Jean Benjamin de La Borde
Historisches Forscher- und Autorenportrait
Auf einen Blick
(bb) Jean Benjamin de La Borde (Abb. 1) (* 5. September 1734 in Paris; † - guillotiniert - 22. Juli 1794 ebenda) war ein französischer Staatsbeamter, Komponist, Musikhistoriker, Schriftsteller und Kartograph. In Erinnerung geblieben ist er vor allem aufgrund der von ihm geschaffenen Opern. [1] Im Zusammenhang mit seinen historischen und kartographischen Studien stellte er auch Überlegungen zum Atlantis-Problem an.
Biographische Notizen
Über de La Bordes Leben und Werk heißt im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS) im 'Telegrammstil': "...kath., Franzose. Sohn des Jean-François, Bankiers. ∞ Adélaïde-Suzanne de Vismes. Erster Kammerdiener und Günstling des franz. Königs Ludwig XV., Generaleinnehmer, später Generalpächter. L. wurde zunächst als Herausgeber von Liedern und als Musikhistoriker bekannt. In den 1780er Jahren trat er als rühriger Vielschreiber hervor. Insbesondere gab er die >Tableaux topographiques, pittoresques, physiques, historiques, moraux, politiques, littéraires, de la Suisse< von Beat Fidel Zurlauben (1780-86) heraus. 1783 veröffentlichte er die >Lettres sur la Suisse, adressées à Madame de M***<, einen unterhaltsamen Briefbericht über seine Schweizerreise im Sommer 1781. Es handelt sich dabei um ein weitgehend kompiliertes Werk eines Rousseau verachtenden Voltaireanhängers; in dem Genf gewidmeten Abschnitt fand die Verärgerung des franz. Aussenministers Jean Gravier Gf. von Vergennes über die protestierenden Bürger ihren Niederschlag. Die Briefsammlung ist mit einer allg. Schweizer Karte und detaillierten Plänen der neuen Stadt Versoix und der Saline von Le Bévieux illustriert." [2]
Jean Benjamin de La Borde und Atlantis
Im Jahr 1791 veröffentlichte de la Borde sein mehrbändiges Werk Histoire abrégée de la mer du sud" (Abb. 2) (Zusammengefasste Geschichte der Südsee). "Darin [3] stellte er", wie wir bei Thorwald C. Franke erfahren, "die These auf, dass die Inselwelt der Südsee ebenso ein untergegangener Kontinent ist wie Platons Atlantis. Amerika hielt er teilweise für einen Teil der Insel Atlantis, teilweise glaubte er, dass Teile Amerikas aus dem Wasser auftauchten, als Atlantis versank." [4]
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Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Anmerkung: Eine Übersicht über diese Opern findet sich bei Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Jean-Benjamin de La Borde (Operas)" (abgerufen: 29. April 2019)
- ↑ Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), unter: "Jean-Benjamin de Laborde" (abgerufen: 29. April 2019)
- ↑ Siehe: Jean Benjamin de La Borde, "Histoire abrégée de la mer du Sud, ornée de plusieurs cartes", Paris (P. Didot), 1791, Band I, S. xx-xlvii, S. 1; sowie: Band II, S. 9f., 22, 1135. Siehe dazu auch: Thomas Henri Martin, "Études sur le Timée de Platon", Paris (Ladrange), 1841, Band I, S. 264 f. und Fußnote 8
- ↑ Quelle: Thorwald C. Franke, "Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis - Von der Antike über das Mittelalter bis zur Moderne", Norderstedt (Books on Demand GmbH), Juli 2016, S. 344; ISBN: 978-3-7412-5403-1
Bild-Quellen:
- 1) Reptilien.19831209BE1 (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Jean-Benjamin de La Borde.png
- 2) Google Books, unter: Histoire abrégée de la mer du Sud,... (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)