Albert Chechelnitsky

Atlantis in Alaska

von Anatoliy Sauschkin und Bernhard Beier

Abb. 1 Der russische Astrophysiker, Kosmologe und Atlantisforscher Albert Michajlowitsch Chechelnitsky (1935-2011)

Albert Mikhaylovich Chechelnitsky [1] (in kyrillischer Schrift: Альберт Михайлович Чечельницкий) war ein bedeutender russischer Astrophysiker, Kosmologe und Spezialist auf dem Gebiet der Weltraumforschung. Weitere Arbeits- und Interessenschwerpunkte dieses herausragenden Wissenschaftlers lagen in den Bereichen der theoretischen Physik, der Soziologie, Anthropologie, und der Ingenieurwissenschaften. U.a. war A. M. Chechelnitsky aktives Mitglied der renommierten internationalen Organisation „Committee on Space Research” (COSPAR), die sich mit interdisziplinärer Grundlagenforschung zur Weltraumfahrt befasst, und er gehörte der Cambridge Biographical Society an. Weltweit erlangte er einige Bekanntheit durch die Entwicklung seines kosmologischen Modells des '(Mega-) Wellenweltalls' [2].

Leben und naturwissenschaftliches Werk

Geboren wurde Аlbert М. Chechelnitsky am 28 Juni 1935 in der Stadt Krementschuk (Verwaltungsbezirk Poltawa). Er absolvierte zunächst das Flugtechnische Institut in Charkow. Danach war er lange Zeit im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna bei Moskau tätig. Im Jahr 1981 erregte er mit der Veröffentlichung seiner Monographie «Extreme, Stabilität, Resonanz in Astrodynamik und Kosmonautik» [3] das Interesse der internationalen Fachwelt.

Yuriy Rost, ein enger Freund von Chechelnitsky, veröffentlichte später über ihn einen Artikel mit dem Titel «Planetarier Chechelnitsky» in der auch außerhalb Russlands wohlbekannten Zeitung «Nowaja Gaseta». [4] Dieser Artikel macht deutlich, wie untrennbar der Mensch Albert M. Chechelnitsky mit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit verbunden war, und dass er nicht losgelöst von ihr zu betrachten oder verstehen ist: »Er lebt in einer Welt der Unendlichkeit, welche die von endlichen Leuten erfundenen Grenzen widerlegt – in einer von niemand zu messenden Zeit und im Raum des Unbegreiflichen. Albert Mikhaylovich bewegt sich stets hinter den Rand des noch Unerkannten, so wie jener Sonderling auf einer altertümlicher Gravur (Abb. 2), der durch das Durchstoßen der Sphäre des Anzunehmmenden mit seinem (zweifellos einzigartigen) Kopf die Welt im Ganzen zu sehen bekommt

Abb. 2 Sein Freund Yuriy Rost verglich Albert M. Chechelnitsky mit dem Wahrheitssucher auf dieser altertümlichen Gravur.

Nach langer und schwerer Krankheit starb Albert Mikhaylovich im Jahr 2011 in Deutschland, wo er eine längere Zeit hindurch gewohnt und gearbeitet hatte. Sein Privatarchiv, welches lange uneaufsichtigt in Dubna verblieben war, ging tragischer Weise komplett verloren. So wird sein Lebenswerk vermutlich niemals völlständig aufgearbeitet werden können, und viele seiner nie vollendeten Arbeiten dürften endgültig für die Forschung verloren sein.

Albert Mikhaylovich Chechelnitsk und die Rätsel der Menschheit

Zu jener Zeit, als er mit dem sowjetischen Historiker und Ethnologen Lew Nikolajewitsch Gumiljow zusammenarbeitete, erklärte Albert Chechelnitsky ihm, dass die Quelle vieler Gründe für den Trieb der Menschenmassen, sich in Kriege zu stürzen, Revolutionen hervorzurufen und Völkerwanderungen auszuführen, keineswegs auf der Erde zu finden sei. "Kosmogene Schocks", die glücklicherweise nicht oft in Erscheinung treten, veränderten die Erde und das Weltbild der Menschen. Derartige, nicht zuletzt durch kosmische Einflüsse verusachte Vorgänge in der Vergangenheit unseres Planeten und der Menschheit faszinierten Chechelnitsky, und so verfasste er in gereiftem Alter neben seinen rein technisch orientierten Arbeiten auch mehreree Bücher, in welchen er die uralte Geschichte der Erde und ihrer Bewohner behandelt: "Der große Gürtel der megalithischen Observatorien und das Problem der Gischichte des Weltpols" (1999), "Himmel und Erde von Göttern und Menschen: Wo bist du – der Weltberg Meru?" (2003), «Platons Herausforderung: Atlantida incognita» (2004) und «Die Vorgeschichte beginnt an den Grenzen der Welt» (2005).

Abb. 3 Auch bei der Auswertung von Platons Atlantisbericht verließ A. M. Chechelnitsky die ausgetretenen Pfade der Mainstream-Forschung.

Chechelnitskys Meinung nach machen die Erfahrungen der intensiven Forschungen im Bereich der Ur- und Frühgeschichte deutlich, dass die betreffenden Wissenschaften, um die zu Tage tretenden Herausforderungen und Probleme (darunter auch das Atlantisproblem) erfolgreich bewältigen zu können, prinzipiell einen interdisziplinären Charakter annehmen sollten. Er selber synthetisierte als Forscher und Autor Autor dergestalt die Unmegen von, mit Geschichte und Astronomie zusammenhängenden, Daten aus verschiedenen Einzelwissenschaften. Nicht zuletzt griff er dabei auch die Methoden der Paläolinguistik auf, um mit ihrer Hilfe zu unorthodoxen und überraschenden Ergebnissen zu gelangen.

So verblüffte es z.B. in Sachen 'Atlantis' das Publikum durch die Mitteilung, man müsse die von Platon beschriebene, versunkene Insel im Gebiet des heutigen Alaska suchen, und bei den Säulen des Herakles handele es sich offenbar um die jetzige Beringstraße. Zwar sei die bei Platon erwähnte, fruchtbare Ebene in der Richtung Nord-Süden orientiert gewesen, während das Yukontal, das von Chechelnitsky als Kandidat vorgeschlagen wird, sich von Osten nach Westen erstreckt - aber dafür liefert er eine Reihe beachtlicher Argumente.

Der Nordpol, der zuvor im Gebiet der Hudsonbai gelegen habe, wie Chechelnitsky postuliert, habe sich nämlich bei jenem kataklysmischen Ereignis verschoben, welches die Atlantis in den Abgrund riss, und auch die Orientierung der Himmelsrichtungen habe sich dabei geändert. Zuvor habe die Erdrotationsachse praktisch mit der Ekliptikachse übereingestimmt. Auf der Erde habe es damals noch keinen Wechsel der Jahreszeiten gegeben, und Alaska befand sich in einer Dauerfrühlingszone. Seiner Hypothese nach ereignete sich die ungeheure Naturkatastrophe, die dies änderte, in etwa 9500 Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung, was ungefähr mit den Zeitangaben Platons zusammenfällt. Die alles mag sich zunächst sehr spekulativ anhören, aber in seinem Buch über die Urgeschichte (das man kaum aus der Hand legen kann, wenn man es zu lesen begonnen hat), bringt Albert Chechelnitsky überzeugende Beweise bei, um den Ablauf wesentlicher Ereignisse des Atlantisberichts im Norden Amerikas glaaubhaft darstellen zu können; Ereignisse, die viele von uns traditionell – und nicht immer ohne Müh und Not - geographisch dem Mittelmeer-Raum und dem Nahen Osten zuordnen.



Zurück zu → »Personalia atlantologica - Das WHO IS WHO der Atlantisforschung«


Anmerkungen und Quellen

Verwendetes Material:


Einzelverweise:

  1. In einer anderen Transkription: Albert Michajlowitsch Tschetschelnizkij
  2. Siehe dazu: Albert Michajlowitsch Chechelnitsky, "Концепция волновой вселенной" (Das Konzept des Wellenweltalls)
  3. Originaltitel: "Экстремальность, устойчивость, резонансность в астродинамике и космонавтике"
  4. Siehe: Yuriy Rost, "Планетянин Чечельницкий", in: Новая газета, 20. Januar 2010

Bild-Quellen:

1) Tony O’Connell, Chechelnitsky, Albert M., bei. Atlantipedia.ie
2) Elias Erdmann, unter: Wanderer
3) Bildarchiv Atlantisforschung.de


Alternativhistorische Bücher:

  • Вызов Платона: Atlantida Incognita (Platons Herausforderung: Atlantida Incognita)
  • Праистория начинается у пределов Мира (Die Vorgeschichte beginnt an den Grenzen der Welt) (Verlag: ТЕРРА-Книжный клуб, 2004 bzw. 2005)
  • Великий Пояс мегалитических обсерваторий и Проблема истории Полюса Мира. («Der große Gürtel der megalithischen Observatorien und das Problem der Geschichte des Erdpols) (1999)
  • Земля и Небо богов и людей: Где ты – Мировая гора Меру? («Himmel und Erde von Göttern und Menschen: Wo bist du – der Weltberg Meru?») (2003),

Wissenschaftliche Monographien (Auswahl):

  • Экстремальность, устойчивость, резонансность в астродинамике и космонавтике (Extreme, Stabilität, Resonanz in Astrodynamik und Kosmonautik), 1981
  • Волновая структура Солнечной системы (Wellenstruktur des Sonnensystems)
  • Концепция волновой вселенной (Das Konzept des Wellenweltalls)