Bory de Saint-Vincent: Unterschied zwischen den Versionen

Zeile 18: Zeile 18:
  
 
[[Saint-Vincent´s Atlantis]] (Abbildung der gesamten Atlantis-Karte von Bory de Saint-Vincent aus dem Jahr 1803, sowie die Reproduktion eines Ausschnitts in Farbe)
 
[[Saint-Vincent´s Atlantis]] (Abbildung der gesamten Atlantis-Karte von Bory de Saint-Vincent aus dem Jahr 1803, sowie die Reproduktion eines Ausschnitts in Farbe)
 +
 +
 +
-----
 +
 +
* Zurück zur Rubrik »[[Historische Persönlichkeiten der Atlantisforschung]] '''- Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert'''«
 +
* Zurück zur Hauptseite »[[Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung]]«
 +
 +
-----
  
  

Version vom 23. September 2017, 19:11 Uhr

Abb. 1 Jean Baptiste Bory de Saint-Vincent (1780 - 1846)

(bb) Der französischer Naturforscher und Geograph Jean Baptiste Georges Geneviève Marcellin Bory de Saint-Vincent (Abb. 1), der zur Regierungszeit Napoléon Bonapartes lebte, gehört zu den 'Stammvätern' moderner Theorien über ein 'Atlantis im Atlantik'. Saint-Vincent "mutmaßte", wie der sowjetische Atlantologe Dr. Nikolai Zhirov 1970 bemerkte, "dass alle makaronesischen [ostatlantischen; d. Red.] Inseln Überbleibsel von Atlantis seien, und dass die Guanchen, jene indigenen Bewohner der Kanarischen Inseln [1], die Überreste der Atlanter seien. Er positionierte Atlantis zwischen dem 12. und 41. Breitengrad und fertigte eine Karte (Abb. 2) an, die einen ungefähren Umriss einiger Teile seiner Küste zeigt." [2]

Über Saint-Vincents Hauptwerk [3] heißt es bei dem amerikanischen Atlantologie-Kritiker Lyon Sprague de Camp: "1803 veröffentlichte Bory de Saint-Vincent seinen Essay über die Inseln der Seligen und das antike Atlantis, worin er sich mit der konventionellen Atlantistheorie auseinandersetzte. Wie später Donnelly, so nahm auch er an, daß Atlantis mehr war als das, wovon Plato sprach - die Wiege menschlicher Kultur nämlich. Es habe zwei Bodensenkungen gegeben. Die erste davon geschah als Folge vulkanischer Tätigkeiten im Mittelmeer, wobei die Insel so verkleinert worden sei, daß die Überlebenden aggressive Imperialisten auf der Suche nach Lebensraum geworden seien. Nachdem sie von den Athenern besiegt worden waren, sei auch der Rest ihres Kontinents versunken." [4]

Abb. 1 Auf seiner Atlantis-Karte von 1803 positionierte Bory de Sain-Vincent Atlantis zwischen dem 12. und 41. Breitengrad vor der westafrikanischen Küste, und skizzierte den von ihm vermuteten Küstenverlauf

Auf seiner "plausibel wirkenden Landkarte (Abb. 2) lokalisiert Saint-Vincent Atlantis in seiner Blütezeit. Danach lag es gerade gegenüber der Ausbuchtung der afrikanischen Westküste, wo die Sahara und der westliche Sudan (nicht zu verwechseln mit der heutigen Republik) durch den Ozean begrenzt werden Bei Kap Bojador und Kap Verde hätten sich die beiden Kontinente fast berührt. Das Meer dazwischen nannte er den Triton-See, der in der Argonautensage und in Diodorus Bericht von den afrikanischen Amazonen eine Rolle spielt. Die Nordoststrecke von Atlantis nannte Saint-Vincent die 'Hesperiden' oder 'Land der Atlantiden', den Südosten 'Land der Gorgonen' und die Küstenregion 'Land der Amazonen'." [5]

Bei dem Atlantisforscher Alexander Braghine erfahren wir noch einige weitere Details: "Des weiteren erwähnt der Abbé Moreux die interessanten Forschungen des Wissenschaftlers Bory de Saint-Vincent, der 1803, nahe den Kanaren-Inseln, eine erste Untersuchung des Atlantischen Ozeans vornahm. Nach Moreux bestätigte diese Untersuchung die Berichte altertümlicher Autoren bezüglich der navigatorischen Probleme in jenen Regionen: die Inseln Madeira, die Azoren, die Kapverdische Gruppe, die Felsen von Steer-Ground und andere dort verstreute Inselchen, vermitteln den Eindruck, sie seien Überreste eines alten Kontinents, der von der See überflutet wurde.

Der Hypothese Bory de Saint-Vincent´s folgend, waren die Bruchstücke eines Kontinents in dieser Region früher noch zahlreicher, doch infolge des Wirkens diverser natürlicher Ursachen seien sie nach und nach verschwunden. Selbiger Wissenschaftler zitiert auch aus einem Bericht des Diodorus von Sizilien: dieser Autor berichtete, dass einst in Afrika ein großer See existierte, der von den Altvorderen >Triton´s See< genannt wurde und der gleichzeitig mit Atlantis verschwand. Das selbe Erdbeben, das Platons Kontinent untergehen ließ, habe auch den schmalen Landstreifen zerstört, der den See vom Meer trennte." [6]


Siehe auch:

Saint-Vincent´s Atlantis (Abbildung der gesamten Atlantis-Karte von Bory de Saint-Vincent aus dem Jahr 1803, sowie die Reproduktion eines Ausschnitts in Farbe)





Anmerkungen und Quellen

  1. Siehe dazu auch: Bory de Saint-Vincent, J.B.: "Geschichte und Beschreibung der Kanarien-Inseln", Graz, 1970 (Reprint; Orig. 1804) --- Zu den Kanaren siehe bei Atlantisforschung.de auch: "Die Kanarischen Inseln und Atlantis" (red)
  2. Quelle: Zhirov, N. Th.: "Atlantis - Atlantology: Basic Problems", Progress Publishers, Moskau, 1970, S. 359 (Reprint 2001, Honululu / Hawaii)
  3. Siehe: Bory de St. Vincent, J.B.: "Essai sur les Iles Fortunées et L'Antique Atlantide", Paris, 1803
  4. Quelle: Sprague de Camp, Lyon: "Versunkene Kontinente - Von Atlantis, Lemuria und anderen untergegangenen Zivilisationen", München, 1975, S. 91
  5. Quelle: ebd.
  6. Quelle: Braghine, Alexander: "The Shadow of Atlantis", THE ATLANTIS REPRINT SERIES, ADVENTURES UNLIMITED PRESS, Kempton, Illinois (USA), 1997 [Erstveröffentl. 1940], S. 20-21


Bild-Quellen

(1) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Datei:Bory Saint-Vincent 1778-1846.jpg

(2) Atlantis - onderzoek naar mogelijke locaties, unter: http://home.planet.nl/~zeven230/geo.4a.atlantis.htm