Åland

Ein Archipel in der Ostsee, auf dem die Steinzeit länger dauerte als anderswo

Allgemeine Informationen

Abb. 1 Karte zur geographischen Lage des Archipels von Åland zwischen Schweden und Finnland in der Ostsee

(red) Åland ist der Name einer - heute zu Finnland gehörenden, aber politisch weitgehend autonomen - Inselgruppe in der nördlichen Ostsee mit der Hauptinsel Fasta Åland, . Das aus insgesamt 6700 Inseln und Schären bestehende Archipel mit einer Landfläche von insgesamt 1552,38 km² befindet sich am südlichen Eingang des Bottnischen Meerbusens zwischen Schweden und dem finnischen Festland (Abb. 1), ca, 40 Kilometer von der schwedischen Küste und 15 Kilometer von der finnischen Küste entfernt.

Zur Prähistorie und Frühgeschichte Ålands

Abb. 2 Eine Röse aus der späten Eisenzeit bei Godby, Gemeinde Finström, auf Fasta Åland

Die frühesten derzeit bekannten Siedlungsspuren von Menschen auf den Inseln Ålands stammen aus der so genannten Mittelsteinzeit, genauer gesagt aus der Zeit um etwa 4000 v.Chr. Damals ließen sich dort Angehörige der 'Kammkeramischen Kultur' nieder, die vermutlich von Osten übers Meer dorthin gelangten und hauptsächlich vom Fischfang und der Jagd nach Seehunden lebten, aber möglicherweise schon Formen früher Landwirschaft betrieben.

Ab 2500 v.Chr. taucht auf Åland eine als 'Grübchenkeramik' bezeichnete Form von Töpferwaren auf, welche charkteristisch für die nach ihr benannte Grübchenkeramische Kultur ist. Diese im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. in Südskandinavien und im nördlichen Osteuropa beheimatete Kultur, welche weitgehend die mesolithische Lebensweise der Jäger- und Sammler-Gesellschaften fortführte, obwohl in ihrem Siedlungsraum auch schon die bäuerliche Lebensweise des Neolithikums verbreitet war. Spuren der Kiukainen-Kultur, der letzten 'steinzeitlichen' Kultur der südwestlichen Küsten-Gebiete Finnlands, lassen sich auf Åland noch um etwa 1800 v.Chr. nachweisen.

Die ersten Funde von Gegenständen aus Bronze - zunächst Schmuck, bald aber auch Waffen - erreichten Åland erst während des 1. Jahrhunderts v. Chr. und markierten dort den Beginn der in dieser Region erst spät einsetzenden Bronzezeit. Diese bronzezeitliche Periode dauerte bis in das 4. Jahrhundert. Danach waren die Inseln anscheinend etwa 200 Jahre lang unbewohnt. Jedenfalls lassen sich dort für diesen Zeitraum keine Spuren menschlichen Lebens nachweisen, wobei die Gründe für diesen Hiatus noch ungeklärt sind. Während der Eisenzeit und zur schließlich zur Zeit der Wikinger waren die Inseln dann wieder relativ dicht besiedelt, was u.a. durch zahlreiche Gräberfelder und die Überreste von sechs Wallburgen belegt wird, dern größte die Wallburg Borge auf Fasta Åland ist.



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Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

Bild-Quellen:

1) TUBS (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Aland in its region.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)
2) Janneman (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Ironagegrave-aland1.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)