Versunkene Landmassen - im Zentral-Pazifik?: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Geologische und ozeanographische Grundlagen für die Pazifika-Hypothese?]], '''Teil II'''
  
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[[Bild:Hawaiis.jpg|thumb|300x300px|'''Abb. 3''' Der Hawaiianische Rücken - auch Hawaiis genannt. War er einst Teil eines Komplexes pazifischer Mikrokontinente? (Graphik von Joel E. Robinson)]]
  
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Wie wir bei [http://en.wikipedia.org/wiki/William_Hutton_(geologist) William Hutton] erfahren, legten in den "''1930'ern Echo-Lotungen des [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] durch Capt. Claude Banks Mayo von der U.S. Navy ''[...; nahe]'', dass es dort >einen überfluteten Kontinent mit Bergen, Flußläufen und Plateaus in einer durchschnittlichen Tiefe von einer Meile ''[gibt]'', der sich von Hawaii'' '''(Abb. 2)''' ''bis zu den Barin-Inseln, östlich der Küste von [[Japan und die versunkenen Ursprünge seiner Kultur|Japan]] hinzieht<''." <ref>Quelle: '''Joan Griffith''', nach: EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter  http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm</ref> 1958 schrieb der amerikanische Ozeanograph W.H. Menard über die Möglichkeit eines versunkenen Kontinents im Pazifik: "''Der südliche Teil der ost-pazifischen Erhebung ist 2000 km breit und 2 km hoch, einer der größten ozeanischen Rücken der Welt ... Die Beobachtungen schließen nicht die Möglichkeit aus, dass breite Rücken möglicherweise temporäre Formationen darstellen, die angehoben werden und dann verschwinden.''" <ref>Quelle: '''W.H. Menard''', "Development of Median Elevations in Ocean Basins", 1958, Geol. Soc. Amer. Bull., Vol. 69, pp.1179-1186; nach Joan Griffith auf EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm</ref>
  
Wie wir bei William Hutton erfahren, legten in den "1930'ern Echo-Lotungen des Pazifik durch Capt. Claude Banks Mayo von der U.S. Navy [...; nahe], dass es dort >einen überfluteten Kon-tinent mit Bergen, Flußläufen und Plateaus in einer durchschnittlichen Tiefe von einer Meile [gibt], der sich von Hawaii (Abb. 2) bis zu den Barin-Inseln, östlich der Küste von Japan hin-zieht<." (+5) 1958 schrieb der amerikanische Ozeanograph W.H. Menard über die Möglichkeit eines versunkenen Kontinents im Pazifik: "Der südliche Teil der ost-pazifischen Erhebung ist 2000 km breit und 2 km hoch, einer der größten ozeanischen Rücken der Welt ... Die Beob-achtungen schließen nicht die Möglichkeit aus, dass breite Rücken möglicherweise temporäre Formationen darstellen, die angehoben werden und dann verschwinden." (+6)
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Laut [[Dr. Nikolai Zhirov|N. Zhirov]], einem der brillantesten [[Atlantologie|Atlantologen]] der UdSSR, zu dessen Kern-Kompetenzen die Meeres-Geologie gehörte, war im frühen 20. Jahrhundert "''die Ansicht, dass der [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] einst eine Landmasse - Pacifis - gewesen sei, unter Geologen recht weit verbreitet. Diese Ansicht entsprang den Untersuchungen der Fauna und Flora im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] selbst sowie auf den ihn umgebenden Kontinenten.''" <ref>Quelle: [[Dr. Nikolai Zhirov|N. Zhirov]]: "[http://books.google.de/books?id=hKVQFP47tJQC&printsec=frontcover&dq=Zhirov+Atlantis+-+Atlantology:+Basic+Problems Atlantis - Atlantology: Basic Problems]", Hawaii, Honolulu 2001 [Reprint von 1970, Moskau], S. 151</ref> Historisch-zoogeographische <ref>Anmerkung: Vergleiche bei ''Atlantisforschung.de'' zur Historischen Zoo-Geographie in der Alternativen Prähistorik und [[Atlantisforschung]] auch: "[[Spurensuche im Mittelmeerraum: Historische Zoo-Geographie im Einsatz]]"</ref> Erkenntnisse, die für die erdgeschichtlich rezente Existenz eines pazifiischen Kontinents sprechen, wurden sogar schon vergleichsweise früh gewonnen.  
 
 
Abb. 3 Der Hawaiianische Rücken - oder Hawaiis. War er einst Teil eines  
 
Komplexes pazifischer Mikrokontinente? (Graphik von Joel E. Robinson)
 
  
Laut N. Zhirov, einem der brilliantesten Atlantologen der UdSSR, zu dessen Kern-Kompeten-zen die Meeres-Geologie gehörte, war im frühen 20. Jahrhundert "die Ansicht, dass der Pazifik einst eine Landmasse - Pacifis - gewesen sei, unter Geologen recht weit verbreitet. Diese An-sicht ensprang den Untersuchungen der Fauna und Flora im Pazifik selbst sowie auf den ihn umgebenden Kontinenten. (+7) Historisch-zoogeographische (+8) Erkenntnisse, die für die erd-geschichtlich rezente Existenz eines pazifiischen Kontinents sprechen, wurden sogar schon ver-gleichsweise früh gewonnen.  
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Dazu heißt es bei [[Dr. Nikolai Zhirov|Zhirov]] weiter: "''Die Entdeckung von Galaxias, einem Süßwasser-Fisch, auf [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands |Neuseeland]] im Jahr 1764 stützt die Ansicht, dass zu irgendeiner Zeit im Pazifischen Ozean, insbesondere seinem südlichen Teil, einen riesigen Kontinent gegeben hat. Dieser Fisch kommt in der südlichen Hemisphäre zwischen dem 30. und 60. Grad südlicher Breite auf Kontinenten und auch auf Inseln in Süßwasser vor. Salzwasser wirkt fatal auf ihn und daher muss eine Migration über See ausgeschlossen werden. Auch viele andere verwirrende Beispiele'' <ref>Anmerkung: [[Dr. Nikolai Zhirov|Zhirov]] verweist dazu u.a. auf: '''N.N. Gorsky''', "Taıni okeana" (Mysteries of the Ocean), Moskau, 1960</ref> ''für das Vorkommen bestimmter Fauna lassen sich nicht ohne die Theorie erklären, dass es dort, wo sich heute der Ozean befindet, einst riesige Landstriche gab.''" <ref>Quelle: [[Dr. Nikolai Zhirov|N. Zhirov]], op. cit., S. 152</ref>
  
Dazu heißt es bei Zhirov weiter: "Die Entdeckung von Galaxias, einem Süßwasser-Fisch, auf Neuseeland im Jahr 1764 stützt die Ansicht, dass zu irgendeiner Zeit im Pazifischen Ozean, insbesondere seinem südlichen Teil, einen riesigen Kontinent gegeben hat. Dieser Fisch kommt in der südlichen Hemisphäre zwischen dem 30. und 60. Grad südlicher Breite auf Kontinenten und auch auf Inseln in Süßwasser vor. Salzwasser wirkt fatal auf ihn und daher muss eine Mi-gration über See ausgeschlossen werden. Auch viele andere verwirrende Beispiele (+9) für das Vorkommen bestimmter Fauna lassen sich nicht ohne die Theorie erklären, dass es dort, wo sich heute der Ozean befindet, einst riesige Landstriche gab" (+10)
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Zudem lässt eine historisch-zoogeographische Betrachtung pazifischer Meeres-Fauna möglicherweise auch Rückschlüsse darauf zu, wann und unter welchen Umständen diese Landstriche (bzw. Reste größerer Landmassen aus noch älterer Zeit) in den pazifischen Fluten versanken: "''G. W. Lindberg'' <ref>Siehe: '''G. W. Lindberg''', "The Quaternary Period in the Light of Biogeographical Data", Moskau / Leningrad, 1955, S. 180</ref> ''weist'' [...] ''auf das Rätsel der bipolaren Verbreitung von Meeres-Säugetieren hin. Während der glazialen Periode zog die nördliche, kälteliebende Fauna des [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] südwärts, doch im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] wandte sie sich aus irgendeinem Grund nach Norden, als flüchte sie vor einer thermalen Barriere''.
  
Zudem lässt eine historisch-zoogeographische Betrachtung pazifischer Meeres-Fauna mög-licherweise auch Rückschlüsse darauf zu, wann und unter welchen Umständen diese Land-striche (bzw. Reste größerer Landmassen aus noch älterer Zeit) in den pazifischen Fluten ver-sanken: "G. W. Lindberg (+11) weist [...] auf das Rätsel der bipolaren Verbreitung von Meeres-Säugetieren hin. Während der glazialen Periode zog die nördliche, kälteliebende Fauna des At-lantik südwärts, doch im Pazifik wandte sie sich aus irgendeinem Grund nach Norden, als flüchte sie vor einer thermalen Barriere.  
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''Darüber hinaus gibt es ein rätselhaftes Auftreten tropischer Korallen-Fauna, die eine mittlere Wasser-Temperatur von 19° benötigt, nicht nur in der Nomi-Bucht bei Tokyo, sondern nach Norden bis hin zur Penzha Bay in der See von Okhotzk.''" Lindberg, der eine Verschiebung des Äquators - etwa durch eine abrupte Verlagerung der Erdachse (Polsprung) - ausschloss, nahm an, "''dass dieser Anstieg der Wassertemperatur durch den Ausstoß großer Mengen von Lava aus dem Ozean-Bett des [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] verursacht wurde.''" <ref>Quelle: [[Dr. Nikolai Zhirov|N. Zhirov]], op. cit., S. 149</ref>
  
Darüber hinaus gibt es ein rätselhaftes Auftreten tropischer Korallen-Fauna, die eine mittlere Wasser-Temperatur von 19° benötigt, nicht nur in der Nomi-Bucht bei Tokyo, sondern nach Norden bis hin zur Penzha Bay in der See von Okhotzk." Lindberg, der eine Verschiebung des Äquators - etwa durch eine abrupte Verlagerung der Erdachse (Polsprung) - ausschloss, nahm an, "dass dieser Anstieg der Wassertemperatur durch den Ausstoß großer Mengen von Lava aus dem Ozean-Bett des Pazifik verursacht wurde" (+12)
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[[Bild:Guyot.jpg|thumb|'''Abb. 4''' Ein 'Guyot' mit charakteristischen Erosionsspuren auf Meeresniveau in der Draufsicht. Im Pazifik gibt es jedoch auch Strukturen dieses Typs, deren Kuppen sich in mehreren tausend Meter Tiefe befinden. (Graphik: © IPGP)]]
  
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Dabei berief er sich u.a. auf den Geologen C. Johns, der schon 1934 eine katastrophistische Hypothese präsentiert hatte, "''welcher zufolge der Abfall der globalen Meeres-Spiegel, von dem er vermutet, er stehe im Zusammenhang mit der Existenz submariner Canyons ''[...]'', durch die Subsidienz des [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]]-Bodens und dann auch durch den Austritt riesiger Mengen von Lava verursacht wurde''." Der sowjetische Wissenschaftler G. D. Khizanashvili <ref>Siehe: '''G. D. Khizanashvili''', "O pereseleniyakh v chetvertichnoye vremya razlichnykh vidov zhivotnykh v svete dinamiki zemnoi osi vrashcheniya" ("Migration of Different Species of Animals in the Quaternary Period in the Light of the Dynamics of Earth´s Axis of Rotation"), in: Okeanologiya, Nr. 2, S. 735-740, UdSSR, 1962</ref> ging dagegen davon aus, "''dass die nordwärts gerichtete Migration kälteliebender Fauna im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] sowie die simultane Wanderung nach Süden im [[Atlantis im Atlantik|Atlantik]] während der initialen Phase des [http://de.wikipedia.org/wiki/Pleistoz%C3%A4n Pleistozäns] auf Veränderungen des Meeresspiegels auf verschiedenen Breitengraden als Ergebnis einer Polverschiebung zurückzuführen sein könnten.''" <ref>Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 149</ref>
  
Abb. 4 Ein 'Guyot' mit den charakteristischen Erosionsspuren auf Meeresniveau in der Draufsicht. Im Pazifik gibt es
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Leider konnte sich in den USA und [[Ex occidente lux - Atlantis in West-Europa?|Westeuropa]]  diese [http://de.wikipedia.org/wiki/Interdisziplinarit%C3%A4t interdisziplinäre] Betrachtung der Erdgeschichte nicht gegen den geologischen Fachzentrismus sowie gegen die Entwicklung und dogmatische Auslegung neuer Lehrmeinungen, wie der [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentalverschiebung Kontinental-Drift-Lehre] nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Wegener Wegener] und der Theorie permanenter Ozeane "ocean permanency theory" - "''einmal ein Ozean, immer ein Ozean''" - durchsetzen und die historisch-zoogeographischen "''Daten, welche diese Untersuchungen erbrachten, wurden''", wie [[Dr. Nikolai Zhirov|Zhirov]] bedauernd bemerkt, "''unglückseliger Weise vergessen oder ignoriert, indem sie durch Auffassungen überlagert wurden, die auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Theorie ''[permanenter Ozeane; d. Ü.]'' in Verbindung standen''." <ref>Quelle: ebd., S. 151</ref>
jedoch auch Strukturen dieses Typs, deren Kuppen sich in mehreren tausend Meter Tiefe befinden. (Graphik: © IPGP)
 
  
Dabei berief er sich u.a. auf den Geologen C. Johns, der schon 1934 eine katastrophistische Hypothese präsentiert hatte, "welcher zufolge der Abfall der globalen Meeres-Spiegel, von dem er vermutet, er stehe im Zusammenhang mit der Existenz submariner Canyons [...], durch die Subsidienz des Pazifik-Bodens und dann auch durch den Austritt riesiger Mengen von Lava verursacht wurde." Der sowjetische Wissenschaftler G. D. Khizanashvili (+13) ging dagegen davon aus, "dass die nordwärts gerichtete Migration kälteliebender Fauna im Pazifik sowie die simultane Wanderung nach Süden im Atlantik während der initialen Phase des Pleistozäns auf Veränderungen des Meeresspiegels auf verschiedenen Breitengraden als Ergebnis einer Polverschiebung zurückzuführen sein könnten. " (+14)
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Obwohl diese Theorien und ihre Dominanz der [http://de.wikipedia.org/wiki/Meeresgeologie Meeresgeologie] eine ähnlich verhängnisvolle Rolle für die wissenschaftliche Erforschung 'versunkener Uralt-Kulturen' zu spielen begannen wie das Beringstraßen- und Clovis-Paradigma zur Erst-Besiedlung [[Atlantis-Lokalisierungen, Diffusionismus und die Spuren prädiluvialer Kulturen in Amerika|Amerikas]] im Bereich der Anthropologie und Ethnologie, war der Diskurs um '[[Pazifika - grenzwissenschaftliche Lemuria-Betrachtung|Pazifika]]' weitaus langlebiger als die ideologisch befrachtetere Diskussion um [[Atlantis]]. Auch nach der 'Hochzeit' der [[Pazifika - grenzwissenschaftliche Lemuria-Betrachtung|Pazifika]]-Theorie zwischen den 1940er und 1960er Jahren - damals gehörten neben Menard auch H. Hallier <ref>Siehe: '''H. Hallier''', "Über frühere Landbrücken, Pflanzen und Völkerwanderungen zwischen Australasien und Amerika ", Leiden, 1912</ref>, J. W. Gregory <ref>Siehe: '''J. W. Gregory''', "The Geological History of the Pacific Ocean", in: Nature, Vol. 125, No. 3159, 1930, S. 750-751</ref> und H. I. Jensen <ref>Siehe: '''H. I. Jensen''', "Australia and the Pacific Ocean", in: Queensland Geographic Journal, Nr. 61, 1962-63, S. 31-37</ref> zu den glühendsten Verfechtern der Annahme größerer, während rezenter Perioden versunkener, Landmassen im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] - schlossen sich ihr - im Angesicht der Evidenzen - immer wieder Wissenschaftler an.
  
Leider konnte sich in den USA und Westeuropa diese interdisziplinäre Betrachtung der Erdge-schichte nicht gegen den geologischen Fachzentrismus sowie gegen die Entwicklung und dog-matische Auslegung neuer Lehrmeinungen, wie der Kontinental-Drift-Lehre nach Wegener und der Theorie permanenter Ozeane "ocean permanency theory" - "einmal ein Ozean, immer ein Ozean" - durchsetzen und die historisch-zoogeographischen "Daten, welche diese Untersu-chungen erbrachten, wurden", wie Zhirov bedauernd bemerkt, "unglückseliger Weise verges-sen oder ignoriert, indem sie durch Auffassungen überlagert wurden, die auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Theorie [permanenter Ozeane; d. Ü.]  in Verbindung standen." (+15)
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Der "''Geophysiker Amos Nur von der Stanford University, stellte 1977 fest, dass ein ''[Kontinent]'' >Pacifica< höchst wahrscheinlich sei, da Krusten-Gebiete unter Kontinental-Massen entstehen, außer im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]], und dass >jüngst überflutete Plateaus im Ozean bei [[Australien aus alternativ-historischer Sicht|Australien]], darunter das Manihiki-Plateau und das Gebiet von Ong-Java, Überreste dieser früheren Landmasse sind.< Andere Forschungs-Reisende haben [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots] '''(Abb. 4)''' (Untersee-Berge), einer davon 11 000 Fuß hoch, unter den Wellen des Pazifik entdeckt ... da [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots] nur durch Brandungs-Aktivität geformt werden können, belegt dies zuverlässig ein solches Absinken von Land, und dass es tief abgesunken ist. Und Korallen-Ringe wurden in der Südsee in 1800 Fuß Tiefe entdeckt. Und was bedeutet das? Korallen können nicht in größeren Wasser-Tiefen als 150 Fuß leben, wie man mir gesagt hat.''" <ref>Quelle: [http://en.wikipedia.org/wiki/William_Hutton_(geologist) William Hutton], "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm</ref>
  
Obwohl diese Theorien und ihre Dominanz der Meeres-Geologie eine ähnlich verhängnisvolle Rolle für die wissenschaftliche Erforschung 'versunkener Uralt-Kulturen' zu spielen begannen wie das Beringstraßen- und Clovis-Paradigma zur Erst-Besiedlung Amerikas im Bereich der Anthropologie und Ethnologie, war der Diskurs um 'Pazifika' weitaus langlebiger als die ideolo-gisch befrachtetere Diskussion um Atlantis. Auch nach der 'Hochzeit' der Pazifika-Theorie zwi-schen den 1940er und 1960er Jahren - damals gehörten neben Menard auch H. Hallier (+16), J. W. Gregory (+17) und H. I. Jensen (+18) zu den glühendsten Verfechtern der Annahme größerer, während rezenter Perioden versunkener, Landmassen im Pazifik - schlossen sich ihr - im Angesicht der Evidenzen - immer wieder Wissenschaftler an.
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[[Bild:Belousov.jpg|thumb|'''Abb. 5''' Der Sowjetische Geologe und Geophysiker Vladimir Vladimirovic Belousov (1907-1990) war vom rezenten, in mehreren Schüben erfolgten, Untergang großer Landgebiete im Pazifischen Großraum überzeugt.]]
  
Der "Geophysiker Amos Nur von der Stanford University, stellte 1977 fest, dass ein [Konti-nent] >Pacifica< höchst wahrscheinlich sei, da Krusten-Gebiete unter Kontinental-Massen ent-stehen, außer im Pazifik, und dass >jüngst überflutete Plateaus im Ozean bei Australien, da-runter das Manihiki-Plateau und das Gebiet von Ong-Java, Überreste dieser früheren Landmas-se sind.< Andere Forschungs-Reisende haben Guyots (Abb. 4) (Untersee-Berge), einer davon 11 000 Fuß hoch, unter den Wellen des Pazifik entdeckt ... da Guyots nur durch Brandungs-Aktivität geformt werden können, belegt dies zuverlässig ein solches Absinken von Land, und dass es tief abgesunken ist. Und Korallen-Ringe wurden in der Südsee in 1800 Fuß Tiefe ent-deckt. Und was bedeutet das? Korallen können nicht in größeren Wasser-Tiefen als 150 Fuß le-ben, wie man mir gesagt hat." (+19)
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Auch [[Dr. Nikolai Zhirov|Zhirov]] erwähnte 1970 die "[http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots]" als wesentliches Spezifikum, das auf das rezente Vorhandensein größerer Landgebiete im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] hindeutet: "''Bei den [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots], flachkuppigen unterseeischen Bergen, die von H.H. Hess entdeckt wurden, handelt es sich um ein interessantes Merkmal des [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] und sie stehen in Zusammenhang mit den späten Bewegungen seines Meeresbodens. Obwohl man sie später auch in anderen Ozeanen entdeckt hat, kommen sie in solch großer Zahl nur im [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] vor. In diesem Zusammenhang schreibt V. V. Belousov'' '''(Abb. 5)''' <ref>Siehe: '''V.V. Belousov''', "O geologicheskom stroyeniı i razivitii okeanitcheskikh vpadın" ("The Geological Structure and Development of Ocean Hollows"), in: News of the USSR Academy of Sciences, Geology Series, Nos. 1955, No. 3, 3-18</ref>'': >Obgleich die [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots] ihre flachen Kuppen wahrscheinlich Erosion verdanken, sind sie ein Hinweis darauf, daß der Grund sich gesenkt hat und der Ozean tiefer geworden ist. Im Zentral-[[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] finden sich [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots] in einer Tiefe von etwa 1500 Metern, was in etwa der Dicke der Korallen-Strukturen entspricht. Die noch tiefer liegenden [http://de.wikipedia.org/wiki/Guyot Guyots] sollte man als älter und früher versunken klassifizieren.''" <ref>Quelle: [[Dr. Nikolai Zhirov|N. Zhirov]], op. cit., S. 147</ref>
  
Auch Zhirov erwähnte 1970 die "Guyots" als wesentliches Spezifikum, das auf das rezente Vorhandensein größerer Landgebiete im Pazifik hindeutet: "Bei den Guyots, flach-kuppigen unterseeischen Bergen, die von H.H. Hess entdeckt wurden, handelt es sich um ein interessan-tes Merkmal des Pazifik und sie stehen in Zusammenhang mit den späten Bewegungen seines Meeresbodens. Obwohl man sie später auch in anderen Ozeanen entdeckt hat, kommen sie in solch großer Zahl nur im Pazifik vor. In diesem Zusammenhang schreibt V. V. Belousov (Abb. 5) (+20): >Obgleich die Guyots ihre flachen Kuppen wahrscheinlich Erosion verdanken, sind sie ein Hinweis darauf, daß der Grund sich gesenkt hat umd der Ozean tiefer geworden ist. Im Zentral-Pazifik finden sich Guyots in einer Tiefe von etwa 1500 Metern, was in etwa der Dicke der Korallen-Strukturen entspricht. Die noch tiefer liegenden Guyots sollte man als älter und früher versunken klassifizieren." (+21)  
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Immer wieder stießen Forscher auf Spuren, die auf ein Absinken größerer Landflächen im Zentral-[[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]] hinweisen, das unter weniger "beschaulichen" Umständen vor sich ging als das relativ langsame Verschwinden Sundalands. Dazu heißt es bei [http://en.wikipedia.org/wiki/William_Hutton_(geologist) Hutton] weiter: "''Und dann gab es die aufregende Entdeckung einer gewaltigen Schicht >sauberer weißer Asche< am Grund des [[Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans'|Pazifik]], ein paar hundert Meilen von [[Atlantis in Mittelamerika - Rätsel der präkolumbischen Vorzeit|Mittel-]] und [[Das prähistorische Südamerika und seine Geheimnisse|Südamerika]] entfernt, die sich 750 Meilen westlich bis 825 Meilen südlich des Äquators erstreckte (N.Y. Times, 4/12/59). E. Anders und D.N. Limber meinen ("Origin of the Worzel Deepsea Ash" in Nature, Vol. 184), die Asche sei terrestrischen, vulkanischen Ursprungs, und dass sie >ein bemerkenswertes Ereignis in der Erdgeschichte< anzeigen müsse. Diese Aschen-Schicht könnte irgendwie mit dem Untergang von [[Lemuria]] in Verbindung stehen.''" <ref>Quelle: [http://en.wikipedia.org/wiki/William_Hutton_(geologist) William Hutton], "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm</ref>
  
Immer wieder stießen Forscher auf Spuren, die auf ein Absinken größerer Landflächen im Zen-tral-Pazifik hinweisen, das unter weniger "beschaulichen" Umständen vor sich ging als das re-lativ langsame Verschwinden Sundalands. Dazu heißt es bei Hutton weiter: "Und dann gab es die aufregende Entdeckung einer gewaltigen Schicht >sauberer weißer Asche< am Grund des Pazifik, ein paar hundert Meilen von Mittel- und Süd-Amerika entfernt, die sich 750 Meilen westlich bis 825 Meilen südlich des Äquators erstreckte (N.Y. Times, 4/12/59). E. Anders und D.N. Limber meinen ("Origin of the Worzel Deepsea Ash" in Nature, Vol. 184), die Asche sei terrestrischen, vulkanischen Ursprungs, und dass sie >ein bemerkenswertes Ereignis in der Erdgeschichte< anzeigen müsse. Diese Aschen-Schicht könnte irgendwie mit dem Untergang von Lemuria in Verbindung stehen." (+22)
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Könnte es tatsächlich sein, dass im zentral-pazifischen Raum im Gefolge gewaltiger, vulkanischer Eruptionen, vor vergleichsweise wenigen Jahrtausenden gewaltige Landmassen untergegangen sind? Bevor wir dieser Frage nachgehen, sollten wir noch einmal zwei wesentliche Punkte herausstellen: Halten wir erstens noch einmal fest, dass von "Kleinkontinenten" oder "Großinseln" die Rede ist, wenn wir über pazifische Landmassen nachdenken, die während rezenter Perioden "abgesackt" sein könnten, nicht von einem überdimensionalen Riesenkontinent, der nahezu das gesamte pazifische Becken ausfüllt.  
  
Könnte es tatsächlich sein, dass im zentral-pazifischen Raum im Gefolge gewaltiger, vulkani-scher Eruptionen, vor vergleichsweise wenigen Jahrtausenden gewaltige Landmassen unterge-gangen sind? Bevor wir dieser Frage nachgehen, sollten wir noch einmal zwei wesentliche Punkte herausstellen: Halten wir erstens noch einmal fest, dass von "Kleinkontinenten" oder "Großinseln" die Rede ist, wenn wir über pazifische Landmassen nachdenken, die während re-zenter Perioden "abgesackt" sein könnten, nicht von einem überdimensionalen Riesenkonti-nent, der nahezu das gesamte pazifische Becken ausfüllt.  
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Zweitens kann vulkanische Aktivität für sich genommen - und das gehört zu den wenigen Punkten, die im erdgeschichtlichen Diskurs zum Thema "Versunkene Kontinente" zwischen den Vertretern uniformitaristischer Konzepte und denjenigen aus dem oppositionellen Lager der Katastrophisten einvernehmlich als "gesichert" betrachtet werden -, unmöglich das schnelle Absinken einer 'kontinentalen' Landmasse bewirken haben. Wenn überhaupt, so müssen massive außerirdische Einflüsse (z.B. Einschläge großer Impaktoren) als Auslöser für solche Szenarien in Betracht gezogen werden, wobei der einsetzende Vulkanismus eine Sekundärerscheinung darstellt.
  
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'''Fortsetzung:'''
  
Abb. 5 Der Sowietische Geologe und Geophysiker Vladimir Vladimirovic Belousov (1907-1990) war vom
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[[Pazifika - Ein Kleinkontinent auf der 'Südpazifischen Superschwelle']]
rezenten, in mehreren Schüben erfolgten, Untergang großer Landgebiete im Pazifischen Raum überzeugt.
 
 
 
Zweitens kann vulkanische Aktivität für sich genommen - und das gehört zu den wenigen Punkten, die im erdgeschichtlichen Diskurs zum Thema "Versunkene Kontinente"  zwischen den Vertretern uniformitaristischer Konzepte und denjenigen aus dem oppositionellen Lager der Katastrophisten einvernehmlich als "gesichert" betrachtet werden -, unmöglich das schnel-le Absinken einer 'kontinentalen' Landmasse bewirken haben. Wenn überhaupt, so müssen massive außerirdische Einflüsse (z.B. Einschläge großer Impaktoren in die Erde) als Auslöser für solche Szenarien in Betracht gezogen werden, wobei der einsetzende Vulkanismus eine Sekundärerscheinung darstellt.
 
 
 
 
 
 
 
Pazifika - Ein Kleinkontinent auf der 'Südpazifischen Superschwelle'
 
 
 
Ein aktuelles Modell, bei dem ein Impaktor als 'Geburts-Helfer' einer temporären pazifischen Landmasse mit einem Jahrmillionen späteren 'Verfallsdatum" fungiert, skizziert William Hutton auf seinen Webseiten. (+23) Eine wesentliche Rolle spielt dabei die kritik der sogenannten "Hot Spot"-Theorie, über die es bei WIKIPEDIA heißt: "Die Theorie des Hot-Spot Vulkanismus wurde 1963 vom Geologen Tuzo Wilson formuliert. Sie besagt, dass sich an vielen Stellen zwischen der Lithosphäre und der Asthenosphäre der Erde im Laufe von Jahrmillionen Magmakammern angesammelt haben, deren Inhalt durch Brüche und Erdspalten in Form von Vulkanen an der Erdoberfläche austritt. Daher die Bezeichnung "Hot-Spot" (deutsch "Heißer Fleck").
 
 
 
Da sich die Lithosphäre ständig über die Asthenosphäre hinwegbewegt, während sich der Hot-Spot nicht vom Fleck rührt, verursacht dieser ganze Vulkanketten, wie z.B. die Hawaii-Inseln. Hot-Spots befinden sich an Orten, die von der Plattenbewegung unabhängig sind, so dass man heutzutage davon ausgeht, dass es sich bei jedem Binnenvulkan um einen Hot-Spot Vulkan handeln muss. Hot-Spots werden durch sogenannte >Plumes< immer mit neuer Magma >ver-sorgt<. Dies sind Magmaströme, die ihren Ursprung am äußeren Erdkern und einen Durchmes-ser von etwa 150 km haben. Weltweit wird die Zahl der Hot-Spots auf etwa 120 geschätzt, man nimmt bei jedem von ihnen an, dass sich ein Mantel-Plume darunter befindet..." (+24)
 
 
 
Abb. 6 Hutton´s Teil-Karte des tropischen Pazifik, modifiziert nach Dickinson’s Artikel “Paleoshoreline Record of Relative Holocene Sea Levels On Pacific Islands” (Earth-Science Reviews, 55, 2001). Sie zeigt die, in etwa übereinstimmenden Ränder der Südpazifischen Superschwelle (SPS) und die, gelb abgesetzte, "South Pacific Isotopic and Thermal Anomaly (SOPITA)" nach McNutt (1998, Fig 17) und Staudigel et al. (1991, Fig. 1).
 
 
 
Hutton verweist nun zunächst auf eine Arbeit der Geophysikerin Marcia McNutt, die im Mai 1998 unter dem schlichten Titel "Superswells" veröffentlicht wurde, und stellt einleitend fest: "Wir haben von Hotspots gehört, die schmale, isolierte [Magma-] Aufwallungen aus der Tiefe der Erde erfordern, wie der Hotspot, der von einem Glutschwaden [orig.: "plume"; d.Ü.] pro-duziert wird, den einige Geologen für die Ursache der hawaiianischen Insel-Kette (Abb. 3) hal-ten. Solch ein Hotspot wird von einem [höher als die Umgebung] liegenden Gebiet des Meeres-bodens von weniger als 1000 km Durchmesser umgeben, das >Schwelle< genannt wird." McNutt "glaubt zudem, eine >Superschwelle< spiegle Auftriebs-Zonen im Erdmantel wider [orig.: "mantle upwelling"; d. Ü.].Diese geologische Struktur "drückt sich durch extensive, anomale Flachwasser-Gebiete des Meeresbodens aus, deren Größe bei mehreren tausend Kilo-metern im Durchmesser liegt. Dies ist beispielsweise so lang wie der Insel-Kontinent Austra-lien." (+25)
 
 
 
Bei der 'Hawaiianischen Superschwelle' handelt es sich nun konkret um ein ausgedehntes Ge-biet (ein Ausschnitt davon ist auf Abb. 5 zu sehen) mit "angehobenem Meeresboden in Franzö-sisch-Polynesien, das zahlreiche Vulkane enthält." Innerhalb der Grenzen dieser Superschwelle "liegen die Ketten der Gesellschafts-, Cook-, Austral-, Tuamotu-, Marquesa-, und Oster-Inseln. Diese Inseln spiegeln aufgrund der ennormen Quantitäten von Mantel-Gestein unter dem Meeres-Boden eine erhöhte Rate von Vulkanismus im Gebiet der Super-Schwelle wieder." (+26)
 
  
Die Entstehung einer solchen enormen Wölbung, die den pazifischen Meeresboden einst bis über den Meeresspiegel gehoben haben könnte, läßt sich nach Prof. MacKenzie Keith im Zu-sammenhang mit der Platten-Tektonik verstehen: “Das Absinken und Recycling [von Kruste und Mantel; W.H.] in den bekannten Subduktions-Zonen Indonesiens und des pazifischen Ran-des kann ebenso dem Vulkanismus zugechrieben werden wie das Aufsteigen und die Dekom-pressions-Schmelze [orig.: "decompression melting"; d.Ü.] an den Mittel-ozeanischen Käm-men und ‘Hotspots’. Einige der pazifischen Insel-Ketten, für welche die Hawaiianische Kette das beste Beispiel ist, werden konventionell der Aufheizung einer lithosphärischen Platte bei ihrer Bewegung über einem, aus großer Tiefe gespeisten, Hotspot zugeschrieben.
 
 
Das Modell eines Hotspots und der sich bewegenden Platte [zur Erklärung des] Inselketten-Vulkanismus sieht sich jedoch mit mehreren Problemen konfrontiert, darunter das Auftreten von, entlang der Kette vorkommenden, Unterschieden der Zusammensetzung des Gesteins [orig.: "compositional changes"; d.Ü.], üblicherweise die Abwesenheit von “plume scale”- Hitzefluss-Anomalien, und das Fehlen einer systematischen Sequenz geologischer Zeitalter, zum Beispiel entlang der Cook-Austral-Kette.” (+27)
 
 
 
Abb. 7 Skizze der Kontraktionszone nach Keith, sowie der "South Pacific Isotopic and Thermal
 
Anomaly" (SOPITA), deren Zentrum in etwa auf Tahiti (T) liegt. (Graphik: W. Hutton)
 
 
Keith hält das konventionelle "Magmaschwaden-" ["Plume"-] Modell aufgrund seiner Unverein-barkeit mit den einander ergänzenden, geophysikalischen und geochemischen Evidenzen für unbrauchbar, und schlägt zur Erklärung der ozeanischen Insel-Ketten als Arbeits-Hypothese vor, "dass die Hawaiian-Emperor-Kette (Abb. 5) entlang [...] einer linearen, kalten Rest [-For-mation] liegt, die sich unterhalb des ursprünglichen mittel-pazifischen Rückens entwickelt" hat, und dass ein “Teil der Rückstände [davon] zurückgelassen wurde, als der Rücken während ei-ner mesozoischen Sprengung des pazifischen Mantels wechselhaft verrückt wurde... (S. 302)". (+28)
 
 
Was für eine Störung könnte derart massiv gewesen sein, um den ursprünglichen mittel-pazi-fischen Rücken quasi zerreißen zu können? Naheliegend erscheint hier, wie gesagt, ein großer Impakt zu sein, eine Annahme, von der auch Keith ausgeht. So zeigt Abbildung 6 pazifische "Insel-Ketten und dazugehörige Strukturen, modifiziert nach Abb. 22 bei Keith, 2001. Die drei datierten Kreise zeigen die von Keith vorgeschlagene Kontraktion einer hypothetischen Zone nach außen und abwärts gerichteter [Material-] Flüsse [orig.:"outward flow and downwelling"; d.Ü.] für einen Zeitraum von vor 60 Millionen Jahren (60 MA) bis zur Gegenwart an, ein radia-les Muster oberhalb eines verlängerten Magma-Schwaden ["plume"; d.Ü.] (gestrichelt umran-det) im tieferen Mantel", die von Keith als durch einen >Impakt ausgelöste Störung des 'steady-state'-Konvektiv-Systems des Erdmantels< interpretiert wird. >Gezeigt werden die Örtlichkeiten großer Plateaus der Kometen-, oder Asteroiden-Impakt-Region, mit den folgen-den Datierungen für die ältesten Sedimente: Manihiki (M, 115-125 Ma), Marcus-Wake Sea-mounts (MW, 90-115 Ma) und Ontong-Java (OJ, 100-125 Ma)." (+29)
 
 
Die Spitze der fortdauernden, restlichen Magma-Schwaden stimmt mit der weitläufigen Süd-pazifischen Superschwelle überein und ist zudem offenbar auch deckungsgleich mit einem zweiten, geographisch eingrenzbaren, Phänomen, der "South Pacific Isotopic and Thermal Ano-maly" (SOPITA), deren Zentrum in etwa auf Tahiti (T) liegt. SOPITA "ist nicht nur über ver-gleichsweise hohe Temperaturen des Erdmantel definiert, sondern auch durch differierende Zonen der Konzentration von Blei-, Uran-, Strontium- und Neodymium-Isotopen. Diese diffe-rierenden Bereiche legen nahe, dass die Superschwelle über einer stabilen, dauerhaften Auf-triebs-Zone aus dem tieferen Erd-Mantel liegen könnte. Eine solche Auftriebs-Zone könnte mindestens seit der Kreidezeit als Barriere gedient haben, die zwei große Bereiche des Mantels mit unterschiedlichen Konvektiv-Geschichten trennt. Man geht davon aus, dass sich aus den SOPITA-Daten Interaktionen zwischen den tieferen und höheren Schichten des Mantels erge-ben." (+30)
 
 
 
Abb. 8 Ein größerer Impakt im Gebiet des heutigen 'Stillen Ozeans' könnte vor mehr als 60 Millionen
 
Jahren zur Entstehung eines "temporären Klein-Kontinents" geführt haben: Pazifis oder Pazifika.   
 
 
Wie Hutton anfügt, schlägt Keith vor, "dass das Endstadium des Mantel-/Krusten-Abwärts-Flusses gegenwärtig auf eine langgezogene mittel-pazifische Zone fokussiert ist [Abb. 5; blau gestrichelte Linie H-M], die sich von Hawaii bis zu den Marquesas ertreckt. Keith identifiziert dies als übrig gebliebene Spur einer kalten, dezimierten Masse, die sich unterhalb des alten Mittel-Pazifischen Rückens entwickelt hat". Hutton erklärt zusammenfassend: "Es reicht die Feststellung, dass Keith eine These für das Versinken ozeanischer Inseln innerhalb einer um-gebenden Zone mit normalem bis niedrigem Hitze-Fluss und hohen seismischen Wellen-Ge-schwindigkeiten aufstellt, die Abwärtsbewegungen im Erdmantel unterhalb der Inseln indi-zieren.
 
 
Was bedeutet dies für die Hypothese der Existenz von Lemuria, oder Mu? In viel größerem Maßstab - dem der SPS oder sogar noch größer - können wir postulieren, dass während der Kreidezeit im pazifischen Becken eine Landmasse von kontinentaler Größe oberhalb des Mee-res-Spiegels lag. Entstanden war sie infolge eines Impakt-Ereignisses (Abb. 6). Der Impakt war ausreichend groß, um enorme Schwaden von Material aus dem tieferen Erdmantel hervor-zurufen, das in etwa unterhalb von Tahiti nach oben gedrückt wurde. Dann, beginnend in der Nach-Kreidezeit (vor etwa 60 Millionen Jahren), versank dieser Kontinent mit der Abkühlung und Kontraktion der Kruste und des äußeren Mantels, nach und nach während der folgenden Äonen." (+31)
 
 
Daraus ergibt sich ein durchaus interessantes und stringent wirkendes Modell, welches das Entstehen und die Existenz eines langsam - vermutlich in katstrophalen "Schüben" - wieder versinkenden Pazifika-Kontinents wahrscheinlich erscheinen lässt - es hat aus atlantologischer Sicht nur einen einzigen, aber entscheidenden, Schönheitsfehler: ähnlich wie bei dem alten "Lemuria"-Modell des 19. Jahrhunderts haben wir es hier mit einem versunkenen Kontinent zu tun, der zur Zeit des späten Paläolithikum bereits im wesentlichen auf das Format zusammen-geschrumpft gewesen sein muss, das wir heute als pazifische Inselwelt kennen.
 
 
 
Plädoyers für rezente Umwälzungen
 
 
Oder sollten sich die jüngsten der vermuteten, schubweisen Absenkungen von Teilen des Pa-zifik-Bodens erst vor vergleichsweise kurzer Zeit ereignet haben? Erinnern wir uns nur an die mysteriösen "Guyots", jene erodierten Seeberge mit den flachen, auf Meeresniveau erodierten, Kuppen, die sich heute z. T. in der Tiefsee befinden. Der sowjetische Geologe M. A. Menzbir hatte jedenfalls schon 1923 geschrieben: "Objektive wissenschaftliche Daten verraten uns, dass der Pazifische Ozean nicht so alt ist, wie man denken mag. Sein tropischer Bereich nahm seine [heutige] Form nachweislich nicht früher als während des Miozäns an. Doch auch später, viel später sogar, als der Mensch nicht nur bereits erschienen war, sondern nachdem er bereits ein gewisses kulturelles Niveau erreicht hatte, wuchsen noch zahlreiche Inseln, große und klei-ne, von seinem Grunde empor" (+32)
 
 
Sein Kollege und Landsmann D. G. Panov äußerte sich 1961 in gleichem Sinne sowohl über den pazifischen als auch über den atlantischen Großraum: "Mit Pausen und Unterbrechungen setzte sich dort die Zerstörung und das Versinken von Überresten von Landmassen während der gesamten quartären Periode fort, wo heute unterseeische Berg-Ketten und Erhebungen sind. Atlantis sank unter die Wellen dieses Ozeans, Lemuria verschwand im Indischen Ozean, und das Landgebiet von Polynesien und Melanesien sank tief in den Pazifischen Ozean hinab." (+33)
 
 
Auch Zhirov betonte 1970 bei seiner Diskussion des Lemuria-Problems das erdgeschichtlich geringe Alter der gegenwärtigen pazifischen Topographie: "Die Rand-Meere des Pazifik bilde-ten sich erst in geologisch sehr rezenter Vergangenheit." (+34) Darüber hinaus hielt er auch sehr späte Landabsenkungen im zentral-pazifischen Raum für wahrscheinlich, und auch er richtete in diesem Zusammenhang sein Augenmerk auf geologische Anomalien im Gebiet des Hawaiianischen Rückens. Dazu schrieb er: "Doch im Zentral-Pazifik gibt es eine Region, die sich essentiell von dem sie umgebenden Gebiet unterscheidet. Dies ist der submarine hawaiia-nische Rücken, der nach Norden hin bis zu den Komandorsiye-Inseln verläuft. Er ist ein kolos-sales Gebirgs-System, eine breit gewölbte Erhebung (im Querschnitt bis zu 1100 km), die bis zu zu einer Höhe von fast 1000 Metern aufragt, und an der entlang Bergketten verlaufen. Die Gipfel dieser Berge durchbrechen in Form der Inseln von Hawaii die Meeresoberfläche. Die Ha-waii-Inseln sind der einzige Ort im Zentral-Pazifik, wo es aktive Vulkane gibt [...]
 
 
R. S. Dietz und [der oben bereits erwähnte] H. W. Menard haben über die Entdeckung unter-seeischer Terrassen an der Basis der Inseln berichtet (+35) und erwogen, dass diese einst ein Schelf gewesen seien. Die Terassen wurden in einer Tiefe von 250 bis 270 Metern entdeckt; die versunkene Küstenlinie liegt 550 Meter unterhalb des gegenwärtigen Meeresspiegels. An einigen Stellen wurden Evidenzen für das versunkene Schelf sogar in bis zu 700 Metern ge-funden. Auf der Basis von Vergleichen insularer und kontinentaler Lava vermutet R. Furon, dass die Hawaii-Inseln einst Teil eines Pazifik-Kontinents waren (+36). Wir meinen, dass der unterseeische Hawaii-Rücken in nicht allzuferner Vergangenheit noch ein Landgebiet war - Hawaiis; womöglich wurde der Mensch noch Zeuge des Untergangs seiner Überreste." (+37)
 
 
Umfang und Ursachen der anzunehmenden, rezenten sowie radikalen Veränderungen pazifi-scher Topographie sind nach wie vor unklar und aus Sicht der meisten Berufs-Wissenschafter - die heute mehrheitlich anderslautenden Lahrmeinungen folgen - ein unerwünschtes Diskus-sions-Thema. Es sollte jedoch noch einmal hervorgehoben werden, dass auch bei einer aktua-listischen Sichtweise, die lediglich Überschwemmungen tiefliegender Gebiete durch die mit dem Ende der jüngsten Eiszeit ansteigenden Ozeane und noch langsamere Absenkungen von Land über Äonen hinweg akzeptiert, zugestanden werden muss: in den jüngsten 12 000 Jah-ren sind nicht nur im Indischen Ozean, sondern auch in den Weiten des Pazifik enorme Land-strecken versunken.
 
 
Abb. 9 Der versukene Mikro-Kontinent Seeland ("Zealandia", rot umrandet) im Südwesten
 
des Pazifik. Lag er irgendwann in dieser kompakten Form über dem Meeresspiegel? Wann
 
begann der Untergang des Insel-Kontinents und was waren seine Ursachen?
 
 
Darüber hinaus scheinen auch noch in der 'geologischen Gegenwart' (zu historischen Zeiten) im Pazifik regionale Phänomene zu existieren, die das plötzliche Verschwinden von Inseln oder Inselgruppen bewirken können. Ähnlich wie im Mittel-Atlantik (+38) verschwanden auch im Pa-zifischen Ozean selbst noch in jüngster Zeit einzelne kleinere Landgebiete bzw. Inseln, wie et-wa die mysteriösen 'Davis Inseln', über die es bei Zhirov heißt: "Letztere Inseln wurden gegen Ende des 17. Jahrhunderts im Gebiet der Osterinseln entdeckt (27°S 105°W), doch der folgen-den Expedition gelang es nicht, sie wiederzufinden " (+39)
 
 
 
Seeland, Melanesis und Tasmanis - Mikrokontinente des Südwest-Pazifik
 
 
Betrachten wir nun abschließend noch den Südwesten des Pazifik, wo wir ebenfalls auf Spuren versunkener Landgebiete stoßen. Dabei wenden wir uns zuänächst einem alles andere als klei-nen 'Beweis-Stückchen' zu: wir stoßen unversehens auf einen veritablen "Mikrokontinent", der von Fachwissenschaftlern "Zealandia", oder schlicht "Seeland" getauft wurde. Einen Eindruck von der Größe dieser früheren Mega-Insel vermittelt die bathymetrische Karte des Südwestpa-zifik (Abb. 7), die wir bei www.geomar.de entdeckt haben.
 
 
Der - auf der Karte rot umrandete - Kleinkontinent "umfaßt", wie es dort heißt, "neben der Nord- und der Südinsel Neuseelands einen großen kontinentalen Schelf, der etwa 80 bis 90% des gesamten Mikrokontinents (ca. 2 Mio km²) ausmacht und zu dem 3 Hauptarbeitsgebiete des Forschungsprojektes ZEALANDIA, das Campbell Plateau, der Chatham Rise und der der diese beiden Gebiete trennende Bounty Trough gehören. Dieser Bereich besteht im wesent-lichen aus dicker kontinentaler Kruste.
 
 
 
Abb. 10 War die heutige Insel Tasmanien vormals Teil eines größeren Australien
 
oder stellt sie den Überrest eines einstigen Kleinkontinents 'Tasmanis' dar?
 
 
Jedoch gibt es dort auch überall relativ junge Vulkane, die während des Känozoikums (65 Mill. Jahre bis heute) entstanden und deren Ursprung bisher völlig ungeklärt ist. Ein anderes sehr wichtiges Arbeitsgebiet von ZEALANDIA ist das 350.000 km² große Hikurangi Plateau (dunkel-blau hervorgehoben), dass wie das weiter im Norden gelegene Manihiki Plateau vulkanischen Ursprungs ist und als "Large Igeneous Province" (LIP) angesehen wird." (+40)
 
 
Möglicherweise gingen die heute versunkenen Landgebiete der primhistorischen Welt im Süd-westen des 'Stillen Ozeans' sogar noch weit über den Zealandia-Komplex hinaus. 1970 hatte N. Zhirov geschrieben: "Es gibt eine Fülle von Fakten, die für die Annahme sprechen, dass im südwestlichen Pazifik einst eine gewaltige Landmasse existierte. [...] In einer vor einigen Jah-ren [1961; d. Red.] veröffentlichten Arbeit hob der australische Geologe R. W. Fairbridge (+41) hervor, dass der südwestliche Pazifik in zwei große kontinentale Provinzen - Tasmanis und Me-lanesis - aufgegliedert gewesen sein könnte. In der melanesischen Provinz sind keine paläozo-isch-paläogenen Meeres- oder Kontinental-Sedimente bekannt. Die Erhebung in dieser Provinz stellt wahrscheinlich eine neue Kruste dar, die durch tertiäre und quartäre Eruptionen gebildet wurde.
 
Eine Andesit-Linie verläuft entlang der östlichen Grenzlinie der Provinz. Die westliche Kante des Tonga Trough, den die Andesit-Linie passiert, betrachtet Fairbridge als Kante des versun-kenen Kontinents [...] Lange vor dem mittleren Tertiär war Melanesis ein integraler Kontinent, doch Teile davon gingen erst infolge einer sehr rezenten, jungen Subsidienz unter. Was Tas-manis angeht, hat die Möglichkeit seiner vormaligen Existenz mit dem Rätsel um die Herkunft der Aborigines Tasmaniens zu tun, welche die Insel nur über Land erreicht haben können. (+42) Dem zufolge muss es schon intelligente Menschen gegeben haben, als noch eine Land-verbindung zwischen Tasmanien und Australien existierte." (+43) 
 
 
Zur Verbreitung kontinentalen (sialen) Gesteins im südwestlichen Pazifikraum bemerkte 1955 der Geologe J. Gilluly: "Doch die klaren geologischen Evidenzen aus dem südwestlichen Pazifik sprechen dafür, dass die sialen Platten von Fidschi, Neu-Kaledonien und einer Vielzahl anderer Inseln im Gebiet zwischen Fidschi, Australien und Neuseeland - auch wenn ein Großteil dieses Areals heute in den Tiefen des Ozeans liegt - vormals größer waren, und scheinen es erforder-lich zu machen, dass auch im Tiefsee-Boden zumindest etwas Sial vorhanden sein muss. Es stimmt, dass ein Großteil dieses Gebiets mindestens vier Kilometer unter Wasser liegt, doch das Problem seiner Absenkung läßt sich mit demjenigen vergleichen, das mit der Anhebung des tibetischen Plateaus zu tun hat." (+44)
 
 
Wir können nur darüber spekulieren, ob und bis wann die zu vermutenden südpazifischen Landmassen in kompakter Form existiert haben. Unklar erscheint bisher auch, wann, bzw. un-ter welchen Umständen die letzten größeren Umwälzungen stattfanden, die aus katastrophisti-scher Sicht die Topographie massiv verändert haben können. Eindeutig erscheint jedoch, dass - ebenso wie in Falle des südostasiatischen Sundaland (auch bei einer konventionellen, aktua-listischen Betrachtung der jüngeren Erdgeschichte) große Teile von 'Seeland', 'Hawaiis', 'Mela-nesis' und 'Tasmanis' vor dem Ende der jüngsten Eiszeit noch über Wasser lagen.
 
 
Mit einiger Sicherheit können wir damit nun bestätigen, dass es tatsächlich eine geologische Diskussions-Basis des Lemuria-Problems' gibt: Überall in den Weiten der Indischen und Pazifi-schen Ozeane stoßen wir auf geologische Indizien und Evidenzen, welche die alten Mythen und Legenden der dortigen Völker über versunkene Länder der Vorzeit stützen. Der abschließenden Teil unserer Pazifika- und Le(Mu)ria-Betrachtung wird sich mit der Suche nach archäologischen und krypto-archäologischen Hinterlassenschaften befassen, die uns mehr über über jene Men-schen verraten können, die vermutlich während 'paläolithischer' und 'mesolithischer' Zeiten im Großraum der Indischen und Pazifischen Ozeane lebten - und möglicherweise als historische 'Lemurier' in Frage kommen. Gibt es auch...
 
 
 
'''Fortsetzung:'''
 
 
[[Archäologische Indizien für Pazifika?]]
 
  
  
 
===Anmerkungen und Quellen===
 
===Anmerkungen und Quellen===
  
(+1) Anmerkung: 'Unkonventionelle' Modelle gehen sogar von mehreren Kilometern Niveau-Unterschied aus. Vergl. dazu: Der geologische Streit um den versunkenen Kleinkontinent im Atlantik
+
<references />
 
 
(+2) Quelle: J. B. Hare, Vorwort zur freien Online-Fassung von "The Sacred Symbols of Mu" von James Churchward (1933), bei SACRED TEXTS, unter http://www.sacred-texts.com/atl/ssm/
 
 
 
(+3) Anmerkung: Sollte tatsächlich eine vulkanische Mega-Eruption im Großraum des ehemaligen Sundaland vor 60 000 Jahren die Beinahe-Auslöschung der menschlichen Spezies verusacht haben, dann stellt sich die Frage, wieso gerade im Zentrum dieser ungeheuerlichen Natur-Katastrophe eine Rest-Population des Homo erectus überleben konnte, deren Anwesenheit auf der heutigen, indonesischen Insel Flores für den Zeitraum zwischen 95 000 und 12 000 Jahren vor der Gegenwart nachgewiesen scheint (vergl. dazu Archäologische Indizien für Pazifika).
 
 
 
(+4) Quelle: J. B. Hare, Vorwort zur freien Online-Fassung von "The Sacred Symbols of Mu" von James Churchward (1933), bei SACRED TEXTS, unter http://www.sacred-texts.com/atl/ssm/
 
 
 
(+5) Quelle: Joan Griffith, nach: EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter  http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
 
 
 
(+6) Quelle: W.H. Menard, "Development of Median Elevations in Ocean Basins", 1958, Geol. Soc. Amer. Bull., Vol. 69, pp.1179-1186; nach Joan Griffith auf EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
 
 
 
(+7) Quelle: N. Zhirov: "Atlantis - Atlantology: Basic Problems", Honululu / Hawaii, 2001 [Reprint von 1970, Moskau], S. 151
 
 
 
(+8) Anmerkung: Vergleiche zur Historischen Zoo-Geographie in der Alternativen Prähistorik und Atlantisforschung auch: Spurensuche im Mittelmeerraum - Historische Zoo-Geographie im Einsatz
 
 
 
(+9) Anmerkung: Zhirov verweist dazu u.a. auf: N.N. Gorsky, "Taıni okeana" (Mysteries of the Ocean), Moskau, 1960
 
(+10) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 152
 
 
 
(+11) Siehe: G. U. Lindberg, "The Quaternary Period in the Light of Biogeographical Data", Moskau / Leningrad, 1955, S. 180
 
 
 
(+12) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 149
 
 
 
(+13) Siehe: G. D. Khizanashvili, "O pereseleniyakh v chetvertichnoye vremya razlichnykh vidov zhivotnykh v svete dinamiki zemnoi osi vrashcheniya" ("Migration of Different Species of Animals in the Quaternary Period in the Light of the Dynamics of Earth´s Axis of Rotation"), in: Okeanologiya, Nr. 2, S. 735-740, UdSSR, 1962
 
 
 
(+14) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 149
 
(+15) Quelle: ebd., S. 151
 
 
 
(+16) Siehe: H. Hallier, "Über frühere Landbrücken, Pflanzen und Völkerwanderungen zwischen Australasien und Amerika ", Leiden, 1912
 
 
 
(+17) Siehe: J. W. Gregory, "The Geological History of the Pacific Ocean", in: Nature, Vol. 125, No. 3159, 1930, S. 750-751
 
 
 
(+18) Siehe: H. I. Jensen, "Australia and the Pacific Ocean", in: Queensland Geographic Journal, Nr. 61, 1962-63, S. 31-37
 
 
 
(+19) Quelle: William Hutton, "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
 
 
 
(+20) Siehe: V.V. Belousov, "O geologicheskom stroyeniı i razivitii okeanitcheskikh vpadın" ("The Geological Structure and Development of Ocean Hollows"), in: News of the USSR Academy of Sciences, Geology Series, Nos. 1955, No. 3, 3-18
 
 
 
(+21) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 147
 
 
 
(+22) Quelle: William Hutton, "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
 
 
 
(+23) Anmerkung: Hutton verweist hierzu auf "Reviews of Geophysics", v. 36, no. 2, pp. 211-244. Er merkt an: "Dr. McNutt, eine bekannte Geophysikerin, ist derzeit (4/01/02) Präsidentin der American Geophysical Union (AGU), einer wissenschaftlichen Gesellschaft mit weltweit [mehr als] 15 000 Mitgliedern."
 
 
 
(+24) Quelle: "Hot Spot", WIKIPEDIA, online unter http://de.wikipedia.org/wiki/Hot-Spot_(Geologie); weiter heißt es dort: "Aus dem Standort der Hot-Spot Vulkane kann man Richtung und Geschwindigkeit der Plattenbewe-gungen rekonstruieren und das Alter der durch ihn entstandenen Inseln errechnen. Das berühmteste Beispiel hierfür ist die Inselgruppe des US-Bundesstaats Hawaii. Die nicht genau gerade Verlaufsrichtung dieser Inseln wird von Forschern damit erklärt, dass sich die Pazifische Platte nicht exakt in eine bestimmte Richtung bewegt, sondern sich diese mit der Zeit leicht geändert haben muss. Die Pazifische Platte bewegt sich um etwa 5 Zentimeter pro Jahr. Daraus folgt, dass Hawaii, die Hauptinsel, vor etwa 0,4 Mio. Jahren und O'ahu vor etwa 3,7 Mio Jahren über dem Hot-Spot unter Loihi gestanden haben muss.
 
 
 
Die Insel Loihi, südlich von Hawaii, ist die aktuell durch einen Hot Spot entstehende Hawaii Insel. Sie befindet sich im Moment noch 900m unter dem Meer, wird aber nach Meinung vieler Geologen in den nächsten Jahrmillionen auf eine Größe von 4000m über NN heranwachsen und wäre mit ihren insgesamt 10 000m Höhe somit größer als der Mount Everest und exakt so groß wie der Vulkan Mauna Kea, der vor Loihi und Hawaii als letztes entstanden ist. Diese These folgt aus der Meinung Wilsons, dass das Wachstum aller Hot-Spot Inseln immer gleich verlaufen wird. Das unter-schiedliche Alter der Inseln zeigt sich in den verschiedenen Verwitterungsstadien, wobei die jüngste an die Oberfläche ausgetretene Insel Hawaii durch die regelmässigen Vulkanausbrüche noch im Wachsen begriffen ist und die nordwestlichen Nachbarinseln bereits wieder am schrumpfen sind.
 
 
 
Das "Sterben" der meisten Hot-Spot Vulkane hat verschiedene Ursachen. Zum einen versinken sie nach weiterer Verschiebung der Platte im Wasser, da unter der Lithosphäre, wo sich zuvor der Hot-Spot befand, nun ein Hohlraum ist, der einstürzen kann. Oft entstehen so auch Atolle. Zum anderen liegt es an der Form der entstandenen Vulkane. Alle Hawaiianischen Vulkane sind Schildvulkane, d.h. sie wachsen in einem relativ hohen Abstand zueinander, können sich nicht gegenseitig stützen und stürzen im Lauf der Jahre in sich zusammen." (Weitere bekannte Beispiele für Hot Spot Vulkane sind die Eifel in Deutschland, die Galápagos-Inseln in Ecuador und der Yellowstone Nationalpark in den USA."
 
 
 
(+25 bis +31) Quelle: W. Hutton, op. cit.
 
(+32) Siehe: M. A. Menzbir, "Taina Verligoko okeana" ("Riddle of the Pacific Ocean"), Moskau, 1923
 
 
 
(+33) Siehe: D. G. Panov, "Proiskhozhdenye materikov i okeanov" ("Origin of Continents and Oceans") Moskau, 1961, S. 174
 
 
 
(+34) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 147
 
 
 
(+35) Siehe: R. S. Dietz und H. W. Menard, "Hawaiian Swell, Deep and Arch. The Subsidence of the Hawaiian Islands", in: Bulletin of the Geological Society of America, Nr. 62, 1951, S. 1431
 
 
 
(+36) Siehe: D. G. Panov, "Proiskhozhdenye materikov i okeanov" ("Origin of Continents and Oceans") Moskau, 1961, S. 54 u. 101 
 
 
 
(+37) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S.ebd., S. 153
 
 
 
(+38) Anmerkung: Vergl. dazu etwa: Atlantis - Argumente, Indizien und Evidenzen für die Plausibilität einer versunkenen Großinsel auf dem Mittelatlantischen Rücken von Frank Joseph
 
 
 
(+39) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 147
 
(+40) Quelle: geomar.de, online unter http://www.geomar.de/projekte/zealandia/deutsch/maps.html
 
 
 
(+41) Siehe: R. W. Fairbridge, "The Melanesian Border Plateau : A Zone of Crustal Shearing in the Southwest Pacific", Publicat. Bureau Centr. Seism Internat, A, No 22, 1961, S. 137-149 
 
 
 
(+42) Red. Anmerkung: Im Gegensatz zu Zhirov setzen wir voraus, das der frühe Homo sapiens bereits über die Fähigkeit verfügte, mit Booten oder Flößen das offene Meer zu befahren, und dass dies auch für den Homo erectus galt. Vergl. dazu Homo erectus fuhr zur See sowie Homo erectus - ein Seefahrer
 
Wie die Evolutionstheorie zur Mißachtung von Daten führen kann von Michael Brandt
 
 
 
(+43) Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 152
 
 
 
(+44) Quelle: J. Gilluly, "Geologic Contacts between Continents and Ocean Basins", in Crust of the Earth, Baltimore, 1955, S. 7-18, nach Zhirov, op. cit., S. 152
 
 
 
  
  
 
===Bild-Quellen===
 
===Bild-Quellen===
 
(1) N. Zhirov, Atlantis - Atlantology: Basic Problems, 1970
 
 
(2) Links: http://www.wist.uni-linz.ac.at/~ernest/atlantis/paper1e-print.htm
 
 
(2) Rechts: http://www.bluewater.de/karten/indonesien-!.jpg
 
  
 
(3) http://pubs.usgs.gov/ds/2006/171/site/perspective-view.jpg
 
(3) http://pubs.usgs.gov/ds/2006/171/site/perspective-view.jpg
  
(4) http://www.ipgp.jussieu.fr/pictures_lib/429.jpg  
+
(4) http://www.ipgp.jussieu.fr/pictures_lib/429.jpg
 
 
(5) http://www.todayinsci.com/B/Belousov_VV/BelousovVVThm.jpg (Bildbearbeitung durch atlantisforschung.de)
 
 
 
(6) http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
 
 
 
(7) ebd.
 
 
 
(8) Unbekannte Bild-Quelle
 
 
 
(9) http://www.geomar.de/projekte/zealandia/deutsch/maps.html
 
  
(10) http://www.yesaustralia.com/images/Tasmania-map.jpg
+
(5) http://www.todayinsci.com/B/Belousov_VV/BelousovVVThm.jpg (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')

Aktuelle Version vom 24. Januar 2015, 02:34 Uhr

Geologische und ozeanographische Grundlagen für die Pazifika-Hypothese?, Teil II

Abb. 3 Der Hawaiianische Rücken - auch Hawaiis genannt. War er einst Teil eines Komplexes pazifischer Mikrokontinente? (Graphik von Joel E. Robinson)

Wie wir bei William Hutton erfahren, legten in den "1930'ern Echo-Lotungen des Pazifik durch Capt. Claude Banks Mayo von der U.S. Navy [...; nahe], dass es dort >einen überfluteten Kontinent mit Bergen, Flußläufen und Plateaus in einer durchschnittlichen Tiefe von einer Meile [gibt], der sich von Hawaii (Abb. 2) bis zu den Barin-Inseln, östlich der Küste von Japan hinzieht<." [1] 1958 schrieb der amerikanische Ozeanograph W.H. Menard über die Möglichkeit eines versunkenen Kontinents im Pazifik: "Der südliche Teil der ost-pazifischen Erhebung ist 2000 km breit und 2 km hoch, einer der größten ozeanischen Rücken der Welt ... Die Beobachtungen schließen nicht die Möglichkeit aus, dass breite Rücken möglicherweise temporäre Formationen darstellen, die angehoben werden und dann verschwinden." [2]

Laut N. Zhirov, einem der brillantesten Atlantologen der UdSSR, zu dessen Kern-Kompetenzen die Meeres-Geologie gehörte, war im frühen 20. Jahrhundert "die Ansicht, dass der Pazifik einst eine Landmasse - Pacifis - gewesen sei, unter Geologen recht weit verbreitet. Diese Ansicht entsprang den Untersuchungen der Fauna und Flora im Pazifik selbst sowie auf den ihn umgebenden Kontinenten." [3] Historisch-zoogeographische [4] Erkenntnisse, die für die erdgeschichtlich rezente Existenz eines pazifiischen Kontinents sprechen, wurden sogar schon vergleichsweise früh gewonnen.

Dazu heißt es bei Zhirov weiter: "Die Entdeckung von Galaxias, einem Süßwasser-Fisch, auf Neuseeland im Jahr 1764 stützt die Ansicht, dass zu irgendeiner Zeit im Pazifischen Ozean, insbesondere seinem südlichen Teil, einen riesigen Kontinent gegeben hat. Dieser Fisch kommt in der südlichen Hemisphäre zwischen dem 30. und 60. Grad südlicher Breite auf Kontinenten und auch auf Inseln in Süßwasser vor. Salzwasser wirkt fatal auf ihn und daher muss eine Migration über See ausgeschlossen werden. Auch viele andere verwirrende Beispiele [5] für das Vorkommen bestimmter Fauna lassen sich nicht ohne die Theorie erklären, dass es dort, wo sich heute der Ozean befindet, einst riesige Landstriche gab." [6]

Zudem lässt eine historisch-zoogeographische Betrachtung pazifischer Meeres-Fauna möglicherweise auch Rückschlüsse darauf zu, wann und unter welchen Umständen diese Landstriche (bzw. Reste größerer Landmassen aus noch älterer Zeit) in den pazifischen Fluten versanken: "G. W. Lindberg [7] weist [...] auf das Rätsel der bipolaren Verbreitung von Meeres-Säugetieren hin. Während der glazialen Periode zog die nördliche, kälteliebende Fauna des Atlantik südwärts, doch im Pazifik wandte sie sich aus irgendeinem Grund nach Norden, als flüchte sie vor einer thermalen Barriere.

Darüber hinaus gibt es ein rätselhaftes Auftreten tropischer Korallen-Fauna, die eine mittlere Wasser-Temperatur von 19° benötigt, nicht nur in der Nomi-Bucht bei Tokyo, sondern nach Norden bis hin zur Penzha Bay in der See von Okhotzk." Lindberg, der eine Verschiebung des Äquators - etwa durch eine abrupte Verlagerung der Erdachse (Polsprung) - ausschloss, nahm an, "dass dieser Anstieg der Wassertemperatur durch den Ausstoß großer Mengen von Lava aus dem Ozean-Bett des Pazifik verursacht wurde." [8]

Abb. 4 Ein 'Guyot' mit charakteristischen Erosionsspuren auf Meeresniveau in der Draufsicht. Im Pazifik gibt es jedoch auch Strukturen dieses Typs, deren Kuppen sich in mehreren tausend Meter Tiefe befinden. (Graphik: © IPGP)

Dabei berief er sich u.a. auf den Geologen C. Johns, der schon 1934 eine katastrophistische Hypothese präsentiert hatte, "welcher zufolge der Abfall der globalen Meeres-Spiegel, von dem er vermutet, er stehe im Zusammenhang mit der Existenz submariner Canyons [...], durch die Subsidienz des Pazifik-Bodens und dann auch durch den Austritt riesiger Mengen von Lava verursacht wurde." Der sowjetische Wissenschaftler G. D. Khizanashvili [9] ging dagegen davon aus, "dass die nordwärts gerichtete Migration kälteliebender Fauna im Pazifik sowie die simultane Wanderung nach Süden im Atlantik während der initialen Phase des Pleistozäns auf Veränderungen des Meeresspiegels auf verschiedenen Breitengraden als Ergebnis einer Polverschiebung zurückzuführen sein könnten." [10]

Leider konnte sich in den USA und Westeuropa diese interdisziplinäre Betrachtung der Erdgeschichte nicht gegen den geologischen Fachzentrismus sowie gegen die Entwicklung und dogmatische Auslegung neuer Lehrmeinungen, wie der Kontinental-Drift-Lehre nach Wegener und der Theorie permanenter Ozeane "ocean permanency theory" - "einmal ein Ozean, immer ein Ozean" - durchsetzen und die historisch-zoogeographischen "Daten, welche diese Untersuchungen erbrachten, wurden", wie Zhirov bedauernd bemerkt, "unglückseliger Weise vergessen oder ignoriert, indem sie durch Auffassungen überlagert wurden, die auf die eine oder andere Weise im Zusammenhang mit der Theorie [permanenter Ozeane; d. Ü.] in Verbindung standen." [11]

Obwohl diese Theorien und ihre Dominanz der Meeresgeologie eine ähnlich verhängnisvolle Rolle für die wissenschaftliche Erforschung 'versunkener Uralt-Kulturen' zu spielen begannen wie das Beringstraßen- und Clovis-Paradigma zur Erst-Besiedlung Amerikas im Bereich der Anthropologie und Ethnologie, war der Diskurs um 'Pazifika' weitaus langlebiger als die ideologisch befrachtetere Diskussion um Atlantis. Auch nach der 'Hochzeit' der Pazifika-Theorie zwischen den 1940er und 1960er Jahren - damals gehörten neben Menard auch H. Hallier [12], J. W. Gregory [13] und H. I. Jensen [14] zu den glühendsten Verfechtern der Annahme größerer, während rezenter Perioden versunkener, Landmassen im Pazifik - schlossen sich ihr - im Angesicht der Evidenzen - immer wieder Wissenschaftler an.

Der "Geophysiker Amos Nur von der Stanford University, stellte 1977 fest, dass ein [Kontinent] >Pacifica< höchst wahrscheinlich sei, da Krusten-Gebiete unter Kontinental-Massen entstehen, außer im Pazifik, und dass >jüngst überflutete Plateaus im Ozean bei Australien, darunter das Manihiki-Plateau und das Gebiet von Ong-Java, Überreste dieser früheren Landmasse sind.< Andere Forschungs-Reisende haben Guyots (Abb. 4) (Untersee-Berge), einer davon 11 000 Fuß hoch, unter den Wellen des Pazifik entdeckt ... da Guyots nur durch Brandungs-Aktivität geformt werden können, belegt dies zuverlässig ein solches Absinken von Land, und dass es tief abgesunken ist. Und Korallen-Ringe wurden in der Südsee in 1800 Fuß Tiefe entdeckt. Und was bedeutet das? Korallen können nicht in größeren Wasser-Tiefen als 150 Fuß leben, wie man mir gesagt hat." [15]

Abb. 5 Der Sowjetische Geologe und Geophysiker Vladimir Vladimirovic Belousov (1907-1990) war vom rezenten, in mehreren Schüben erfolgten, Untergang großer Landgebiete im Pazifischen Großraum überzeugt.

Auch Zhirov erwähnte 1970 die "Guyots" als wesentliches Spezifikum, das auf das rezente Vorhandensein größerer Landgebiete im Pazifik hindeutet: "Bei den Guyots, flachkuppigen unterseeischen Bergen, die von H.H. Hess entdeckt wurden, handelt es sich um ein interessantes Merkmal des Pazifik und sie stehen in Zusammenhang mit den späten Bewegungen seines Meeresbodens. Obwohl man sie später auch in anderen Ozeanen entdeckt hat, kommen sie in solch großer Zahl nur im Pazifik vor. In diesem Zusammenhang schreibt V. V. Belousov (Abb. 5) [16]: >Obgleich die Guyots ihre flachen Kuppen wahrscheinlich Erosion verdanken, sind sie ein Hinweis darauf, daß der Grund sich gesenkt hat und der Ozean tiefer geworden ist. Im Zentral-Pazifik finden sich Guyots in einer Tiefe von etwa 1500 Metern, was in etwa der Dicke der Korallen-Strukturen entspricht. Die noch tiefer liegenden Guyots sollte man als älter und früher versunken klassifizieren." [17]

Immer wieder stießen Forscher auf Spuren, die auf ein Absinken größerer Landflächen im Zentral-Pazifik hinweisen, das unter weniger "beschaulichen" Umständen vor sich ging als das relativ langsame Verschwinden Sundalands. Dazu heißt es bei Hutton weiter: "Und dann gab es die aufregende Entdeckung einer gewaltigen Schicht >sauberer weißer Asche< am Grund des Pazifik, ein paar hundert Meilen von Mittel- und Südamerika entfernt, die sich 750 Meilen westlich bis 825 Meilen südlich des Äquators erstreckte (N.Y. Times, 4/12/59). E. Anders und D.N. Limber meinen ("Origin of the Worzel Deepsea Ash" in Nature, Vol. 184), die Asche sei terrestrischen, vulkanischen Ursprungs, und dass sie >ein bemerkenswertes Ereignis in der Erdgeschichte< anzeigen müsse. Diese Aschen-Schicht könnte irgendwie mit dem Untergang von Lemuria in Verbindung stehen." [18]

Könnte es tatsächlich sein, dass im zentral-pazifischen Raum im Gefolge gewaltiger, vulkanischer Eruptionen, vor vergleichsweise wenigen Jahrtausenden gewaltige Landmassen untergegangen sind? Bevor wir dieser Frage nachgehen, sollten wir noch einmal zwei wesentliche Punkte herausstellen: Halten wir erstens noch einmal fest, dass von "Kleinkontinenten" oder "Großinseln" die Rede ist, wenn wir über pazifische Landmassen nachdenken, die während rezenter Perioden "abgesackt" sein könnten, nicht von einem überdimensionalen Riesenkontinent, der nahezu das gesamte pazifische Becken ausfüllt.

Zweitens kann vulkanische Aktivität für sich genommen - und das gehört zu den wenigen Punkten, die im erdgeschichtlichen Diskurs zum Thema "Versunkene Kontinente" zwischen den Vertretern uniformitaristischer Konzepte und denjenigen aus dem oppositionellen Lager der Katastrophisten einvernehmlich als "gesichert" betrachtet werden -, unmöglich das schnelle Absinken einer 'kontinentalen' Landmasse bewirken haben. Wenn überhaupt, so müssen massive außerirdische Einflüsse (z.B. Einschläge großer Impaktoren) als Auslöser für solche Szenarien in Betracht gezogen werden, wobei der einsetzende Vulkanismus eine Sekundärerscheinung darstellt.

Fortsetzung:

Pazifika - Ein Kleinkontinent auf der 'Südpazifischen Superschwelle'


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: Joan Griffith, nach: EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
  2. Quelle: W.H. Menard, "Development of Median Elevations in Ocean Basins", 1958, Geol. Soc. Amer. Bull., Vol. 69, pp.1179-1186; nach Joan Griffith auf EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU, The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
  3. Quelle: N. Zhirov: "Atlantis - Atlantology: Basic Problems", Hawaii, Honolulu 2001 [Reprint von 1970, Moskau], S. 151
  4. Anmerkung: Vergleiche bei Atlantisforschung.de zur Historischen Zoo-Geographie in der Alternativen Prähistorik und Atlantisforschung auch: "Spurensuche im Mittelmeerraum: Historische Zoo-Geographie im Einsatz"
  5. Anmerkung: Zhirov verweist dazu u.a. auf: N.N. Gorsky, "Taıni okeana" (Mysteries of the Ocean), Moskau, 1960
  6. Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 152
  7. Siehe: G. W. Lindberg, "The Quaternary Period in the Light of Biogeographical Data", Moskau / Leningrad, 1955, S. 180
  8. Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 149
  9. Siehe: G. D. Khizanashvili, "O pereseleniyakh v chetvertichnoye vremya razlichnykh vidov zhivotnykh v svete dinamiki zemnoi osi vrashcheniya" ("Migration of Different Species of Animals in the Quaternary Period in the Light of the Dynamics of Earth´s Axis of Rotation"), in: Okeanologiya, Nr. 2, S. 735-740, UdSSR, 1962
  10. Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 149
  11. Quelle: ebd., S. 151
  12. Siehe: H. Hallier, "Über frühere Landbrücken, Pflanzen und Völkerwanderungen zwischen Australasien und Amerika ", Leiden, 1912
  13. Siehe: J. W. Gregory, "The Geological History of the Pacific Ocean", in: Nature, Vol. 125, No. 3159, 1930, S. 750-751
  14. Siehe: H. I. Jensen, "Australia and the Pacific Ocean", in: Queensland Geographic Journal, Nr. 61, 1962-63, S. 31-37
  15. Quelle: William Hutton, "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm
  16. Siehe: V.V. Belousov, "O geologicheskom stroyeniı i razivitii okeanitcheskikh vpadın" ("The Geological Structure and Development of Ocean Hollows"), in: News of the USSR Academy of Sciences, Geology Series, Nos. 1955, No. 3, 3-18
  17. Quelle: N. Zhirov, op. cit., S. 147
  18. Quelle: William Hutton, "EVIDENCE OF LEMURIA, OR MU", The Hutton Commentaries, online unter http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm


Bild-Quellen

(3) http://pubs.usgs.gov/ds/2006/171/site/perspective-view.jpg

(4) http://www.ipgp.jussieu.fr/pictures_lib/429.jpg

(5) http://www.todayinsci.com/B/Belousov_VV/BelousovVVThm.jpg (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)