Atlanten

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Wortbedeutungen

Abb. 1 Die Atlanten von Tula, dem alten Tollan

1. Kartograpie: Die Mehrzahl von - sowie in der Deklination des Wortes der 2., 3. und 4. Fall (Singular und Plural) zu - Atlas, einer zumeist in Buchform erstellten Sammlung thematisch oder inhaltlich zusammenhängender Landkarten.

2. Baukunst: Die Mehrzahl von Atlant, einer nach dem 'Himmelsträger' Atlas der griechischen Mythologie benannten architektonische Stütze in Form einer häufig überlebensgroßen - männlich-muskulösen Figur, die ähnlich einer Säule bestimmte Elemente eines Bauwerks trägt, z.B. Gebälk oder Konsolen. [1]

3. In der Altamerikanistik ist Atlanten eine populäre Bezichnung für mehrere fast fünf Meter große steinerne Monumentalfiguren der Tolteken, die sich auf der oberen Plattform der fünfstufigen Tempelpyramide des Gottes Tlahuizcalpantecutli (auch 'Morgenstern-Pyramide' oder 'Tempel B' genannt) in Tollan, dem heutigen Tula (Mexiko) befinden. (Abb. 1)

Abb. 2 Das Cover einer Neuauflage von Knötels Werk aus dem Jahr 1893

Diese "Atlanten sind etwa zur Hälfte Reproduktion, was leicht an der Farbe zu erkennen ist. Ein Atlant ist komplett original, ein weiteres Original steht im anthropologischen Museum in Mexiko-Stadt im Parque Chapultepec." [2]

Obwohl sie früher vermutlich das Dach des Tempels stützten, steht die Benennung der Atlanten von Tula offenbar nicht in direkter Beziehung zu den 'Atlanten' in der klassischen Architektur der Alten Welt (siehe oben): "Ihre ersten [europäischen; d.Ü.] Entdecker nannten sie >Idole<, da sie sicher waren, dass sie Gottheiten darstellten. Populäre Autoren gaben ihnen den Spitznamen Atlanten [engl.: "Atlantes"; d.Ü.], was sowohl einbezog, dass sie Nachkommen der Göttin Atlatona, >Sie, die ins Wasser scheint< [3], gewesen seien, und auch, dass sie vom legendären Atlantis gekommen sein könnten." [4]

4. Atlantisforschung: Im atlantologischen Sprachgebrauch ist Atlanten - neben Atlantiner und Atlantäer - eine der eher antiquierten Bezeichnungen für die vermuteten Bewohner der sagenhaften Metropolis oder des Reiches von Atlantis. Dabei wurde die Bezeichnung Atlanten - analog zu antiken Namensgebungen wie Atlantioi und Atarantes - vorwiegend von solchen Forschern und Autoren verwendet, die Platons Atlantis in Afrika verorten, wie etwa A.F.R. Knötel (1893) [5] (Abb. 2) und Leo Frobenius (1911) [6]. Heute finden vorwiegend die Bezeichnungen Atlanter, Atlantier und Atlantiden Verwendung.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

Bild-Quellen:

1) Elelicht bei Wikimedia Commons, unter: File:Atlanten von Tula.JPG (Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported)
2) A.F.R. Knötel, "ATLANTIS und das Volk der Atlanten", Edition Geheimes Wissen, 2010, ISBN-10: 3902756837 - ISBN-13: 978-3902756831