Multimediale ABORA-Dauerausstellung in Braunsbedra eröffnet

'Steinzeitsegler' um Dominique Görlitz präsentieren ihre Forschungsarbeit in Sachsen-Anhalts Saale-Kreis

Abb. 1 Dr. Dominique Görlitz bei der Eröffnung der Eröffnung der ersten ABORA-Dauerausstellung in Braunsbedra, die für die Popularisierung Experimenteller Archäologie im Bereich des 'Steinzeit-Segelns' neue Akzente setzt.

(dg und bb) Am Mittwoch, den 27. Februar fand in der Zentralwerkstatt Pfännerhall in Braunsbedra die offizielle Eröffnung der ersten ABORA-Dauerausstellung statt. Eingeladen waren unter anderem die Presse, Sponsoren des ABORA-Projekts sowie Vertreter der Lokalpolitik, um gemeinsam die damit verbundene Erweiterung des Bildungs- und Tourismusangebots am Geiseltalsee zu feiern. Der Geiseltalsee ist mit 19 km² der größte künstliche See Deutschlands und liegt südlich der Autobahn A 38 nahe Halle / Merseburg. Die Zentralwerkstatt Pfännerhall, das lokale Kultur- und Bildungszentrum in Braunsbedra, beherbergt bereits eine Urzeit-Elefanten-, eine ICE- sowie eine Bergbau-Ausstellung. Somit können Besucherinnen und Besucher der Stadt dort von heute an gleich vier attraktive Ausstellungen unter einem Dach in Augenschein nehmen.

"Für die Arbeit der Mission ABORA bedeutet die Eröffnung unserer ersten permanenten Ausstellung einen Quantensprung", freut sich Projektleiter Dr. Dominique Görlitz. "Sie gibt uns unter anderem die Möglichkeit, nicht nur ein interessiertes Publikum und Wissenschaftler anzusprechen, sondern auch potenzielle neue Sponsoren zu gewinnen. Schließlich bekommen wir derzeit ja noch keine offiziellen Fördermittel, aber natürlich muss auch Citizen Science finanziert werden, vor allen wenn sie auf sehr hohem Niveau erfolgt, kostenintensiv ist und den Rahmen üblicher Privatforschungen sprengt, wie unsere ABORA-Projekte."

Dr. Görlitz weiter: "Jedenfalls war und ist es auch in didaktischer Hinsicht eine echte Herausforderung, eine derartige Ausstellung so zu gestalten, dass sie sowohl so genannte Laien als auch Profi-Forscher und Experten anspricht. Wie ich meine, ist uns dies in Braunsbedra sehr gut gelungen. Dabei haben wir uns u.a. auch das Kon-Tiki-Museum in Oslo zum Vorbild genommen, wo das Erbe Thor Heyerdahls hochgehalten wird, in dessen sprichwörtlichem 'Kielwasser' ja auch die ABORA-Schilfboote segeln."

Die neue ABORA-Schau zeigt auf stolzen 150 m² Ausstellungsfläche die wissenschaftlichen Hintergründe und wichtigsten Ergebnisse der ABORA-Expeditionen. Der Besucher erfährt in attraktiven Video- und Bild-Instellationen, warum Kolumbus bei seiner 'Entdeckung' Amerikas mehr als 15.000 Jahre zu spät kam. Der besondere Anspruch der Ausstellung besteht in der Kombination von theoretischen, aber auch audiovisuellen Elementen sowie der objektnahen Präsentation der verschiedenen Themengebiete.

Hauptexponat der Hausstellung ist das originale Schilfboot DILMUN IV, ein nach dem Vorbild prädynastischer Felszeichnungen Ägyptens gebautes Segelfloß, wie es in der Zeit um 3.500 v.Chr. genutzt wurde. Die DILMUN IV segelte bereits vor 10 Jahren auf dem Bodensee sowie mehrfach auf der Ostsee, um nach der ABORA III-Expedition neue Erfahrungen bautechnisch umzusetzen. Der direkte Zugang zum Schilfsegler und die besuchernahe Vorführung weiterer Schiffsmodelle kommen dem didaktischen Anspruch für „Kopf, Hand und Herz“ nach, um für Besucher/innen aller Altersgruppen ein attraktives Freizeitangebot zu schaffen.



Infos zu den Öffnungszeiten des Ausstellungs-Betriebs in der Zentralwerkstatt Pfännerhall und zu den Eintrittspreisen


Weitere Impressionen von der Ausstellungs-Eröffnung


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Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Dr. Dominique Görlitz und Bernhard Beier wurde am 28. Februar 2019 bei Atlantisforschung.de veröffentlicht.

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