Historizitäts-These

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Definition

(red) In Bezug auf die altphilologische und atlantologische Exegese des platonischen Atlantisberichts (der Atlantida) besagt die so genannte Historizitäts-These, dass dieser Bericht keine Erfindung Platons darstellt, sondern als 'Quasi-Historie' einen, oder auch mehrere, 'harte' historische Kern/e enthält.

Im Unterschied zu Verfechtern der Fiktionalitäts-These, die bisweilen annehmen, Platon habe bei Abfassung seines Atlantisberichts allenfalls einzelne historische Ereignisse oder Episoden (z.B. den Untergang der Stadt Helike oder die Perserkriege) als Inspiration verwendet und in eine ansonsten frei erfundene Rahmenhandlung integriert, stellt die Atlantida aus Sicht von Anhängern der Historizitäts-These eine mehr oder weniger fehlerhafte bzw. ungenaue Wiedergabe tatsächlicher Begebenheiten dar, die von Platon selbst als Teil der Menschheits- und Zivilisations-Geschichte verstanden wurden.

Die Historizizäts-These besagt also keineswegs, dass der Atlantisbericht als 'von A-Z' historisch anzusehen sei ("fundamentalistische Auslegung"), sondern lässt weiten Raum für eine differenzierte Betrachtung der Texte.