Profil-Skizze der prähistorischen 'bosnischen Kultur X'

von Dr. Sc. Ivan Shimatovich, Ing. el.
Unabhängiger Forscher, Krapina, Kroatien

Abb. 1 Das heutige Gebiet Bosniens-Herzegowinas war während des jüngsten Glazials weitgehend eisfrei und wurde schon sehr früh besiedelt.

Die Geschichtswissenschaft bestreitet nicht länger die Tatsache, dass das Gebiet Zentral-Bosniens und Herzegowinas, aufgrund des Faktums, dass das raue Eiszeit-Alter des Pleistozän dieses Gebiet nie erreichte, bereits vor etlichen Jahrtausenden bewohnt war. Über ein paar Eiszeiten hinweg waren dagegen ausgedehnte Gebiete Eurasiens und Amerikas nördlich des 50. Breitengrads bis ungefähr vor 10 000 Jahren durchgehend mit dicken Eisschichten und Schnee bedeckt.

Eine deduktive Betrachtung der prähistorischen „bosnischen Kultur X“ (bisher nicht ethnisch identifiziert oder datiert), die einst, lange vor der neolithischen „Butmir-Kultur,“ jahrhunderte- oder sogar jahrtausendelang, in Zentral-Bosnien aufblühte, kann nun geleistet werden, wenn die natürlichen Erhebungen in dem ausgedehnten Gebiet von Visoko berücksichtigt werden, die künstlich in pyramiden- oder kegelförmige Formationen umgestaltet/abgewandelt wurden, und zu denen auch ein Netzwerk aus unterirdischen Tunneln (Abb. 4) gehört. Diese Kultur ist durch ihre großartigen architektonische Leistungen charakterisiert, die viele Jahrtausende lang durch Schichten von Erde und Vegetation bedeckt waren, welche viele Beschädigungen auslösten, sie aber doch bis zum heutigen Tag überdauern ließen. Über diese, nun entdeckte, prähistorische Kultur kann folgendes geschlossen werden:

Abb. 2 Die paläolithische bosnische 'Kultur X' verfügte vermutlich bereits über eine ganze Reihe buchstäbenähnlicher Zeichen wie diese, die im unterirdischen Labyrinth bei Visoko entdeckt wurden.
  • Sie war früher eine große, gut organisierte, stabile und vorherrschende Gemeinschaft, die über einen langen Zeitraum hinweg existierte; sie war keine kleine nomadische jagende/sammelnde Gesellschaft ohne festen Sitz, deren Angehörige nach Nahrung suchten, um ihre Existenz aufrecht zu erhalten;
  • Sie zeigte einst eine starke und unerschütterliche Leistungsbereitschaft, ausgedehnte und langzeitige Konstruktions-Arbeit auf dem Boden und unter dem Boden (ein Netzwerk aus unterirdischen Tunneln) anzunehmen und auszuführen;
  • Höchstwahrscheinlich war diese Leistungsbereitschaft nicht nur abstrakt, sondern basierte sicherlich auf Notwendigkeiten (die uns nicht bekannt sind) oder auf einem Nutzen, den die Strukturen boten;
  • Die prähistorische Kultur hatte die notwendigen gesellschaftlichen und technischen Ressourcen für dieses enorme, große und komplexe Projekt, was die organisierte Produktion und Aufteilung von Essen für Angestellte und ihre Familien (teilweise Frauen und Kinder) einschloss;
  • Sie verfügte über eine entwickelte Sprache zur effizienten Kommunikation, und möglicherweise über einen Satz von Zeichen (Abb. 2) wie ein Alphabet, und
  • höchstwahrscheinlich über eine große Kenntnis der positionsbestimmenden Astronomie, grundlegender Geometrie, elementarer Vermessungskunde und elementarer Mathematik (für Berechnungen).

Wenn wir den technischen Aspekt der Leistung in der sehr umfangreichen und komplexen archetektonischen Arbeit des Gestaltens/Umgestaltens der geeigneten Erhebungen in den wohlgeformten pyramidalen und kegelförmigen Errichtung nachträglich anschauen, ist mindestens das folgende erforderlich:

Abb. 3 Um solch massive Platten aus exzellentem Gussbeton herzustellen, sind Kenntnisse und Fähigkeiten höchst komplexer Natur nötig.
  • Klare architektonische Visionen, systematische Planung (erfordert umfassende und gemeinschaftliche Organisation), vorbildliche Arbeitsmoral und beständige Aufsicht über eine große Anzahl von Menschen;
  • Arbeiten, für welche Entwürfe, Zeichnungen und durchdachter 3D-Aufbau (alle mit entscheidungsrelevanten Details) nötig sind;
  • Ausbildung von geeigneter Technologie, Werkzeugen und Nachschub für individuelle Tätigkeiten;
  • Sowohl ein effizientes Schema, um die diversen Inhaltsstoffe eines hoch-qualitätiven und dauerhaft langlebigen Betons (Abb. 3) zu produzieren als auch eine Technologie, um ihn anzufertigen/zu gießen;
  • Versierte Kenntnisse der Statik und fundamentaler Regeln zur Stabilität von soliden Steinkonstruktionen;
  • Adäquate Vermessungen und Untersuchungen des Terrains vor und während der Bauarbeiten, die Beherrschung linearer Profil-Kanten von Pyramidenkörpern und die Ausrichtung/Stabilisierung ihrer Oberflächen (Hänge);
  • Errichtung von Straßen, Brücken und effizienten Transportwegen. Ein umfangreiches System von Maßeinheiten und Referenz-Standards (Etalons), auf welchen [die Berechnungen der] Winkel beruhten, und Längenmaße, die während der Arbeiten verwendet wurden;
  • Beträchtliche Planungen und Berechnungen von Maßen für das Terrain und die baulichen Elemente (Betonblöcke); erfolgreiche Bestimmung der grundsätzlichen Punkte, um die gewünschte Ausrichtung von Ecken und Seiten zu erhalten. Gründliche umfassende Arbeiten in einem sehr ausgedehnten Tunnel-Netzwerk (Abb. 4) mit zahlreichen kurzen blinden Verzweigungen, die zu einem unbekanntem Zweck angelegt wurden.

Dazu nötig:

Abb. 4 Auch das enorm ausgedehnte System von Tunneln im Tal von Visoko zeugt vom hohen Entwicklungs-Grad seiner Erbauer.
  • Exzellentes Wissen über die spezifischen Gesetze und Geschick für das Erstellen von Tunneln in sicherer Weise (geologische Statik des Bodens, Verschalung von Deckengewölben um zu verhindern, dass sie einstürzen usw.;
  • Angemessenes Equipment zum Graben und Entfernen von ausgehobenem Material;
  • Effiziente Beleuchtung, Belüftung (die sogar heute noch in den Tunneln perfekt funktioniert) und durchgehenden Abfluss;
  • Zuverlässige Orientierung unter der Erde, um die Tunnel beständig in Richtung auf ein gewünschtes Ziel zu leiten;
  • Abmessungen der Tunnel mit dem Ziel, die Route und den Querschnitt des Tunnels während der Aushebung zu kontrollieren;
  • Kennzeichnung des Tunnel-Netzwerks, um eine klare Orientierung zu erhalten und
  • Langjährige Instandhaltung der Tunnel, während sie in Gebrauch waren.

Hierauf basierend, wird deutlich, warum diese prähistorische Kultur („Die bosnische Kultur X“) eine kraftvolle und florierende Gemeinschaft war, die einst sowohl ausreichende Kenntnisse (praktisch und theoretisch) hatte als auch Ressourcen, um dererlei Arbeiten beständig zu leisten. Es kann gesagt werden, dass diese längst vergangene Kultur einst unzweifelhaft eine sehr ausgedehnte, aufs Höchste organisierte Gemeinschaft war; und gegenwärtig ist es nicht möglich, sie einer bestimmten historischen Zeit zuzuordnen. Ohne zu zögern können wir mit Sicherheit sagen, dass diese frühe hohe prähistorische Kultur ein großes Wissen hatte und sich des Konzepts der Null bewusst war.

Es ist sehr wahrscheinlich dass die prähistorische „Bosnische Kultur X“ ihre selbst entwickelte Religion hatte, die eine sehr wichtige oder sogar entscheidende Rolle in ihrem Leben spielte, welches eine mächtige Priester-Klasse voraussetzte, aus der ihre Herrscher (Könige-Weisen?!) wahrscheinlich kamen.


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Anmerkungen und Quellen

"Possible Profile of the Prehistoric "Bosnian Culture X" (Presentation for the Scientific Workshop)", E-Mail Newsletter der Stiftung 'Bosnian Pyramid of the Sun' vom 03.03.2009; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de


Bild-Quellen

(1) geology.com, unter: Bosnia and Herzegovina Map - Bosnia and Herzegovina Satellite Image

(2) BOSNIAN VALLEY OF THE PYRAMIDS - Discovery and Road to Recognition, PDF-Datei: 1,89 MB (Dr. Semir Osmanagić) (Aug. 2008)

(3) ebd.

(4) Bosnische Pyramide der Sonne, unter: Interview mit Prof. Enver Imamović