Autochthon
(red) Autochthon ("dem Lande entsprungen", "eingeboren") [1]; nach Platon der Zweitgeborene des dritten von fünf Zwillingspaaren, welche die Ur-Atlanterin Kleito ihrem Göttergatten Poseidon gebar; erster Herrscher ("Archont") einer - nicht näher bezeichneten - Provinz des Atlanter-Reichs. (Kritias 114b)
Frank Joseph liefert zur Lokalisierung der Domäne des Autochthon einen Hinweis auf den hellenischen Geographen Diodorus Siculus, der im 1. vorchristlichen Jahrhundert "über ein natives Volk schrieb, das an den Küsten Mauretaniens (dem heutigen Marokko) [...] lebte, und welches sich selber als Autochthones bezeichnete. Sie [die Autochthones] waren", so Joseph, "Abkömmlinge atlantidischer Kolonisatoren, die an den Atlantik-Küsten Nordafrikas ein alliiertes Königreich errichteten." [2] Der Genealoge David Hughes vermutete dagegen 2007 in "The British Chronicles (Book I)", die von Autochthon beherrschten Provinz habe im Bereich des heutigen Deutschland gelegen. [3]
Auch Siegfried G. Schoppe und Christian Schoppe, die 2004 ihre Atlantis-Lokalisierung im Schwarzen Meer vorgestellt haben [4] nehmen an, dass Autochthons Name einen Hinweis auf sein Reich darstellt, welches sie im Gebiet der Donau vermuten, und dass er sich auf die vormals flussaufwärts des Stromes lebenden Stämme bezieht. [5]
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Anmerkung: Zu einer alternativen etymologisch basierten Interpretation des Namens siehe: Riaan Booysen, Plato´s Atlanteans, unter: 1.2.8 Autochthon; Stand: 12.08.2011
- ↑ Quelle: Frank Joseph, "The Atlantis Encyclopedia", Franklin Lakes, NJ, 2005, S. 59
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, in: Atlantipedia.ie, unter: Hughes, David (N), Stand: 03.04.2012
- ↑ Siehe: Siegfried und Christian Schoppe, "Atlantis und die Sintflut", Books on Demand, 2004
- ↑ Quelle: Siegfried G. Schoppe und Christian Schoppe, "Atlantis und die Sintflut - Warum wir meinen, dass Atlantis im Schwarzen Meer versunken ist", Abschnitt: Atlantissage (abgerufen: 07.12.2013)
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