Über die frühe Domestizierung des Hundes: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Kolmården Wolf.jpg|thumb|320px|'''Abb.  1''' Der Wolf (''Canis lupus'') - Urahn aller heutigen Hunderassen - doch die Frage, wann und unter welchen Umständen die Domestikation des 'besten Freundes des Menschen' begann, ist bisher noch immer nicht wirklich geklärt.]]
  
 
Drei [https://de.wikipedia.org/wiki/Hunde Caniden]-Funde aus den Fundorten [https://en.wikipedia.org/wiki/Ain_Mallaha Ain Mallaha] (Eynan) und [https://en.wikipedia.org/wiki/HaYonim_Cave Hayonim]-Terrasse im Norden [[Ein außergewöhnlicher archäologischer Fund in Israel|Israels]] weisen auf eine besondere Mensch-Tier-Beziehung hin. Diese bestehen aus einem winzigen Brust- und Unterkiefer und einem mit einem Menschen begrabenen Welpenskelett. Der Befund eines Welpenskeletts in solch enger Verbindung mit menschlichen Überresten ist von besonderer Bedeutung als Hinweis auf die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund.  
 
Drei [https://de.wikipedia.org/wiki/Hunde Caniden]-Funde aus den Fundorten [https://en.wikipedia.org/wiki/Ain_Mallaha Ain Mallaha] (Eynan) und [https://en.wikipedia.org/wiki/HaYonim_Cave Hayonim]-Terrasse im Norden [[Ein außergewöhnlicher archäologischer Fund in Israel|Israels]] weisen auf eine besondere Mensch-Tier-Beziehung hin. Diese bestehen aus einem winzigen Brust- und Unterkiefer und einem mit einem Menschen begrabenen Welpenskelett. Der Befund eines Welpenskeletts in solch enger Verbindung mit menschlichen Überresten ist von besonderer Bedeutung als Hinweis auf die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund.  
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Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnologie Ethnologie] ist ein Bereich der [[Paläo-Anthropologie und Atlantisforschung|Anthropologie]], der sich auf die Frage bezieht. Wenn wir auf die Bräuche und den Glauben einer alten Zivilisation zurückblicken, haben wir gelernt, dass die Kultur durch Geschichten und Mythen an die Kinder weitergegeben wird. Wir können oft Beziehungen zwischen solchen Traditionen sehen und wie sie in Ritualen und Glaubenssystemen eingebettet sein können; und dies kann in das linguistische Feld der Anthropologie eingreifen und Veränderungen in der Sprache und im Vokabular einer bestimmten Kultur beeinflussen. In diesem kurzen Artikel werden wir uns auf [https://en.wikipedia.org/wiki/Biological_anthropology Physische Anthropologie] (vor allem [https://de.wikipedia.org/wiki/Genetik Genetik]) und [https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologie Archäologie] (tierische und menschliche Überreste) konzentrieren.
 
Die [https://de.wikipedia.org/wiki/Ethnologie Ethnologie] ist ein Bereich der [[Paläo-Anthropologie und Atlantisforschung|Anthropologie]], der sich auf die Frage bezieht. Wenn wir auf die Bräuche und den Glauben einer alten Zivilisation zurückblicken, haben wir gelernt, dass die Kultur durch Geschichten und Mythen an die Kinder weitergegeben wird. Wir können oft Beziehungen zwischen solchen Traditionen sehen und wie sie in Ritualen und Glaubenssystemen eingebettet sein können; und dies kann in das linguistische Feld der Anthropologie eingreifen und Veränderungen in der Sprache und im Vokabular einer bestimmten Kultur beeinflussen. In diesem kurzen Artikel werden wir uns auf [https://en.wikipedia.org/wiki/Biological_anthropology Physische Anthropologie] (vor allem [https://de.wikipedia.org/wiki/Genetik Genetik]) und [https://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologie Archäologie] (tierische und menschliche Überreste) konzentrieren.
  
[[Bild:Natufian-Burial-ElWad.jpg|thumb|320px|'''Abb. 2''' Hier das Foto der Rekonstruktion einer Natufien-Grabstätte auf der 'Terrasse von El-Wad', in der zusammen bestattete Überreste eines Menschen und eines Hundes entdeckt wurden.]]
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Die [https://en.wikipedia.org/wiki/Biological_anthropology Physische Anthropologie] kommt hauptsächlich durch [https://de.wikipedia.org/wiki/Genetik Genetik] ins Spiel. [https://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriale_DNA Mitochondriale DNS]-Studien scheinen nahe zu legen, dass sich Wölfe und Hunde vor etwa 100.000 Jahren in verschiedene Arten aufspalteten, aber ob Menschen etwas damit zu tun hatten oder nicht, das kann niemand mit Sicherheit wissen. <ref>Siehe: '''Caries Vila''', '''Peter Savolainen''', '''Jesus E. Maldonado''', '''Isabel R. Amorim''', '''John E. Rice''', '''Rodney L. Honeycutt''',  '''Keith A. Crandall''', '''J. Lundeberg''' und '''Robert K. Wayne''', in: ''Science'', Vol. 276, 13. Juni 1997</ref> Wir werden bald sehen, dass genetische Studien unter Fachleuten auf dem Gebiet zu Meinungsverschiedenheiten führen.
 
Die [https://en.wikipedia.org/wiki/Biological_anthropology Physische Anthropologie] kommt hauptsächlich durch [https://de.wikipedia.org/wiki/Genetik Genetik] ins Spiel. [https://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriale_DNA Mitochondriale DNS]-Studien scheinen nahe zu legen, dass sich Wölfe und Hunde vor etwa 100.000 Jahren in verschiedene Arten aufspalteten, aber ob Menschen etwas damit zu tun hatten oder nicht, das kann niemand mit Sicherheit wissen. <ref>Siehe: '''Caries Vila''', '''Peter Savolainen''', '''Jesus E. Maldonado''', '''Isabel R. Amorim''', '''John E. Rice''', '''Rodney L. Honeycutt''',  '''Keith A. Crandall''', '''J. Lundeberg''' und '''Robert K. Wayne''', in: ''Science'', Vol. 276, 13. Juni 1997</ref> Wir werden bald sehen, dass genetische Studien unter Fachleuten auf dem Gebiet zu Meinungsverschiedenheiten führen.
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Aktuelle Version vom 15. Februar 2019, 03:12 Uhr

von R. Cedric Leonard

Abb. 1 Der Wolf (Canis lupus) - Urahn aller heutigen Hunderassen - doch die Frage, wann und unter welchen Umständen die Domestikation des 'besten Freundes des Menschen' begann, ist bisher noch immer nicht wirklich geklärt.

Drei Caniden-Funde aus den Fundorten Ain Mallaha (Eynan) und Hayonim-Terrasse im Norden Israels weisen auf eine besondere Mensch-Tier-Beziehung hin. Diese bestehen aus einem winzigen Brust- und Unterkiefer und einem mit einem Menschen begrabenen Welpenskelett. Der Befund eines Welpenskeletts in solch enger Verbindung mit menschlichen Überresten ist von besonderer Bedeutung als Hinweis auf die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund.

Diese Knochen stehen in Verbindung mit der Natufien-Kultur, die ich als atlantischer Außenposten identifiziert habe [1], und die ungefähr 12.000 Jahre alt ist; es wird aber gezeigt werden, dass der Hund tausend Jahre früher domestiziert worden war. Da die Natufien-Kultur vor ungefähr 12.000 Jahren begann (d.h. zur Zeit des Endes von Atlantis), ist unser Tenor an dieser Stelle, die betreffende Datierung in atlantische Zeiten hinein zu erweitern.

Wann begann die Domestikation des Hundes? Um diese Frage zu beantworten, muss man sich mit vier verschiedenen Bereichen der Anthropologie auseinandersetzen: Physische Anthropologie, Archäologie, Ethnologie und Linguistik. [2] Der offensichtlichste Weg, etwas über die Vergangenheit der Hunderassen zu erfahren, ist, sie so zu behandeln, wie wir alte Gesellschaften behandeln. Archäologen untersuchen ihre Überreste, wo sie lebten, wie sie aussahen und wie sie sich im Laufe der Zeit veränderten.

Die Ethnologie ist ein Bereich der Anthropologie, der sich auf die Frage bezieht. Wenn wir auf die Bräuche und den Glauben einer alten Zivilisation zurückblicken, haben wir gelernt, dass die Kultur durch Geschichten und Mythen an die Kinder weitergegeben wird. Wir können oft Beziehungen zwischen solchen Traditionen sehen und wie sie in Ritualen und Glaubenssystemen eingebettet sein können; und dies kann in das linguistische Feld der Anthropologie eingreifen und Veränderungen in der Sprache und im Vokabular einer bestimmten Kultur beeinflussen. In diesem kurzen Artikel werden wir uns auf Physische Anthropologie (vor allem Genetik) und Archäologie (tierische und menschliche Überreste) konzentrieren.

Abb. 2 Hier das Foto der Rekonstruktion einer Natufien-Grabstätte auf der 'Terrasse von El-Wad', in der zusammen bestattete Überreste eines Menschen und eines Hundes entdeckt wurden.

Die Physische Anthropologie kommt hauptsächlich durch Genetik ins Spiel. Mitochondriale DNS-Studien scheinen nahe zu legen, dass sich Wölfe und Hunde vor etwa 100.000 Jahren in verschiedene Arten aufspalteten, aber ob Menschen etwas damit zu tun hatten oder nicht, das kann niemand mit Sicherheit wissen. [3] Wir werden bald sehen, dass genetische Studien unter Fachleuten auf dem Gebiet zu Meinungsverschiedenheiten führen.

Unter Leitung des Biologen Robert K. Wayne von der UCLA untersuchte ein Team internationaler Genetiker Mutationen in der DNS von 162 Wölfen, 140 reinrassigen Hunden aus 67 Rassen, 5 Kojoten und 8 Schakalen. Sie schlussfolgerten, dass die frühesten Überreste des Haushunds vor 10.000 bis 15.000 Jahren datieren; dass aber "die Vielfalt dieser Überreste mehrere Domestikations-Ereignisse zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten nahelegt". Die Studie zeigte weiterhin, dass Hunde keine DNS mit dem Kojoten oder Schakal teilen und nur einen gemeinsamen Vorfahren haben - den grauen Wolf.

Der Anthropologe Dr. Colin Groves schlägt vor, dass die Mensch-Hund-Beziehung fast so alt sein könnte wie der moderne Mensch selbst (100.000+ Jahre). Basierend auf seiner Hypothese über ein kürzlich durchgeführtes DNS-Forschungsprojekt [4] verwendet Dr. Groves die Ergebnisse, um seine Aussage zu unterstützen, dass "Menschen Hunde domestizierten und Hunde Menschen domestizierten" - ein extrem aufschlussreiches Konzept, das in diesem kurzen Artikel aber nicht diskutiert werden kann.

Abb. 3 Es kann heute kein Zweifel mehr daran bestehen, dass die Domestizierung des Hundes bereits im oberen Paläolithikum erfolgte, vor dem Ende der jüngsten Eiszeit und - Platons Angaben folgend - vor dem Untergang von Atlantis.

Aber eine andere, kürzlich durchgeführte DNS-Studie legt nahe, dass die gesamte heutige Hundepopulation von drei Weibchen abstammt, die vor 15.000 Jahren in der Nähe von China lebten. [sic!; d.Red.] Dies stimmt eher mit archäologischen Funden überein. Eine Begräbnisstätte in Bonn-Oberkassel, Deutschland [5], hat eine gemeinsame Mensch-Hund-Beerdigung erbracht, die auf ein Alter von 14.000 Jahren datiert wurde. Danger Cave in Utah, ist mit einem Alter von etwa 11.000 Jahren die älteste solche Fundstätte in Amerika.

Die meisten Experten stimmen überein, dass der Hund das erste domestizierte Tier war, und die meisten Archäologen sagen, dass dies vor etwa 14.000-15.000 Jahren geschah [6]. Archäologische Funde legen nahe, dass die Beziehung zwischen Hund und Mensch bereits vor 15.000 Jahren zurückdatiert wurde. Die ältesten Überreste von domestizierten Hunden stammen aus der Zeit vor 10.000 bis 15.000 Jahren, ältere Überreste könnten jedoch jederzeit gefunden werden. [7]

Es besteht wenig Zweifel daran, dass Hunde die älteste aller domestizierten Tierarten sind und dass ihre Domestizierung auf einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Hund beruht. Als Gegenleistung für Kameradschaft und Essen half der frühe Vorfahre des Hundes dem Menschen bei der Verfolgung, Jagd, Bewachung und zahlreichen anderen Zwecken. Schließlich begann der Mensch, diese Tiere selektiv nach bestimmten Merkmalen zu züchten. Physische Eigenschaften änderten sich und einzelne Rassen nahmen Gestalt an.

Nach dem, was wir sehen können, scheinen alle modernen Studien darin übereinzustimmen, die Domestikation des Hundes gut innerhalb der paläolithischen Grenzen zu platzieren - sicher nicht später! Und das schließt natürlich die atlantischen Zeiten ein.



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Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von R. Cedric Leonard (©) erschien erstmals unter dem Titel "ATLANTEAN ANIMALS - Animal Domestication in Atlantean Times - Domestication of the Dog" auf seiner Webseite QUEST FOR ATLANTIS (www.atlantisquest.com; nicht mehr online). Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de nach der am 10. Jan 2016 archivierten Version des Artikels bei Archive.com / WaybackMachine.

Fußnoten:

  1. Siehe: R. Cedric Leonard, "Ein atlantischer 'Außenposten' im Nahen Osten"
  2. Red. Anmerkung: Diese und die folgenden Aussagen Leonards (selber ein studierter Anthropologe) zur Gliederung der Anthropologie bzw. ihrer Arbeitsgebiete basiert auf den in den USA gängigen wissenschafts-systematischen Vorstellungen. Da der Artikel zudem vor ca. 20 Jahren verfasst wurde, mögen auch diese sich inzwischen geändert haben.
  3. Siehe: Caries Vila, Peter Savolainen, Jesus E. Maldonado, Isabel R. Amorim, John E. Rice, Rodney L. Honeycutt, Keith A. Crandall, J. Lundeberg und Robert K. Wayne, in: Science, Vol. 276, 13. Juni 1997
  4. Red. Anmerkung: Der von R. Cedric Leonard zur Identifizierung dieser Studie gelegte Link ist leider gebrochen.
  5. Siehe zu dieser: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Doppelgrab von Oberkassel" (abgerufen: 24. August 2018)
  6. Siehe: Sarah Whitehead, "Dog, The Complete Guide", London (Team Media, Ltd.), 1999
  7. Red. Anmerkung: Und dies war dann auch tatsächlich der Fall. Siehe z.B.: Damien AtHope, "34,000 years old Paleolithic dog or wolf dog hybrid skulls found in Razboinichya Cave, Siberia", 31 März 2017, bei damienmarieathope.com (abgerufen: 24. August 2018)

Bild-Quellen:

1) Daniel Mott, Stockholm, Schweden, bei Wikipedia Commons, unter: File:Kolmården Wolf.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ - US-amerikanisch)
2) האיל הניאוליתי bei Wikipedia Commons, unter: File:Natufian-Burial-ElWad.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5 generisch“)
3) Damien AtHope, "34,000 years old Paleolithic dog or wolf dog hybrid skulls found in Razboinichya Cave, Siberia", 31 März 2017, bei damienmarieathope.com