António Mendes Correia

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Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Dr. Mendes Correia im Alter von ca. 30 Jahren

(red) António Augusto Esteves Mendes Correia (Abb. 1) (* 4. April 1888 in Vitória, Porto; † 7. Januar 1960 in Lissabon) war ein portugiesischer Mediziner und Anthropologe, der sich u.a. intensiv mit Themen aus den Bereichen der Paläo-Anthropologie sowie Vorgeschichts-Forschung, Archäologie und Ethnologie befasste und sich Mitte der 1930er Jahre auch mit zwei Papieren an der Atlantis-Debatte beteiligte.

Nach einer mit Auszeichnung abgeschlossenen Sekundarschulausbildung in seiner Vaterstadt studierte Mendes Corrêa, zunächst vorbereitend an der Polytechnische Akademie und danach an der Medizinisch-Chirurgischen Schule von Porto Medizin und schloss dieses Studium 1911 mit seiner Promotion ab. Noch im selben Jahr begann er an der neu gegründeten Universität Porto als Interims-Assistenzprofessor zu lehren. Bald darauf pronovierte er auch im Fach Anthropologie, und 1921 folgte eine weitere Promotion (Geschichte und Naturwissenschaften) an der Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Porto. Danach erfolgten Berufungen zum ordentlichen Professor in mehreren Fächern.

Im Jahr 1925 erlangte Prof. Mendes Correia internationale Aufmerksamkeit durch seine Hypothese einer frühen Besiedlung Amerikas durch altertümliche Menschen aus Australien, basierend auf Studien, die er an einheimischen Bevölkerungsgruppen in Patagonien und Feuerland durchgeführt hatte. Seine Untersuchungen belegten im Ergebnis signifikante physische, linguistisch relevante und ethnographische Ähnlichkeiten zwischen den betreffenden südamerikanischen Bevölkerungsgruppen und den australischen Aborigines. Dies gilt u.a. für Blutgruppen, Schädelformen, in den jeweiligen Sprachen gebräuchliche Wörter sowie für die Konstruktion und Verwendung von Bumerangs. [1]

Im Rahmen seiner Forschungen zur Prähistorie Portugals begann António Mendes Correia sich auch für das Atlantis-Problem zu interessieren. Seine daraus resultierenden Ansichten stellte er 1934 in (mindestensens) zwei Papieren vor. Ins Deutsche übersetzt, lauten die Titel dieser beiden Abeiten: Atlantis und die Ursprünge von Lissabon [2] und Die neuen Ideen über Atlantis [3]. Über die Inhalte dieser Papiere ist uns derzeit zwar nichts bekannt, doch angesichts ihrer Titel ist wohl davon auszugehen, dass Prof. Mendes Correia nicht gerade ein Verfechter der Fiktionalitäts-These war.

Im Übrigen war António Mendes Corrêa u.a. Gründungsmitglied des Anthropoloischen Instituts der Universität Porto sowie der Portugiesischen Gesellschaft für Anthropologie und Ethnologie, deren Präsident er wurde. Vom 23. Mai 1936 bis zum 13. August 1942 war er Bürgermeister von Porto und zwischen 1945 und 1956 Mitglied der portugiesischen Nationalversammlung. Ab 1951 fungierte er als Präsident der Geographischen Gesellschaft von Lissabon. Neben zahlreichen Orden und Auszeichungen erhielt er auch Ehrendoktorate von den Universitäten Lyon, Montpellier und Johannesburg.


Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

(alle Links abgerufen: 26. März 2020)

Fußnoten:

  1. Vergl. zu dieser wegweisenden - aber vom fachwissenschaftlichen Mainstream bis heute verdrängten - Hypothese bei Atlantisforschung.de: William R. Corliss, "Waren die ersten Amerikaner Australier?" (2001); sowie: "Die ersten Amerikaner waren KEINE Paläoindianer!" (red, 2015)
  2. Siehe: António Augusto Mendes Corrêa, "A Atlântida e as origens de Lisboa", in: Da Biologia à História, Porto, 1934, S.93-157
  3. Siehe: Derselbe, "As Novas Ideias sobre a Atlântida", in: A Terra No.12, Jan. 1934, S.1-14 & No.13. März 1934 S.1-12

Bild-Quelle: