DARWIN'S THEORY", BBT Science Books / Torchlight Publishing, Inc., 2003, ISBN 0-89213-334-1
  7. Quelle: Persönliche Nachricht (E-Mail vom 21.10.2013) von Ferdinand Speidel an Bernhard Beier, Atlantisforschung.de
  8. Quelle: ebd.

Bild-Quellen:

1) Re Di Roma Verlag, unter: Biografie und Werke von Ferdinand Speidel
2) Bildarchive Ferdinand Speidel / Atlantisforschung.de
3) ebd.
4) ebd.