Hans Dominik: Atlantis

Ein Klassiker der fiktionalen Atlantis-Literatur

(red) Auch Hans Joachim Dominik (geboren 15. November 1872 in Zwickau; † 9. Dezember 1945 in Berlin), "der erfolgreichste deutsche Science Fiction Autor aller Zeiten" [1], Maschinenbauingenieur, Roman- und Sachbuchautor sowie Wissenschaftsjournalist, hat die phantastische Literatur mit seinem 1925 erschienenen Roman Atlantis um ein Werk bereichert, welches das Schicksal von Platons versunkenem Inselreich aufgreift.

Abb. 1 Hier das Front-Cover der Taschenbuch-Ausgabe von Hans Dominiks Roman 'Atlantis' aus dem Heyne Verlag

Dieser Zukunftsroman (zur Zeit des Autors noch die hierzulande übliche Genre-Bezeichnung für den Bereich der heute 'Science Fiction' genannten Literatur), der nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweilig auch unter dem Titel "Minute X" verlegt wurde und bisweilen als Fortsetzung von Dominiks Werk Die Macht der Drei, angesehen wird [2], spielt im Jahr 2000. Die Welt ist in drei dominante Machtblöcke - Europa, Amerika sowie Afrika (d.i. 'Schwarzafrika') - aufgeteilt und die politische Lage ist angespannt.

Mit technologischen 'Mammutprojekten' versuchen die Großmächte, sich geostrategische und wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen. So plant etwa das afrikanischen Kaiserreich unter seinem Imperator Augustus Salvator (der von den Amerikanern und Europäern vehement die Anerkennung der Rassengleichheit fordert) einen massiven Abbau der reichen Karbid-Vorkommen am Tschadsee, um die afrikanische Wirtschaft anzukurbeln. Dazu wird dort ein enormer Schacht in die Tiefe getrieben - ein Vorhaben, das schließlich durch von einem Deutschen, der mit der Stärkung der afrikanischen Position den 'Niedergang der weißen Rasse' kommen sieht, durch Sabotage hintertrieben wird: Durch die Einleitung von Wasser in den Schacht wird eine verheerende Reaktion mit dem Karbid ausgelöst, die " eine Feuersäule bis in die Stratosphäre schickt." [3]

Amerika plant dagegen, mittels einer Reihe gezielter Mega-Sprengungen den Panamakanal deutlich zu verbreitern. Gegen dieses Projekt bringen die Europäer massive Einwände vor: Wie ein Experte befürchtet, werde die geplante gleichzeitige Sprengung der ungeheuren Ladungen eine Umleitung des Golfstroms bewirken, was zu einer Vereisung ganz Nordeuropas bis hin nach Berlin führen werde. Während die amerikanische Regierung diese Befürchtungen ernst nimmt und eine gestaffelte Sprengung anordnet, wie von den Europäern gefordert, hat Guy Rouse, Chef der mit den Arbeiten betrauten New Canal Company und ein skrupelloser Kapitalist, andere Pläne: Aus Kostengründen organisiert er heimlich die, als 'Versehen' getarnte, simultane Zündung aller Sprengladungen.

Nach der titanischen Detonation treten dann tatsächlich die befürchteten geologischen und ozeanographischen Effekte auf: Der Isthmus reißt auf und der Golfstrom wird umgeleitet, woraufhin es in Nordeuropa zu einer Massenpanik und dem Beginn einer Völkerwanderung gen Süden kommt. In etwa zeitgleich beginnen sich im Atlantik vielerorts bis dato versunkene Landstrecken über den Meeresspiegel zu erheben, wobei auch die legendäre Stadt Vineta in der Nähe Rügens wieder zum Vorschein kommt. Geradezu unfassbar ist vor allem die Entwicklung im Bereich der Azoren, mit deren Ansteigen sich auch der vor 13000 Jahren versunkene Kontinent Atlantis aus den Tiefen des Meeres erhebt. [4] Wie diese Ereignisse zustande kommen, die offenbar keine direkten Folgen der monströsen Sprengung in Panama sind, bzw. wer und was dahinter steckt sowie die weitere Entwicklung der Handlung wollen wir hier nicht verraten, um potentiellen Leserinnen und Lesern des Romans nicht die Spannung zu nehmen.



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Prof. Dr. Gerd Küveler (inhaltlich verantwortlich), "Hans Dominik, ein Ingenieur als Action-Autor", Hochschule Rhein/Main (abgerufen: 06. Februar 2018)
  2. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Atlantis (Hans Dominik)" (abgerufen: 06. Februar 2018)
  3. Quelle: ebd.
  4. Quelle: ebd.

Bild-Quelle: