Atlantis in Indien - die Theorie des Radek Brychta

Die Entdeckung von Platons Atlantis

Eine Einführung

Abb. 1 Radek Brychtas 2001 erschienenes Werk "Objevení Platónovy Atlantidy" (Die Entdeckung von Platons Atlantis)

(red) Radek Brychta gehört zu einer neuen Generation junger Atlantologen in Europa, die sich abseits eingefahrener Pfade auf die Suche nach dem historischen Vorbild für Platons Atlantisbericht gemacht haben. Während sich die Aufmerksamkeit der europäischen Atlantisforschung derzeit eher "okzidental" dem Atlantikraum sowie dem mediterranen Südwesteuropa zuwendet - zumindest, wenn es um die Lokalisierung der lange gesuchten Atlantier-Metropole geht - richtet Brychta seinen Blick nach Osten, auf den indischen Subkontinent.

Natürlich haben sich bereits im 20. Jahrhundert viele Alternativhistoriker und Atlantisforscher mit den faszinierenden Hinterlassenschaften Alt-Indiens beschäftigt. Im Lager der 'Nonkonformisten' wurde sogar wiederholt die Möglichkeit eines historischen Antagonismus zwischen Atlantis und einer frühen indischen Hochkultur diskutiert, aber der studierte Historiker und Archäologe aus Tschechien geht noch einen verblüffenden Schritt weiter. In seinem im Dezember 2001 in der Tschechischen Republik veröffentlichten Buch "Objevení Platónovy Atlantidy" (Die Entdeckung von Platons Atlantis) kommt R. Brychta zu dem Schluss, dass die Zivilisation der alten Industal-Kultur mit eben jenem Atlantier-Reich identisch gewesen sei.

Eine exotische Theorie? Eine Theorie, die sich unmöglich mit Platons Angaben in Einklang bringen läßt? Die Theorie eines skurrilen Außenseiters? Die Antwort auf diese drei Fragen muss jedesmal "keineswegs!" lauten. Brychta ist als Profi-Historiker in gewisser weise eher ein 'konservativer' Atlantologe, der in keiner Weise dazu tendiert, leichtfertig seine akademische Reputation zu verspielen. Dementsprechend wohldurchdacht, systematisch strukturiert und argumentativ fundiert sind seine fachlichen Überlegungen. Zudem ist der Titel seines Buches durchaus programmatisch zu verstehen, denn Ausgangspunkt und zentrales Objekt seiner Atlantisforschung sind konsequent Platon und dessen Dialoge.

Abb. 2 Siegel aus der Industal-Kultur. Dort vermutet der tschechische Atlantisforscher Radek Brychta das historische Vorbild von Atlantis. (Bild: Archiv R. Brychta)

Exegese und vergleichende Interpretation mythologischer Texte der alten Hochkulturen gehören zu Brychtas besonderen Stärken, was nicht verwundern mag, da Sumer, Akkad, die Industal-Zivilisationen und Ägypten schon zu seinen altgeschichtlichen Studienschwerpunkten an der Universität gehörten. Besondere Meriten hat Radek Brychta sich aus objektiv-atlantologischem Blickwinkel nicht zuletzt durch den von ihm erbrachten Nachweis verdient, dass offensichtliche inhaltliche Parallelen zwischen der von Platon im Timaios-Dialog geschilderten Entstehungs- und Urgeschichte von Atlantis und dem sumerischen Schöpfungsmythos "Enki und Ninhursanga" bestehen, die kaum zufälliger Natur sein können.

Die Ergebnisse seiner umfangreichen Arbeit "Objevení Platónovy Atlantidy" hat Radek Brychta auch in einer englischsprachigen Kurzfassung zusammengestellt, in der er seine Theorie zu der alten Frage ausführlich vorstellt, wo und wann das platonische Atlantis aus "Kritias" und "Timaios" existiert habe. Diese Fassung stellen wir in der Übersetzung von Manfred Greifzu sowie redigiert und illustriert erstmalig in auch deutscher Sprache vor.

Die englischsprachige Orginalversion dieses Beitrags (Discovering Platons Atlantis), enthält zahlreiche weitere Verweise auf die - in dieser Arbeit sowie im Buch - verwendeten Literatur-Quellen. Diese Quellennachweise lagen uns leider nicht vor. Sie befinden sich auf den Seiten 160-166 von "Objevení Platónovy Atlantidy". Trotzdem haben wir in unserer vorliegenden Fassung sämtliche Indices [1] zur Überprüfbarkeit des Materials beibehalten.

Es bleibt abschließend zu hoffen, dass sich bald ein Verlag aus dem deutschsprachigen Raum findet, der den Autor Radek Brychta und das populärwissenschaftliche Potential seiner äußerst bemerkenswerten Arbeit wahrnimmt!

Team Atlantisforschung.de


Die Entdeckung von Platons Atlantis

von Radek Brychta

1. Teil: Platon und Solon

2. Teil: Datierung der Existenz von Atlantis

3. Teil: Die Lokalisierung von Atlantis

4. Teil: Atlantis und die sumerische Mythologie

5. Teil: Atlantis, Enki und Ninhursanga, Sargon von Akkad

6. Teil: Die Suche nach Dilmun

7. Teil: Die Industal-Kultur: Teil I - Teil II

Anhang - Die Entdeckung von Platons Atlantis


Anmerkungen und Quellen

Die Studie "Die Entdeckung von Platons Atlantis" von Radek Brychta © erscheint hier in einer Übersetzung der englichen Fassung "Discovering Plato´s Atlantis" von Manfred Greifzu und in redaktioneller Bearbeitung von Atlantisforschung.de erstmalig in deutscher Sprache.

Fußnoten:

  1. Erläuterung: Numerische Literaturhinweise [z.B.: (x100)] in der Studie "Die Entdeckung von Platons Atlantis" verweisen auf entsprechende Quellenangaben auf den Seiten 160 -166 in "Objevení Platónovy Atlantidy", 2001. In dieser deutschsprachigen Version verweist der Index (T) auf die englischsprachige Übersetzung des Timaios-Dialoges von Benjamin Jowett unter: http://classics.mit.edu/Plato/timaeus.html

    Der Index (C) verweist auf Jowetts englische Übersetzung des Kritias-Dialoges unter http://classics.mit.edu/Plato/critias.html . Der Index (N) mit beigefügter Zahl verweist auf den sumerischen Mythos "Enki und Ninhursanga", ebenfalls in englischer Sprache im Internet unter http://www-etcsl.orient.ox.ac.uk/section1/b111.htm veröffentlicht. Die beigefügten Zahlen beziehen sich auf einen bestimmten Abschnitt, wo das Zitat gefunden werden kann.

    Der Index (A) bezieht sich mit Angabe der entsprechenden Seitenzahl auf Tafeln, Fotografien und Bilder im Buch "Objevení Platónovy Atlantidy", 2001.

Bild-Quellen:

1) http://www.drevotvar-interiery.cz/htm/atlantida.htm (nicht mehr online)
2) Bild-Archiv Radek Brychta