Albert Gruhns westmediterranes Atlantis (1911): Unterschied zwischen den Versionen
Bb (Diskussion | Beiträge) K |
Bb (Diskussion | Beiträge) K |
||
Zeile 11: | Zeile 11: | ||
''Dr. Gruhn schreibt in der Norddeutschen Gazette ''<ref>Anmerkung: Im englischsprachigen Original-Text: "''North German Gazette''". Wie unsere Recherchen ergeben haben, war damit mit einiger Sicherheit die ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Allgemeine_Zeitung Norddeutsche Allgemeine Zeitung]'' gemeint.</ref>'' zur Unterstützung seiner ''[eigenen]'' Theorie, dass das westliche [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeer]]-Becken einst trockenes Land war, und dass die [[Atlantis]] der Altvorderen entweder im heutigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrrhenisches_Meer Tyrrhenischen Meer] oder zwischen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Balearische_Inseln Balearen] und [[Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy|Sardinien]] lag. Er hob hervor, dass die Wissenschaftler praktisch darin übereinstimmen, dass das gesamte [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeer]]-Becken durch einen Kollaps der Erdkruste geformt wurde, der sich in einer (geologisch gesprochen) späten Periode ereignete. Es mag kein ein einzelner gewaltiger [[Kataklysmus]] gewesen sein, meint er, sondern alles weist auf eine Reihe großer Bodensenkungen hin, die sich als Resultat einer Schwächung der Kruste durch fortwährende Erdbeben ''[sic!; d.Red.]'' ereignet haben, wie sie noch immer auf [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|Sizilien]] und in [https://de.wikipedia.org/wiki/Kalabrien Kalabrien] vorkommen.'' | ''Dr. Gruhn schreibt in der Norddeutschen Gazette ''<ref>Anmerkung: Im englischsprachigen Original-Text: "''North German Gazette''". Wie unsere Recherchen ergeben haben, war damit mit einiger Sicherheit die ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Allgemeine_Zeitung Norddeutsche Allgemeine Zeitung]'' gemeint.</ref>'' zur Unterstützung seiner ''[eigenen]'' Theorie, dass das westliche [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeer]]-Becken einst trockenes Land war, und dass die [[Atlantis]] der Altvorderen entweder im heutigen [https://de.wikipedia.org/wiki/Tyrrhenisches_Meer Tyrrhenischen Meer] oder zwischen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Balearische_Inseln Balearen] und [[Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy|Sardinien]] lag. Er hob hervor, dass die Wissenschaftler praktisch darin übereinstimmen, dass das gesamte [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeer]]-Becken durch einen Kollaps der Erdkruste geformt wurde, der sich in einer (geologisch gesprochen) späten Periode ereignete. Es mag kein ein einzelner gewaltiger [[Kataklysmus]] gewesen sein, meint er, sondern alles weist auf eine Reihe großer Bodensenkungen hin, die sich als Resultat einer Schwächung der Kruste durch fortwährende Erdbeben ''[sic!; d.Red.]'' ereignet haben, wie sie noch immer auf [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|Sizilien]] und in [https://de.wikipedia.org/wiki/Kalabrien Kalabrien] vorkommen.'' | ||
− | ''Weiterhin argumentiert | + | ''Weiterhin argumentiert Dr. Gruhn, dass [[Plato]] bezüglich des verschollenen [[Atlantis]] sagt, es habe >vor< ''[orig.: "''in front of''"; d.Ü.]'' den [[Säulen des Herakles]] gelegen, was sehr gut die [[Athen]] zugewandte Seite gemeint haben könnte, und nicht >jenseits<, was die populärere Interpretation ist.''" <ref>Quelle: '''o.A.''', "[http://paperspast.natlib.govt.nz/cgi-bin/paperspast?a=d&d=NZH19110429.2.100.53 THE LOST ATLANTIS]", 29. April 1911, bei ''[https://de.wikipedia.org/wiki/The_New_Zealand_Herald The New Zealand Herald]''; nach: [http://paperspast.natlib.govt.nz/cgi-bin/paperspast PAPERSPAST] Übersetzung ins Deutsche durch ''Atlantisforschung.de'')</ref> |
Version vom 2. Juni 2016, 05:09 Uhr
(red) Dr. Albert Gruhn war ein deutscher Akademiker [1], der sich in der frühen ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit der Lokalisierung sagenhaft-legendärer Örtlichkeiten der altgriechischen Überlieferungen - namentlich Homers Troja und Platons Atlantis - befasste.
Was Troja betrifft [2], lässt sich bisher lediglich sagen, dass er Heinrich Schliemanns Verortung dieser bronzezeitlichen Metropole bei Hissarlik zurückwies und stattdessen einen Ort namens Dudén (?) vorschlug. [3]
In Hinsicht auf Kuhns Vorstellungen zu Atlantis erfahren wir etwas mehr über seine Lokalisierungs-Hypothese und auch über ihren atlantologie-historischen Kontext durch zwei - weitgehend textidentische - Artikel der neuseeländischen Zeitungen The New Zealand Herald (29. April 1911) und North Otago Times (19. August 1911) [4]. Nachfolgend eine Übersetzung des erstgenannten Artikels (Abb. 1) ins Deutsche:
"Die kürzlichen Ankündigungen des deutschem Forschungsreisenden Frobenius bezüglich Relikten der mythischen Atlantis haben in Deutschland viele Kontroversen hervorgerufen. Einige Gelehrte behaupten, Atlantis habe nicht an jenem Ort gelegen, wo es sich nach allgemeiner Auffassung befunden haben soll, d.h. westlich der Straße von Gibraltar; und sie akzeptieren auch nicht Dr. Frobenius´ Hypothese des südlichen Nigeria als vermutliche Örtlichkeit.
Dr. Gruhn schreibt in der Norddeutschen Gazette [5] zur Unterstützung seiner [eigenen] Theorie, dass das westliche Mittelmeer-Becken einst trockenes Land war, und dass die Atlantis der Altvorderen entweder im heutigen Tyrrhenischen Meer oder zwischen den Balearen und Sardinien lag. Er hob hervor, dass die Wissenschaftler praktisch darin übereinstimmen, dass das gesamte Mittelmeer-Becken durch einen Kollaps der Erdkruste geformt wurde, der sich in einer (geologisch gesprochen) späten Periode ereignete. Es mag kein ein einzelner gewaltiger Kataklysmus gewesen sein, meint er, sondern alles weist auf eine Reihe großer Bodensenkungen hin, die sich als Resultat einer Schwächung der Kruste durch fortwährende Erdbeben [sic!; d.Red.] ereignet haben, wie sie noch immer auf Sizilien und in Kalabrien vorkommen.
Weiterhin argumentiert Dr. Gruhn, dass Plato bezüglich des verschollenen Atlantis sagt, es habe >vor< [orig.: "in front of"; d.Ü.] den Säulen des Herakles gelegen, was sehr gut die Athen zugewandte Seite gemeint haben könnte, und nicht >jenseits<, was die populärere Interpretation ist." [6]
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Anmerkung: Über Dr. Gruhns Vita - Geburts- und Sterbedatum sowie -ort, aksdemischer Werdegang etc. war bisher nichts in Erfahrung zu bringen.
- ↑ Siehe: Albert Gruhn, "Der Schauplatz der Ilias und Odyssee. Erstes Heft. Die Lage der Stadt Troja...", In-8, 61 S., mit einer Karte, Berlin, Selbstverlag 10 Hubertusbadestrasse (Quelle: Les comptes rendus - HISTARA)
- ↑ Siehe: "Archaeological Discussions, The Site of Troy, S. 217-218", William N. Bates, American Journal of Archaeology, Vol. 14, No. 2 (April - Juni, 1910), pp. 205-265. Published by: Archaeological Institute of America, DOI: 10.2307/496830
- ↑ Siehe: o.A., "THE LOST ATLANTIS - IT LAY BETWEEN THE BALEARICS AND SARDINIA", 19. August 1911, in North Otago Times; online bei PAPERSPAST
- ↑ Anmerkung: Im englischsprachigen Original-Text: "North German Gazette". Wie unsere Recherchen ergeben haben, war damit mit einiger Sicherheit die Norddeutsche Allgemeine Zeitung gemeint.
- ↑ Quelle: o.A., "THE LOST ATLANTIS", 29. April 1911, bei The New Zealand Herald; nach: PAPERSPAST Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
Bild-Quelle:
- The New Zealand Herald, Volume XLVIII, Issue 14667, 29 April 1911, Page 5; nach: PAPERSPAST (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)