Eugène Pégot-Ogier
...und sein makaronesisches Atlantis (1869)
(red) Eugene Pégot-Ogier (1824-1895) [1] war ein frankophoner Autor, über dessen Vita wir bisher keine weiteren Informationen in Erfahrung bringen konnten. Aus atlantologie-historischer Sicht von Interesse ist jedenfalls sein 1869 in zwei Bänden erschienenes Werk "Les iles fortunées ou Archipel des Canaries" [2], das 1871 auch in einer englischsprachigen Fassung mit dem Titel "The Fortunate Isles or The archipelago of the Canaries" [3] erschien. In dieser umfassenden Abhandlung über die Kanarischen Inseln widmete Pégot-Ogier das 10. Kapitel den Guanchen und dem Atlantis-Problem.
Bei Tony O’Connell heißt es kurz gefasst über die Ergebnisse von Pégot-Ogiers Studien: "Ohne wenn und aber identifizierte er die Kanaren als Inseln der Seligen, von denen man in der Antike sprach. Er ging noch weiter und präsentierte seine Ansicht, dass die aboriginalen Guanchen der Kanaren, gemeinsam mit den Berbervölkern in ganz Nordfrika, Teil des Atlanter-Reiches gewesen waren." [4]
Über Atlantis selbst lesen wir bei Eugene Pégot-Ogier: "Einige haben behauptet, dass die Atlantis der Altvorderen nichts weiter als Amerika gewesen sei, welches damals entweder mit Afrika verbunden, oder nur durch einen schmalen Kanal von ihm getrennt war; in der Form Südamerikas haben sie einen Beweis dafür gesehen. Wenn wir seine Form und die von Afrika sorgfältig untersuchen, dann werden wir, wie sie sagen, eine höchst vollkommene Übereinstimmung feststellen; die Westküste Afrikas gleicht perfekt der Küste von Amerika; Südamerika ist Afrika verkehrt herum.
Somit war, diesen Philosophen zufolge, Afrika und Amerika einst vereint, bis eine brachiale Trennung jenen Teil des Globus überflutete. Es ist unbestreitbar, dass eine Vertiefung des unterseeischen Bodens sie trennt; die See selbst hat einen enormen und tiefen Kanal ausgehöhlt. Diese Vertiefung ist ein höchst wichtiger Gesichtspunkt für die Parteigänger dieser Theorie.
Wenn wir uns nunmehr bemüßigt fühlen zu sagen, welches die Form von Atlantis gewesen ist, wenn wir uns zwischen all den Meinungen entscheiden müssen, die zu diesem Thema vorgebracht wurden, dann sollten wir nicht zögern zu versichern, dass der Kontinent Afrika weiter in den Atlantischen Ozean hineinreichte, als es die Inseln [von Makaronesien; d.Red.] (Abb. 2) heute tun; die Form Afrikas scheint dies zu bestätigen.
Wir glauben nicht, dass Afrika irgendwann mit Südamerika zusammenhing, oder dass es nur durch einige Inseln von ihm getrennt war; eher jedoch, dass Afrika sich, ob nun in Form einer Halbinsel, oder einer Verlängerung des Kontinents, von der Straße von Gibraltar bis zu den Azoren, und von den Azoren bis zum Bissagos-Archipel erstreckte, westwärts an Hierro vorbeigehend - wie weit ist schwer zu sagen.
Wenn wir uns auf eine Halbinsel festlegen, so haben wir, in einem größeren Maßstab, einen Umriss, der identisch ist mit jenem der Halbinsel von Kalifornien. Dies ist die Hypothese von Bory de Saint-Vincent. [...] Es erscheint uns, dass diese Verlängerung in den Atlantik hinein zur Notwendigkeit wird, wenn wir eine Erklärung zu finden wünschen für all die Überlieferungen, Fabeln, die altertümliche Geographie, Sprache, Gebräuche - in einem Wort für alles, was wir [in diesem Buch] aufgzählt haben." [5]
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Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, "Pégot-Ogier, Eugene", 14. Jan. 2010, bei Atlantipedia.ie
- ↑ Siehe: Eugene Pégot-Ogier, "Les iles fortunées ou Archipel des Canaries (Band 1)" und Band 2, Librairie internationale, 1869
- ↑ Siehe: Eugene Pégot-Ogier, "The Fortunate Isles or The archipelago of the Canaries", London (R. Bentley and son), 1871
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2010); Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de
- ↑ Quelle: Eugene Pégot-Ogier, op. cit. (1871), S. 208-209; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de
Bild-Quellen:
- 1) Google Books / Bild-Archiv Atlantisforschung.de
- 2) ArnoldPlaton (own work), bei Wikimedia Commons, unter: File:Macaronesia location.svg