Tumbaga
Allgemeines
(red) Tumbaga (bisweilen auch Tumbago) ist die Bezeichnung einer - sowohl natürlich vorkommenden als auch meschengemachten Legierung, die im Wesentlichen aus Gold und Kupfer besteht. "Der Kupferanteil kann hierbei", wie es in der deutschaprachigen Wikipedia heißt, "bis zu 70 % betragen. Tumbaga hat einen niedrigeren Schmelzpunkt und eine größere Härte als Gold. Die Legierung war besonders in Altkolumbien und in Mittelamerika verbreitet. Die Oberflächen der Produkte wurden erwärmt und das entstehende Kupferoxid mit Pflanzensäure entfernt [1]. Übrig blieb reines Gold. Viele Gegenstände der Indios wurden so hergestellt, z. B. das Tumi und die Tunjos. Auf diese Weise arbeiteten die Völker der Muisca (siehe Eldorado), die Tairona und die Sinú. Es gab zwei Techniken der Verarbeitungen: das Treiben und Hämmern und das Gießen nach dem Wachsausschmelzverfahren." [2]
Aus der frühen postkolumbischen Zeit stammen auch Tumbaga-Funde mit einem merklichen Silberanteil, was aber offenbar nichts mit dem Handwerk der altamerikanischen Völker zu tun hatte. Als nämlich die spanischen Konquistadoren einige der von ihnen geraubten Goldschätze schmolzen, um daraus Barren für den Rücktransport nach Spanien herzustellen, mussten sie enttäuscht feststellen, dass ein großer Teil ihrer vermeintlichen Goldbeute aus Tumbaga-Legierungen bestand. [3] Wie es scheint, wurde dann bisweilen von ihnen entschieden, Edelmetalle (wie Gold und Silber) zusammen mit dem Tumbaga einzuschmelzen, und den Prozess des Scheidens in ihrem sicheren Heimatland durchführen zu lassen. So wurden 1992 ungefähr 200 solcher 'Tumbaga'-Barren aus Schiffstrümmern vor der Insel Grand Bahama geborgen. "Sie bestanden hauptsächlich aus Silber, Kupfer und Gold, die von den Spaniern während der Eroberungen von Cortés geplündert und hastig zu Tumbaga-Barren für den Transport über den Atlantik geschmolzen wurden. Solche Barren wurden typischerweise in Spanien in ihre Metallbestandteile zurückgeschmolzen." [4]
Herkunft des Namens
Die Herkunft des Namens Tumbaga zur Bezeichnung besagter Legierung ist noch ungeklärt. Popularisiert wurde er zwefellos durch die spanischen Eroberer Süd- und Mittelamerikas, aber es erschein unklar woher er stammt. Einen Zusammenhang mit den bekannten altamerikanischen Sprachen scheint es jedenfalls nicht zu geben, aber es besteht eine frappierende phonetische Ähnlichkeit mit dem Wort Tambaga oder Tembaga der Malaiischen Sprache Indonesiens, das Kupfer oder Messing bedeutet [5] [6] Von Tambaga/Tembaga abgeleitet ist übrigens der erst in der Neuzeit entstandene Begriff Tombak, der für eine stark kupferhaltige Messing-Legierung steht.
Tumbaga und Atlantis
Mit Platons Atlantis in Verbindung brachte das amerikanische Tumbaga vor einigen Jahren der aus Schottland stammende Atlantisforscher J.M. (Jim) Allen. Allen, der das Zentrum des verschollenen Vorzeit-Reichs im bolivianischen Altiplano vermutet, stellte die Hypothese auf, dass es sich bei Tumbaga um den rätselhaften Oreichalkos handelt, den Platon in seinem Atlantisbericht (Kritias, 114e) erwähnt.
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Anmerkung bei Wikipedia: Das Verfahren wird „Mise en couleur“ genannt. Glyn Daniel, "Enzyklopädie der Archäologie", 1993, S. 328
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter "Tumbaga" (abgerufen: 22. Dezember 2020)
- ↑ Quelle: Jim Allen, "ORICHALCUM - the second most valuable metal then known", bei atlantisbolivia.org (abgerufen: 22. Dezember 2020)
- ↑ Siehe: Daniel Frank Sedwick und Cori Sedwick Downing (Hrsg); Agustin A. Garcia Barneche (Autor), "The "Tumbaga" Saga: Treasure of the Conquistadors", 2010; nach: Wikipedia - The Free Encylopedia, unter: "Tumbaga" (abgerufen: 22. Dezembers 2020)
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, "Tumbaga", 12. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 22. Dezember)
- ↑ Quelle: Wikipedia - The Free Encylopedia, unter: "Tumbaga" (abgerufen: 22. Dezember 2020)
Bild-Quellen:
- 2) Bild-Archiv Jim Allen, Foto vormals online auf seiner ersten Webseite bei GeoCities.com