Jacques Mayol

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Forscher- und Autorenportrait

Auf einen Blick

Abb. 1 Jacques Mayol (rechts) mit Pierre Vogel (links) und dem Geologen Prof. Dujardin vor einem seiner Tauchgänge zu den Ruinen vermutlicher urzeitlicher Bau-Strukturen vor der kleinen Mittelmeer-Insel Veyron bei Marseille.

(red) Jacques Mayol (Abb. 1) (* 1. April 1927 in Shanghai, China; † 22. Dezember 2001 in Capoliveri auf Elba) war ein französischer Apnoe-Taucher. Sein Faible dafür, gemeinsam mit Delphinen durchs Meer zu schwimmen, brachte ihm den Beinamen 'Delphin-Mann' ein, wozu auch der Titel seiner im Jahr 2000 veröffentlichten Biographie beitrug: Homo Delphinus: The Dolphin Within Man (Abb. 2). [1] Zu Mayols besonderen Leidenschaften gehörte zudem die Untersuchung versunkener Relikte vermuteter Kulturen der Urzeit, von deren vormaliger Existenz er fest überzeugt war.

Biographische Notizen

Abb. 2 Hier das Front-Cover von Jacques Mayols Auto-Biographie aus dem Jahr 2000

Bei der deutschsprachigen Wikipedia heißt es über sein Leben: "Jacques Mayol war der Sohn eines französischen Architekten und wuchs in China auf. Während der Sommerferien in Japan schwamm er als Junge zum ersten Mal mit Delphinen. Dabei sah er auch den japanischen Ama-Taucherinnen zu, die mit Apnoe-Tauchen unter Wasser Austern ernten. [2]

Mayol war der erste Taucher, der am 23. November 1976[2] ohne Atemgerät in eine Tiefe von mehr als 100 Meter gelangte. Er hielt mehrere Weltrekorde im Apnoetauchen. Diese Leistungen waren eine Inspiration für Luc Bessons Taucherdrama Im Rausch der Tiefe (Le Grand Bleu / The Big Blue).

Seine Tauchtechnik beruhte weniger auf Muskelausbildung und Maximierung der Luftspeicherung für den Abstieg, sondern eher auf der psychologischen Vorbereitung und Konzentration auf den Tauchgang. Mayol besuchte in den 1960er-Jahren das Kaivalyadhama Yoga Research Institute in Lonavla (Distrikt Pune) in Maharashtra, um die Atemtechniken und Körperübungen von Pranayama-Yoga beim Arzt Mukund Bhole zu erlernen. [3] Er war damit der erste Taucher, der Yoga ins Apnoetauchen eingeführt hat. [4]

Abb. 3

In fortgeschrittenem Alter - Mayol hatte sich auf seinen Ruhesitz auf Elba zurückgezogen - litt er zunehmend unter Depressionen, "die schließlich zu Mayols Suizid durch Erhängen kurz vor Weihnachten 2001 in seiner Wohnung führten. Die Depressionen begannen nach dem gewaltsamen Tod seiner zweiten (deutschen) Frau Gerda während eines Überfalls in einem Supermarkt in Gainesville (Florida), wo sie im Januar 1975 von einem Junkie erstochen und Jacques Mayol selbst schwer verletzt wurde. [5] Er hinterließ einen Sohn und eine Tochter aus erster Ehe. Seine Asche wurde vor der Küste der Toskana verstreut. Zu seinem Gedenken wurde vor der Küste seines Wohnortes auf Elba, in dem er 30 Jahre lebte, ein Denkmal versenkt. Dieses Monument befindet sich in ca. 16 m Tiefe im Südosten von Elba." [6]

Jacques Mayol und die versunkenen Kulturen der Vorzeit

Dazu findet sich auch bei der Wikipedia zumindest ein kurzer Verweis: "Schon früh verband Mayol seine Leidenschaft für das Tauchen mit seinem Interesse an Unterwasserarchäologie und an sagenhaften, verschollenen Kulturen. So untersuchte er im Mittelmeer, vor der Küste von Marseille, eine in der Untiefe von Veyron gelegene, vermutete Ruinenanlage[7], unternahm Tauchexkursionen zur Bimini Road (Bahamas) und zu Unterwasser-Fundstätten bei den Kanarischen Inseln sowie zum Yonaguni-Monument im Ostchinesischen Meer [8]." [9]

Etwas ausführlicher kam Jacques Mayol - auch persönlich - in einem Artikel zu Wort, den der Journalist Kenny Ehman 1999 im Taucher-Magazin DIVER veröffentlichte. Gefragt, ob er der Ansicht sei, dass möglicherweise Zusammenhänge zwischen den Unterwasserstandorten bestehen, die er auf den Kanarischen Inseln und bei der Insel Bimini studiert habe, antwortete Mayol bei einem seiner Trips zur Insel Yonaguni:

"Es gab eine Rasse von Menschen, die Cro-Magnons genannt wurde. Einige der Knochen von Cro-Magnons wurden auf den Kanarischen Inseln gefunden, wo sie lokal als Guanchen bekannt sind. Die durchschnittliche Körpergröße dieser Menschen betrug 2 m. Sie waren blond Haare und blaue Augen waren extrem künstlerisch. Die Theorie besagt, dass sie aus einem verlorenen Kontinent stammen könnten - vielleicht aus Atlantis".

Bevor die Kontinente in ihre jetzige Formation drifteten, hätten die Inseln Okinawa, zu denen Yonaguni gehört, wahrscheinlich eine Landbrücke zwischen dem japanischen Festland und Südostasien gebildet. Dies könnte eine Kreuzung der Überlandmigration gewesen sein und könnte sogar eine Verbindung zu den frühen Transpazifikübergängen darstellen. Diese Theorie wird von jenen Wissenschaftlern gestützt, die der Ansicht sind, dass die Migration der Menschen in die USA möglicherweise nicht über die Beringstraße, sondern über den Pazifik stattgefunden hätte. Keramik wurde in Ecuador entdeckt, das Ähnlichkeiten mit Keramik aus der Jomon-Kultur Japans aufweist, die vor über 10.000 Jahren aktiv war.

Yonaguni hat Mayols Interesse definitiv geweckt. "Ich habe das Gefühl, ich befinde mich mitten in etwas, das so viel größer ist als ich. Ich hatte vor 20 Jahren das gleiche unheimliche Gefühl, als ich regelmäßig an prähistorischen Stätten in der Gegend der Bahamas tauchte. Ich denke, das Monument in Yonaguni ist Zum Teil von Menschen gemacht. Es ist für mich absolut offensichtlich, dass es nicht völlig natürlich ist.

Kenny Ehman in seinem Artikel (erschienen im DIVER Magazine UK - Juli 1999)


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Jacques Mayol (mit Enrico Amaducci und Steven Sachs als Übersetzer), "Homo Delphinus - The Dolphin Within Man", Reddick, Florida (Idelson-Gnocchi Publishers), 2000, ISBN 1-928649-03-3
  2. Siehe: ARD und Arte, "Jacques Mayol, Dolphin Man. Mit einem Atemzug in die Tiefe" (Dokumentarfilm, gesendet am 30. September 2017)
  3. Siehe: ebd.
  4. Siehe: ebd.
  5. Siehe: ebd.
  6. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Jacques Mayol" (abgerufen: 19. März 2019)
  7. Siehe: Robert Charroux, "Das Rätsel der Anden", Verlag Goldmann (TB-Reihe 'Grenzwissenschaften'), 1979, Kap. „Pierre Vogel findet eine versunkene Stadt“ und „Homers Basilea“
  8. Siehe: Idelson Gnocchi Publisher, unter: "Jaques Mayol – Lost World of Okinawa"(Original-Quelle offline, archiviert bei Archive.org; abgerufen: 19. März 2019)
  9. Quelle: Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Jacques Mayol" (abgerufen: 19. März 2019)

Bild-Quellen:

1) Robert Charroux, "Das Rätsel der Anden", Goldmann, 1979, Seite 147
2) Prof. Masaaki Kimura