Göbekli Tepe und ein Kometeneinschlag vor 12.000 Jahren

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Abb. 1 Wurde die uralte Megalith-Anlage von Überlebenden eines kataklysmischen Impakt-Ereignisss erbaut? Jüngst von Martin B. Sweatman und Dimitrios Trisikiritsis in einem peer-reviewten Papier veröffentlichte neue Befunde legen jeedenfalls nahe, dass dort auf einigen Reliefdarstellungen der Einschlag eines ganzen Schwarms von Kometenfragmenten dargestellt wurde.

(rmh) Wie Andreas Müller auf Grenzwissenschaft-aktuell.de berichtet [1], glauben schottische Forscher in einigen der Tiersymbole in den Steinstelen der in der Nähe von Sanliurfa (Edessa) liegenden steinzeitlichen Kultanlage Göbekli Tepe auf Reliefdarstellungen des Einschlags eines Schwarms von Kometenfragmenten auf die Erde vor 13.000 Jahren gestoßen zu sein. Dies wäre eine Bestätigung für kontroverse Theorien, die auch auf Atlantisforschung.de diskutiert werden, nach denen das Ende einer vorgeschichtlichen Hochkultur durch einen Impakt Grundlage für die Bildung späterer Zivilisation war.

Dem Artikel zufolge berichtet Martin B. Sweatman von der University of Edinburgh und Dimitrios Trisikiritsis aktuell im Fachjournal Mediterrean Archaelogy and Archaeometry [2] über ihre astronomische Interpretation einer der tonnenschwere Steinstelen, die aufgrund ihrer größten Darstellungen "Vulture Stone" (Stein des Geiers) (Abb. 2) genannt wird. Die beiden Forscher haben Computersimulationen erstellt, mit deren Hilfe die Tierdarstellungen auf den Monolithen mit aktuellen astronomischen Konstellationen und Geschehnissen in Übereinstimmung gebracht wurden und so datierten sie deren Errichtung auf das Jahr 10.950 v.Chr.

Abb. 2 Hier eine Zeichnung der 'Geier-Stele' von Göbekli Tepe, deren Reliefs ofenbar 'codierte' astronomische Informationen enthalten

Besonders Interessant für uns ist, dass dieses Datum relativ genau mit der von Platon genannten Untergangszeit von Atlantis, übereinstimmt, und eine Analyse von Klaus Aschenbrenner, der in seinem Buch Das neue Bild von Atlantis anhand von Bohrungen des Grönlandeises zu folgendem Schluss kommt: "Es besteht eine ausgezeichnete zeitliche Übereinstimmung bei fünf wesentlichen Merkmalen, die einen kosmischen Großeinschlag kennzeichnen. Sowohl für die Flutwelle als auch für einen Flächenbrand, einen erhöhten Säureniederschlag, den Treibhauseffekt und dem Folgevulkanismus erhalten wir als Datum: 9.500 v. Chr." Also immer noch sehr nahe an dem von Platon genannten Datum. Und weiter schreibt er: "Zu diesem Zeitpunkt fand nicht nur die erste Hochkultur ein jähes Ende, die gesamte damalige Menschheit geriet an den Rand ihrer Existenz. Die wenigen Überlebenden mussten in einem harten Daseinskampf einen Neubeginn versuchen." [3] Göbekli Tepe wurde, wenn wir Müller weiter folgen, erst in den 1990er Jahren ausgegraben. Bei dieser Fundstätte handelt es sich um eine megalithische Anlage nordöstlich der türkischen Stadt Şanliurfa, die mit einem Alter von mindestens 12.000 Jahren als ältester Tempel der Menschheit gilt. Müller schreibt: "Das Zentrum mehrerer Steinkreise bilden zwei aufwendig verzierte und parallel gegeneinander ausgerichtete T-förmige Steinpfeiler (Abb. 1, links). Sowohl dieser Zentralpfeiler als auch viele Steine der sie umgebenden Steinkreise sind mit Darstellungen wilder Tiere verziert, darunter Füchse, Katzen, Wildschweine, Spinnen, Raubvögel Schlangen und Skorpione. Die Anlage gleicht am ehesten ähnlichen Baumwerken auf Menorca. Allerdings wurde Göbekli Tepe bereits rund 8.000 Jahre vor (!) diesen errichtet."

Auf den Fund zurückkommend schreibt Müller, dass die Forscher neben den entsprechend datierten Konstellationen auf die Darstellung eines Kometen und eines kopflosen Menschen sehen, der seiner Meinung nach ein Symbol für eine damalige Menschheit treffende Katastrophe mit vielen Toten deuten. Müller fällt auf, dass zeitlich die Theorie, dass die Tempelanlage auch als astronomisch genutztes Observation beruhenden Interpretation der Darstellung eines Kometendisaster damit zum Beginn der Jüngeren Dryaszeit und somit den Beginn einer 1000 Jahre dauernden kleine Eiszeit zusammenpasst, die in verschiedenen Modellen ungefähr in einen Zeitraum von 10.730 - 9700 v.Chr. datieren.

Abb. 3 Die neuen Befunde von Sweatman und Tsikritsis zu den Reliefs von Göbekli Tepe könnten geeignet sein, den schon lange zur Disussion stehenden Thesen von Graham Hancock (links) und anderen Nonkonormisten der Urgeschichtsforschung, die sowohl die vormalige Existenz so genannter 'Ice Age civilization' als auch katalysmische Umwälzungen am Ende der jüngsten Eiszeit postulieren, neues Gewicht zu verleihen.

Müller zitiert Sweatman mit den Worten: "Wie es scheint, kündet Göbekli Tepe damit unter anderem auch als Erinnerung an dieses katastrophale Ereignis, das zu damaligen Zeit vielleicht als 'schlimmster Tag' der Menschheit wahrgenommen worden war." Sweatman glaubt, dass die Darstellungen in den Steinen selbst vermutlich noch Jahrhunderte, ja sogar, Jahrtausende von den Menschen von großer Bedeutung war, weil die Menschen lange Zeit (direkt und indirekt) unter den Folgen des Einschlags zu leiden hatten. Sweatman und Tsikritsis sehen Müller zufolge Hinweise auf Langzeit-Auswirkungen des Einschlags auf die Rotationsache der Erde.

Müller ist der Meinung, dass der Fund auch "immer wieder kontrovers diskutierte oder sogar als wiederlegt bezeichneten Theorien stützen", nach der die Erde immer Zeitabschnitte durchlaufe, in denen Kometeneinschläge und deren desaströsen Folgen wahrscheinlicher seien als zu jenen Zeiten, in denen die Erde keine Kometenbahnen durchkreuze, und dass ein Kometeneinschlag vor ungefähr 13.000 Jahren das Aussterben der Megafauna initiiert haben könne.

Müller deutet sogar an, dass die Funde eine Bestätigung für den vielgescholtene Alternativ-Historiker Graham Hancock mit seiner These von einer global wirkenden Hochzivilisation, die er erstmals in seinem 2015 erschienen Buch "Magicians of the Gods" erwähnte, die seiner Idee zufolge durch einen gigantischen Kometeneinschlag vor 13-12.000 Jahren von der Erde getilgt wurde. Hancock sagte schon damals in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Telegraph": "Bei Göbekli Tepe handelt es sich um einen von zahlreichen anderen Orten weltweit, an dem Überlebende dieser Zivilisation [Z]uflucht fanden und von hier aus erneut die Grundlage von Hochkulturen schufen" [4], und Müller fügt hinzu: "…Zumindest zeitlich scheint die neue Interpretation der Säule des Geiers Hancock recht zu geben."

Regelmäßige Atlantisforschung.de-Leser dürfte es kaum überraschen, dass bereits wenig später ein ablehnender Kommentar des (neo-scholastisch orientierten) Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) zum archäoastronomischen Befund von Sweatman und Tsikritsis vorlag, den Andreas Müller ebenfalls bei grenzwissenschaft-aktuell.de veröffentlicht hat… [5]


Anmerkungen uns Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Andreas Müller, "Göbekli Tepe: Neue Interpretation der Tiersymbole bestätigt Kometeneinschlag als Auslöser einer Mini-Eiszeit vor 13.000 Jahren", 22. April 2017, bei grenzwissenschaft-aktuell.de (abgerufen: 26. April 2017)
  2. Siehe: Martin B. Sweatman und Dimitrios Tsikritsis, "DECODING GÖBEKLI TEPE WITH ARCHAEOASTRONOMY: WHAT DOES THE FOX SAY?" in Mediterranean Archaeology and Archaeometry, Vol. 17, No 1, (2017), S. 233-250, DOI: 10.5281/zenodo.400780 (online als PDF-Datei)
  3. Quelle: Klaus Aschenbrenner, "Das neue Bild von Atlantis", Greiz (König Communications), 2001, ISBN 3-934673-17-1
  4. Quelle: Rupert Hawksley, "Does this discovery of ancient stone carvings prove that conspiracy theorist Graham Hancock was right all along?", 4. Oktober 2015, bei telegraph.co.uk (abgerufen: 26. April 2017)
  5. Siehe: Andreas Müller, "Grabungsarchäologen kommentieren und kritisieren Astro-Deutung von Göbekli Tepe", 26. April 2017, bei grenzwissenschaft-aktuell.de (abgerufen: 26. April 2017)

Bild-Quellen:

1) Links: Bild-Archiv Atlantisforschung.de (Original-Quelle nicht mehr online)
1) Rechts: Teomancimit bei Wikimedia Commons, unter: File:Göbekli Tepe, Urfa.jpg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Andreas Müller, "Göbekli Tepe: Neue Interpretation der Tiersymbole bestätigt Kometeneinschlag als Auslöser einer Mini-Eiszeit vor 13.000 Jahren", 22. April 2017, bei grenzwissenschaft-aktuell.de
3) Links: Cpt.Muji~commonswiki bei Wikimedia Commons, unter: File:Graham-Hancock.jpg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
3) Rechts: Teomancimit bei Wikimedia Commons, unter: File:Gobekli Tepe 2.jpg