Schädel eines riesenhaften archaischen Menschen in Nebraska gefunden (1906)

ER GEHÖRTE ZU DEM AM NIEDRIGSTEN STEHENDEN MENSCHENTYP AUF DEM KONTINENT

In einem indianischen Mound bei Omaha, Nebraska, entdeckt, soll er, wie es heißt, über 150.000 Jahre alt sein - Er gehörte zu einem Riesen.


The Chickasha Daily Express (28. Dezember 1906)

Abb. 1 Vergleich eines 'normalen' Craniums (oben) mit dem des Gilder's Nebraska-Schädels. In der originalen Bildunterschrift heißt es, ins Deutsche übersetzt: "Man beachte die Unterschiede der Distanzen zwischen Nase und Schädelkuppe."

Omaha. - Ein Schädel, oder zumindest ein Teil eines Schädels des am niedrigsten stehenden Typus des prähistorischen Menschen, den der nordamerikanische Kontinent bisher offenbart hat, wurde gerade einige Meilen nördlich von Omaha entdeckt, begraben in einem so genannten indianischen Mound. Um, wie geschätzt wird, tausende von Jahren älter als der berühmte "Lansing-Schädel" aus Kansas, von dem einige Wissenschaftler sagen, er sei mindestens 150.000 Jahre alt, hat "Gilder's Nebraska skull" die Männer der Wissenschaft im ganzen Land interessiert, und sie besuchen das Haus von Robert S. Gilder in Omaha, wo sich nun der Schädel und mehrere Knochen jenes Mannes befinden, der vor der glazialen Periode lebte, welche Nordamerika mit einem gewaltigen Bereich aus Eis bedeckte.

Abb. 2 Henry Fairfield Osborn (1857-1935)

Professor Henry Fairfield Osborn (Abb. 2) von der Columbia University, New York, sagt: "Es ist ohne Zweifel ein Schädel der niedrigsten Ordnung eines primitiven Menschen, die jemals auf dem Kontinent entdeckt wurde." Er fügt hinzu, dass der Schädel ein extrem kleines Gehirn mit fast zu vernachlässigenden Möglichkeiten von Gedankenkraft abbildet. Auf die Frage hin "Wie lässt sich dieser Schädel mit dem Lansing skull vergleichen, der auf ein Alter von 150.000 Jahren geschätzt wurde?" sagte Prof. Osborn: "Diese Schädel geht dem Lansing skull wahrscheinlich um tausende von Jahren voraus."

Der Staatsgeologe Dr. Erwin H. Barbour sagt: "Es ist absolut erstaunlich, dass irgendeine Rasse von Menschen solch ein kleines Maß an Intelligenz aufweisen kann."

Dr. Barber, Professor für Operative Zahnheilkunde an der Creighton University, sagt: "Der Kiefer indiziert ungeheure Mahlkraft [orig.: "crushing power"; d.Ü.]. Diese Zähne sind durch den Prozess des Zerkleinerns von Wurzeln, Nüssen und rohem Fleisch abgenutzt. Der Unterkiefer ragte über den Oberkiefer hinaus, und bei beiden gibt es eine anomale Entwicklung."

Im Vergleich mit einem normalen Schädel (Abb. 1) zeigt der Gilder Nebraska skull ein zurücktretendes Kinn und eine fliehende Stirn, anomal große Wangenknochen und eine lächerlich kleine Hirnschale. Die Schädelkuppel liegt nur ein Zoll [ca. 25 mm: d.Ü.] über der Oberseite der Augenhöhlen. Doch nichtsdestotrotz war der Mann ein Riese. Anderen Knochen zufolge, die in dem selben Mound gefunden wurden, muss der Mann, zu dem dieser Schädel gehörte, ungeachtet seines kleinen Kopfes ursprünglich fast sieben Fuß [ca. 2,13 m; d.Ü.] groß und so kräftig wie zwei gewöhnliche Menschen von heute gewesen sein.

Bei der Öffnung des Mounds, in welchem die Knochen gefunden wurden, entdeckte Mr. Gilder zuerst drei Schädel und andere Knochen einer intermediären Rasse von Menschen, einer Rasse, deren Schädel anzeigen, dass sie hinlichtlich ihrer Intelligenz den modernen Indianern unterlegen war, aber in ihrer Denkleistung weit über dem "Nebraska Mann" stand. Diese drei gehörten zur selben Klasse, was zeigt, dass Gilder's Nebraska-Schädel keine "Laune der Natur" war, sondern wirklich ein Typus der Menschen, die zu jener Zeit lebten.

Mr. Gilder ist ein Bruder von Richard Watson Gilder, Herausgeber des Century Nagazine und von Joseph B. Gilder, Herausgeber von Putnam's Magazine.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Artikel wurde der Zeitung The Chickasha Daily Express aus Chickasha, Indian Territory Oklahoma, entnommen, in deren Ausgabe vom 28. Dezember 1906 er mit dem Titel "PREHISTORIC SKULL FOUND" erstveröffentlicht wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Version der Zeitung bei CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers.

Bild-Quellen:

1) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: "The Chickasha daily express., December 28, 1906, Image 3" (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Wikimedia Commons, unter: File:Henry Fairfield Osborn.jpg