Kleito

Abb. 1 Kleito war nicht Poseidons einzige Gattin. Hier ist er mit z.B. mit seiner Ehefrau Amphitrite abgebildet.

(red) Die Sterbliche Kleito (griech.: Κλειτώ; lat.: Cleito - von kleitos oder kleinos, d.h.: "berühmt, gepriesen") war, nach Platon (Kritias 113d), die Stamm-Mutter des Herrschergeschlechts der Könige von Atlantis. Als Tochter des Euenor und der Leukippe ("Frau auf dem weißen Pferd") gehörte sie zu den Ureinwohnern der Insel, den "dort am Anfang aus der Erde entwachsenen" Menschen. Nach dem Tod ihrer Eltern heiratete sie den zur Polygamie neigenden Meeres-Gott Poseidon (Abb. 1), dem sie fünf männliche Zwillingspaare schenkte.

Die graezisierten [1] Namen der Söhne Kleitos waren: Atlas, Eumelos (Gadeiros), Ampheres, Euämon, Mneseus, Autochthon, Elasippos, Mestor, Azaës, und Diaprepes. (Krit. 114a-114c)

Der Atlantologe Frank Joseph hebt den - offenbar von Platon bewusst betonten - symbolischen Charakter der Vereinigung zwischen Kleito und ihrem 'Göttergatten' an heiliger Stätte (dem Zentrum der späteren Metropolis von Atlantis [2]) hervor: "Kleito, eine Sterbliche, ging hier die >Tempelhochzeit< oder >geheiligte Vereinigung<, im Griechischen hieros gamos, mit dem Gott Poseidon ein. Tatsächlich weist schon der Name Kleito auf diesen hieros gamos hin: Laut [dem] Sexualwissenschaftler Ian Kerner ist er eine Nominalbildung zum griechischen Verb kleito, >laziv berühren oder reizen, Lust bereiten<. [3] Ein anderer Autor, Joseph Wells, ergänzt, dass Kleito eine Verkleinerungsform zu Klitoris [4] sei, wovon das englische und deutsche Wort 'clitoris' beziehungsweise 'Klitoris' stamme. Weiter führt er aus, dass der Name Poseidon teilweise aus den griechischen Wörtern für >Penis< (peos, posthe u.ä.) und >Abbild< (eidon) zusammengesetzt sei. [5] Die beiden Namen repräsentieren also die erigierten männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane..." [6]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: Dazu heißt es bei Platon, dass Solon, der die Legende von Atlantis bei einem Besuch der ägyptischen Stadt Saïs von Priestern der Göttin Neith vorgetragen bekam, die in ihrem Bericht erwähnten Namen ihrer Bedeutung gemäß ins Griechische übersetzt habe. (Kritias 113a f.)
  2. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de den Abschnitt "Gründungsmythos der Atlanter-Metropolis" im Beitrag "Metropolis".
  3. Siehe: Ian Kerner, "She Comes First", San Francisco, 2004
  4. Red. Anmerkung: Bei Wiktionary - Das freie Wörterbuch wird unter dem Stichwort "Klitoris" (Plural: Klitorides) der etymologische Verweis "altgriechisch κλειτορίς, neugriechisch κλειτορίδα >kleiner Hügel<" angegeben. Quellenangabe dort: Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: "Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache", 24., durchgesehene und erweiterte Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 498 --- sowie: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hrsg.), Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 718, Eintrag „klitoral“.
  5. Anmerkung: Frank Joseph bezieht sich auf: Joseph (Warren) Wells, http://greekatlantis,warpco.com/sexcentric.html (nicht mehr online). Laut Thorwald C. Franke (siehe hier) lieferte Wells auf "greekatlantis" unter "Timaeus on Atlantis in Six Parallel Translations" (nicht mehr online) eine Synopsis aus mehreren englischsprachigen Platon-Übersetzungen.
  6. Quelle: Frank Joseph, "Atlantis und 2012", Berlin/München (Trinity Verlag in der Scorpio Verlag GmbH & Co. KG), 2010, S. 41

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