Pyramiden in Andalusien?

Bei Rodalquilar wartet womöglich eine 'pyramidale Überraschung' auf die Fachwelt

von Gabriele Lukacs und Bernhard Beier

Im wild-romantischen Tal von Rodalquilar, dem Herzen des Naturparks Cabo de Gata in der spanischen Provinz Almería (Andalusien), könnte womöglich eine eigentlich kaum zu übersehende, aber bisher unerkannte archäologische Sensation ihrer weiteren Erforschung harren: Pyramiden auf der Iberischen Halbinsel!

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Abb. 1 Die 'Pyramiden von Rodalquilar' (Foto: Andreas Scholz)

Diese Möglichkeit legen jedenfalls die hier gezeigten Aufnahmen zweier pyramidaler Strukturen (Abb. 1) nahe, die Andreas Scholz aus Deutschland vor einiger Zeit dem Fachportal European-Pyramids.eu zugesandt hat. Zur genauen Positionsbestimmung hier ihre Google-Koordinaten:

  • Cala del Carnaje (Rodalquilar) 36°50'29.14"N // 2° 0'54.97"W
  • Cala Negro 36°49'44.79"N //2° 2'39.42"W [1]

Bei einem der beiden - bisher offenbar noch nicht vermessenen - Objekte (Abb. 1 links) handelt es sich anscheinend um eine vergleichsweise kleine, konische Rundstruktur, die mit ihrer nach oben relativ spitz zulaufenden Form ein wenig an gut erhaltene, nicht eingesunkene nordamerikanische Grabhügel, wie z.B. den Grave Creek Mound in West Virginia erinnert. Die weitaus größere zweite, rechts im Bild in weiter Entfernung zu sehende Struktur ist augenscheinlich quadratisch geformt, und - ähnlich wie die Pyramiden Südamerikas - an ihrer Oberseite in der Art einer Plattform abgeflacht.

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Abb. 2 Dem Augenschein nach weist die quadratische 'Pyramide von Rodalquilar' merkliche
Erosionsspuren auf, die ein nicht geringes Alter andeuten. (Foto: Andreas Scholz)

Obwohl es sich bei den beiden pyramidalen Objekten im Tal von Rodalquila aufgrund ihrer unnatürlich regelmäßigen Form mit einiger Gewissheit um artifizielle, von Menschenhand geschaffene Strukturen handeln dürfte, lassen sich derzeit noch keinerlei - auch nur halbwegs - gesicherte Erkenntnisse über ihr Alter, ihre bauliche Natur und den Zweck ziehen, dem sie in mehr oder weniger ferner Vergangenheit dienten. Auch ob beide Objekte in direkter historischer Berziehung zueinander stehen, liegt noch gänzlich im Dunkeln, und darüber, ob es in ihrem Inneren Hohlräume gibt, kann derzeit allenfalls spekuliert werden.

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Abb. 3 Die 'Pyramide von Rodalquilar' aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen. Der Eindruck einer artifiziellen Struktur bzw. eines Bauwerrks tritt hier noch deutlicher zu Tage. (Foto: Andreas Scholz)

Auch wenn gerade die quadratische 'Pyramide von Rodalquilar' (Abb. 2 und 3) allem Anschein nach Erosionsspuren aufweist, die auf ein nicht unbeträchtliches Alter hindeuten, erscheint die Datierungsfrage derzeit noch völlig offen. Mit einiger Sicherheit darf jedenfalls angenommen werden, dass selbst die vorsichtige Vermutung, es könne sich bei ihr - oder auch bei dem benachbarten 'Quasi-Tumulus' - um ein prä- bzw. protohistorisches Bauwerk handeln, umgehend auf massiven Widerstand des archäologischen Establishments stoßen wird. So könnte z.B. hypothetisiert werden, es handele sich bei den Strukturen etwa um Abraumhalden oder Ahnliches aus jüngerer Vergangnheit. Immerhin war Rodalquilar, das heute nicht zuletzt vom Fremdenverkehr lebt, früher ein wichtiges Abbaugebiet für Gold, und in der Gegend gibt es zahlreiche aufgelassene Goldminen. [2]

Somit wird es vermutlich erneut - wie schon in vielen anderen vergleichbaren Fällen [3] - Aufgabe einer scheuklappenfreien, außeruniversitären und von privatem Engagement getragenen Pyramidenforschung sein, vor Ort mit einleitenden Untersuchungen sowie mit Recherchen in den Archiven von Rodalquilar und Umgebung zu beginnen, um der Lösung dieses faszierenden Rätsels ein wenig näher zu kommen.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: European-Pyramids.eu, unter: SPAIN, Andalucia
  2. Anmerkung: Zumindest das vorliegende Bildmaterial liefert allerdings keinerlei Hinweise auf entsprechende Relikte historischen Bergbaus in der Umgebung der Strukturen von Rodalquilar. Zu einem Vergleich siehe etwa: Goldmine, alte Gebäudereste, Abraumhalden, altes Grubenholz nähe Fraganter Scharte Nr 128 (Video, 1,59 Min.)
  3. Siehe etwa die von Harald Braem et al. untersuchten Stufenpyramiden bei Icod de los Vinos und Güimar auf Teneriffa, die von Thor Heyerdahl entdeckte Stufenpyramide von Pietraperzia bei Enna, Sizilien, die Pyramiden von Montevecchia am Comer See (entdeckt von Vincenzo Di Gregorio) u.v.m.

Bild-Quelle:

1-3) European-Pyramids.eu, unter: SPAIN, Andalucia