Ivan T. Sanderson
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Ein Pionier der Anomalistik
(red) Ivan Terence Sanderson (geb. 30. Januar 1911; gest. 19. Februar 1973) war ein in Edinburgh, Schottland, geborener Naturforscher – B.A. Zoologie, M.A. (Cantab), Fellow of the Linnean Society of London (F.L.S.), Fellow of the Royal Geographical Society (F.R.G.S), Fellow of the Zoological Society of London (F.Z.S) - und Schriftsteller, der nach dem II. Weltkrieg nach New York übersiedelte und Staatsbürger der USA wurde. Bekannt wurde Sanderson vor allem durch seine naturkundlichen Schriften und seine Studien und Veröffentlichungen zur Kryptozoologie und paranormalen bzw. grenzwissenschaftlichen Themen, wie dem UFO-Phänomen. Er gilt heute als einer der Pioniere der Anomalistik [1], und führte den Ausdruck Out of place artifact (OOPart) zur Bezeichnung artifizieller krypto-archäologischer Fundobjekte ein.
Biographie
Bei der englischsprachigen Wikipedia heißt es über sein Leben: „Geboren in Schottland, unternahm Sanderson in seiner Jugend ausgedehnte Reisen. Sein Vater, der hauptberuflich Whisky herstellte, wurde von einem Rhinozeros getötet, während er 1925 einer Dokumentarfilm-Crew in Kenia assistierte. Als Teenager besuchte Sanderson das Eton College, und im Alter von 17 Jahren begann er eine Jahre lange Weltreise mit Schwerpunkt Asien. Sanderson erwarb an der Cambridge University den Grad eines B.A. in Zoologie mit Auszeichnung, und erhielt dort später auch M.A. Grade in Botanik und Geologie.
Berühmtheit erlangte er als glaubwürdigster Augenzeuge für die Existenz eines Kongamato, als er von einer Kreatur angegriffen wurde, die er als >den Großvater aller Fledermäuse< beschrieb. [...] Sanderson führte in den 1920ern und 1930ern als Teenager und junger Mann eine Anzahl von Expeditionen in tropische Gebiete durch, was ihm aufgrund seiner Tier-Sammlung und durch seine populären Schriften über Natur und Reisen einigen Ruhm einbrachte.
Während des II. Weltkriegs wurde Sanderson von der British Naval Intelligence mit der Counter-Spionage gegen die Deutschen in der Karibik betraut, dann war er für die British Security Coordination tätig, und gegen Kriegsende als Presse-Agent in New York City. Danach wurde er ein naturalisierter US-Bürger und behielt vom Ende des II. Weltkriegs bis zu seinem Tode das Apartment #516 am Whitby, 325 W 45th Street in New York, NY.
Im Jahr 1948 begann Sanderson mit Auftritten im amerikanischen Radio und Fernsehen, wo er als Naturforscher sprach und Tiere vorstellte. 1951 trat er gemeinsam mit >Patty Painter< (richtiger Name: Patricia Stinnette) in der weltweit ersten, regelmäßig ausgestrahlten, farbigen TV-Serie, The World is Yours, auf. [...] Sandersons Fernsehauftritte mit Tieren führten zu etwas, was er sein >Tier-Geschäft< [orig.: "animal business"; d.Ü.] bezeichnete. Ursprünglich hatte sich Sanderson für seine TV-Auftritte Tiere von Zoos aus dem metropolitanen Großraum New Yorks geliehen oder gemietet. 1951 traf er auf einem Meeting der National Speleological Society den 21 Jahre alten Edgar O. (>Eddie<) Schoenenberger, der bis 1952 sein Assistent (und schließlich Partner) in seinem Tier-Geschäft wurde. Schoenenberger schlug vor, dass sie, statt Tiere zu >mieten<, diese erwerben und unterbringen sollten, und dadurch etwas zusätzliches Einkommen erzielen könnten, dass sie sie in einem Zoo ausstellten.
Um dies zu bewerkstelligen, erwarb Sanderson 1953 ein 250 Jahre altes Farmhaus und 25 Morgen Land, nur wenig entfernt vom letztlichen Standort des Zoos zwischen den Gemeinden Columbia und Hainesburg. Unverzüglich begann er damit, es zu renovieren und auszubauen, während er zudem 200 seiner seltensten Tiere in einen nahe gelegenen Stall transportierte, um sie gut unter Beobachtung zu haben. Dann, 1954, gründete er den Zoo selbst, >Ivan Sanderson’s Jungle Zoo< (und Laboratorium), eine zur Sommerzeit permanent geöffnete, zur Straße hin gelegene Anlage entlang des Delaware River an der King Cole Curve der Route 46, innerhalb der Stadtgrenzen von Manunka Chunk, White Township, Warren County, New Jersey.
Er befand sich auf Land, das von King Cole's , einem Barbecue-Restaurant (eine inzwischen erloschene Firma), gepachtet war. Sanderson entwickelte und unternahm zudem auch winterliche Reise-Ausstellungen seltener und ungewöhnlicher Tiere für Sport-Shows und Warenhäuser. Ein Brand in der Nacht des 1. Februar 1955 vernichtete seine Sammlung von 45 seltenen Tieren, die in einem Stall auf seinem Anwesen in New Jersey untergebracht waren. Ivan Sanderson's Jungle Zoo wurde vom Delaware River während der Fluten überschwemmt, die durch den Hurrikan Diane am 19. August 1955 verursacht wurden.
Sanderson reiste häufig von seinem Heim in New Jersey zu seinem Apartment in New York, um Freunde zu besuchen und für Auftritte bei Radio- und Fernseh-Programmen. Während der 1950er und 1960er Jahre wurde Sanderson häufig in populären Abenteuer-Journalen wie True, Sports Afield und Argosy veröffentlicht, aber auch schon in den 1940ern in Publikationen von allgemeinem Interesse, wie der Saturday Evening Post. In the 1950ern war Sanderson ein regelmäßiger Gast in John Nebel's Radio-Programm zu paranormalen Themen. Er war auch regelmäßig zu Gast in der Garry Moore Show, wobei er einer der ersten anerkannten Tierforscher im Fernsehen war, die lebende Specimen zu Talk Shows mitbrachten.
Wie sein Freund und Kryptozoologen-Kollege Loren Coleman sich in verschiedenen seiner Bücher erinnert, gingen Sanderson's Auftritte häufig mit einer Diskussion kryptozoologischer Themen einher. Coleman hält fest, dass Sanderson auch skeptisch sein konnte. In >Mysterious America< dokumentiert Coleman zum Beispiel, dass Sanderson den >Jersey Devil<-Vorfall von 1909 als einen ausgeklügelten Immobilien-Schwindel aufdeckte.
Sanderson war ein früher Anhänger von Charles Fort. Später erlangte er Bekanntheit aufgrund seiner Schriften über Kryptozoologie, ein Wort, das Sanderson in den frühen 1940ern prägte, insbesondere in Hinsicht auf die Beweisführung bezüglich der Existenz von Seemonstern, Meeresschlangen, Mokèlé-mbèmbé, Riesenpinguinen, des Yeti und Sasquatch.
Im August 1965 gründete Sanderson die Ivan T. Sanderson Foundation auf seinem Anwesen in New Jersey (Abb. 3), aus welcher 1967 die Society for the Investigation of the Unexplained (SITU) hervorging. SITU war eine nicht kommerzielle Organisation, die seltsame Phänomene untersuchte, welche von der Mainstream-Wissenschaft ignoriert werden." [2]
Ivan T. Sanderson starb 1973 in seinem Domizil in New Jersey an Krebs.
Unvollständige Publikationsliste
(Erstveröffentlichungen; ein Großteil der Titel wurde später erneut aufgelegt!)
- ANIMAL TREASURE (Viking Press, 1937)
- CARIBBEAN TREASURE (Viking Press, 1939)
- LIVING TREASURE (Viking Press, 1941)
- ANIMAL TALES, editor (Knopf, 1946)
- HOW TO KNOW THE NORTH AMERICAN MAMMALS (Little, Brown, 1951)
- LIVING MAMMALS OF THE WORLD (Hanover House, 1955)
- FOLLOW THE WHALE (Little, Brown, 1956)
- ABOMINABLE SNOWMEN: LEGEND COME TO LIFE (Philadelphia: Chilton Book Company, 1961).
- THE CONTINENT WE LIVE ON (Random House, 1961)
- THE DYNASTY OF ABU (Knopf, 1962)
- BOOK OF GREAT JUNGLES - zusammen mit David Loth (Messner, 1965)
- UNINVITED VISITORS (Cowles Education Corp., 1967)
- "THINGS" (Pyramid Books, 1967)
- MORE "THINGS" (Pyramid Books, 1969)
- INVISIBLE RESIDENTS (World, 1970)
- INVESTIGATING THE UNEXPLAINED (Prentice-Hall, 1972)
- GREEN SILENCE (David McKay, 1974)
Hinweis:
Sein bekanntestes und vermutlich auch bedeudendstes kryptozoologisches Werk, "Abominable Snowmen, Legend Come to Life", ist als frei abrufbare Volltext-Version online bei sacred-texts.com zu finden.
Anmerkungen und Quellen
Verwendetes Material:
Wikipedia – The Free Encyclopedia, unter: Ivan T. Sanderson
Richard Grigonis, „A Tribute to Ivan T. Sanderson“
Einzelverweise:
- ↑ Siehe zum Thema 'Anomalistik' bei Atlantisforschung.de auch: "Anomalistik als 'Hilfswissenschaft' der Atlantisforschung" (bb)
- ↑ Quelle: Wikipedia – The Free Encyclopedia, unter: Ivan T. Sanderson (Stand: 14.05.2010; Übersetzung ins Deutsche u. Hervorheb. durch Atlantisforschung.de)
Bild-Quellen:
(1) Richard Grigonis, „A Tribute to Ivan T. Sanderson - Prologue“
(2) Bildarchiv Atlantisforschung.de
(3) Richard Grigonis, „A Tribute to Ivan T. Sanderson“, unter: Ivan T. Sanderson — Chapter 10 — Charles Hoy Fort and the Founding of SITU