Iman Jacob Wilkens

Forscher- und Autorenportrait

von Tony O’Connell

Abb. 1 Iman Jacob Wilkens lokalisiert Troja in Britannien.
Abb. 2 Where Troy Once Stood (Ausgabe von 2005)

Iman Jacob Wilkens (Abb. 1) (* 13. März 1936 in Apeldoorn, Niederlande; † 4. Mai 2018 in Roncq, Frankreich [1]) arbeitete bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1996 als Ökonom in Frankreich. 1990 sorgte er für einigen Wirbel, als er sein Buch Where Troy Once Stood [2] veröffentlichte, in dem er Troja lokalisierte in der Nähe von Cambridge in England lokalisiert. Homers Trojanischen Krieg identifiziert er als einen umfassenden Konflikt in Nordwesteuropa. Er folgt dabei dem Werk des belgischen Anwalts Théophile Cailleux [3], der Ende des 19. Jahrhunderts ähnliche Ideen vorstellte, kurz bevor Schliemann sein Troja in der Westtürkei ansiedelte, und Cailleux’ Theorien in Vergessenheit geraten ließ, bis ein Jahrhundert später Wilkens’ Buch erschien.

Auch Felice Vinci gab Homers Epos eine nordeuropäische Kulisse, in welcher die Handdlung in der Ostsee angesiedelt war [4]. Wie Wilkens legt er ein glaubwürdiges Plädoyer vor und erklärt, dass eine Invasion des östlichen Mittelmeers durch Nordeuropäer auch deren Geschichte und Ortsnamen mit sich brachte, welche von einheimischen Autoren wie Homer adaptiert wurden.

Wilkens behauptet, dass die Invasoren als die Seevölker identifiziert werden können und auch als Achäer und Pelasger bekannt waren, welche die Ägäis und das griechische Festland besiedelten. Dies entspricht Jürgen Spanuths Identifizierung der Seevölker, die von den Ägyptern als aus der Nordsee stammend beschrieben wurden. Spanuth ging sogar noch weiter und behauptete, dass diese Nordseevölker tatsächlich die Atlantier waren.

Zur Erstausgabe von Wilkens’ Buch gab es eine unterstützende Webseite [nicht mehr online; d.Ü.], und auch die Ausgabe 2005 (Abb. 2) wird mit einer Webseite [5] sowie mit einer Begleit-DVD unterstützt. Der Text eines Vortrags mit dem Titel The Trojan Kings of England ist ebenfalls online verfügbar [6].


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 03. Dezember 2010 unter dem Titel "Wilkens, Iman Jacob" erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de. Publikation am 24. Oktober 2019.

Fußnoten:

  1. Quelle: geneanet.org, unter: Familienstammbaum von Iman Jacob Wilkens" (abgerufen: 25. Oktober 2019)
  2. Siehe: Iman Jacob Wilkens, "Where Troy Once Stood" London (Rider), 1990 (seither mehrere Neuauflagen)
  3. Siehe: Théophile Cailleux, "Pays Atlantiques décrits par Homère" (Von Homer beschriebene atlantische Länder), Paris (Maisonneuve et cie), 1879
  4. Siehe: Felice Vinci, "The Baltic Origins of Homer’s Epic Tales", Rochester (Inner Traditions), 2006
  5. Siehe: The Real Story of Troy - TROY in England (abgerufen: 24. Oktober 2019)
  6. Siehe: "The Trojan Kings of England" - Lecture by Iman J. Wilkens to the 'Herodoteans', Classical Society of the University of Cambridge, U.K., on 26th May 1992. (abgerufen: 24. Oktober 2019)

Bild-Quellen:

1) Babelio, unter: Iman Wikens
2) Gopher Publishers / Bild-Archiv Atlantisvoschung.de