Juri Walentinowitsch Knorosow

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Forscher- und Autorenportrait

Auf einen Blick:

Abb. 1 Dr. Juri Walentinowitsch Knorosow (1922-1999)

(red) Juri Walentinowitsch Knorosow (Abb. 1) (russisch: Юрий Валентинович Кнорозов; * 19. November 1922 bei Charkow; † 30. März 1999 in Sankt Petersburg) war ein sowjetischer Ägyptologe, der 1952 einen phonetischen Ansatz zur Entzifferung der Maya-Schrift präsentierte und Atlantis in Iberien verortete.

Biographische Notizen:

Über Leben und Werk heißt es bei der deutschsprachigen Wikipedia: "Als junger Soldat war er 1945 beim Einmarsch der Roten Armee in Berlin beteiligt. In den Beständen der Berliner Preußischen Staatsbibliothek fand er u.a. die Reproduktion der Maya-Handndschrift Dresdner Kodex und eine Abschrift des Buches 'Relación de las cosas de Yucatán' von Diego de Landa. Knorosow nahm beides mit in die UdSSR und machte die Entzifferung der Maya-Hieroglyphen zum Thema seiner Doktorarbeit, die er Anfang der 1950er Jahre veröffentlichte. Knorosow erkannte, dass die Schrift der Maya etwa gleich viele Zeichen aufweist wie das Mittelägyptische. Ferner vermutete er, dass Diego de Landa das Prinzip einer Silbenschrift nicht verstanden hatte, und das sogenannte Landa-Alphabet deshalb viele Zeichen mehrfach aufführte. Das Zeichen für chikin (Westen) war den Forschern bekannt. Knorosow zeigte, dass das eine Zeichen chi zu lesen ist, und das andere das Logogramm für kin (Sonne) ist." [1]

Der Umgang mit Knorosows bahnbrechenden Ergebnissen in der 'westlichen Welt' spiegelt beispielhaft die Ideologisierung wissenschaftlicher Forschung während des 'Kalten Krieges' wider: "J. E. S. Thompson, der führende britische Mayaarchäologe und Epigraph der 1950er und 1960er Jahre, tat Knorosows Erkenntnis als marxistische Propaganda ab und setzte durch, dass die Arbeit Knorosows im Westen mehrheitlich nicht ernst genommen wurde. Nach Thompsons Tod setzten sich Knorosows Annahmen aber allmählich durch und bildeten die Grundlage für weitere Entzifferungen. Für seine Verdienste um die Entzifferung der Maya-Schrift erhielt er von der mexikanischen Regierung den Orden vom Aztekischen Adler." [2]

J.W. Knorosow und Atlantis

Über Knorosows Bezug zur Atlantisforschung lesen wir in Tony O’Connells Atlantipedia: "In den 1960er Jahren verließ Knorosow seine 'Komfortzone', als er seine Ansichten über Atlantis in einer Rezension von Zhirovs Buch 'Atlantida' darlegte. Knorosow schlussfolgerte, dass Atlantis in Spanien lag [3]. Ein paar Jahre später wiederholte er seine Äußerungen in einem weiteren Artikel, dieweil Zhirov antwortete [4], indem er Knorosow mangelnde wissenschaftliche Objektivität vorwarf." [5]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Juri Walentinowitsch Knorosow" (abgerufen: 16. März 2018)
  2. Quelle: ebd.
  3. Siehe: J.W. Knorosow, in: Sovetskaya Etnografia No. 4, 1961, S. 213-218
  4. Siehe: Nikolai Zhirov, Atlantis - Atlantology: Basic Problems, Moskau 1970 / Reprint: Honolulu, Hawaii (The Minerva Group, Inc.), 2001, S. 11
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Knorosowm Yuri (L)", 17. Mai 2013, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 16. März 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quelle: