Die Schrift der Cuna Panamas und ihre Affinität zu anderen Schrift-Systemen

von William R. Corliss (1992)

Abb. 1 Einige Zeichen der 'Cuna-Schrift'

Als die Europäer vor etwa 500 Jahren "offiziell" die Neue Welt erreichten, hieß es in der "offiziellen" Berichterstattung, dass nur die Maya und Azteken Schrift besaßen. Anomalisten erkennen jedoch, dass solch "offizielle" Geschichten oft unpassende Fakten unter einen riesigen Teppich kehren. Eine selten erwähnte und etwas peinliche Beule unter diesem Teppich ist die Schrift der Cuna. Die Cuna-Indianer waren zum Zeitpunkt des Kontakts [mit den Europäern] in Panama und auf einigen nahe gelegenen Karibikinseln sesshaft. Dass die Cuna auf Holzbrettern eine Art Symbole eingravierten und mit natürlichen Pigmenten auf Rinden-Tuch und Papier kritzelten, ist allgemein anerkannt, wird aber nicht in die gleiche 'Liga' wie die Maya-Schrift eingeordnet.

Abb. 2 Hier ein Bespiel für Rongorongo-Zeichen von der Osterinsel

Die Cuna-Schrift ist ideographisch. Der heutige durchschnittliche Cuna-Indianer kann normalerweise jedes Ideogramm als einen Vogel, eine Pflanze oder ein anderes Objekt identifizieren. Fachleuten auf dem Gebiet der Cuna-Schrift ist jedoch klar, dass jedes Ideogramm eine Phrase von etwa 8 bis 10 Wörtern darstellt. Die Symbole haben somit einen mnemonischen Wert. Jede Holztafel wird genau genommen von der unteren rechten Ecke nach links gelesen. Die nächste Zeile lautet von links nach rechts, im sogenannten "Boustrophedon"-Stil. Die Tafeln beinhalten in der Regel Heil-Lieder, Geschichten usw.

In diesen Merkmalen und im allgemeinen Erscheinungsbild ähnelt die Cuna-Schrift der "Schrift" auf den "sprechenden Brettern" der Osterinsel, die wiederum Ähnlichkeiten mit der alten Schrift des Indus-Tals in Indien zu haben scheinen. [1] Für einen Diffusionisten können diese Affinitäten oder Ähnlichkeiten nur bedeuten, dass präkolumbische Kontakte zwischen dem alten Indien, der Osterinsel und Panama stattgefunden haben! Solche frühzeitigen Reisen werden von etablierten Archäologen als unmöglich angesehen. [2]


Externum:


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1992-2000) erschien erstmalig unter dem Titel "On Cuna Writing And Its Affinities" bei Science Frontiers No. 83: Sept.-Okt. 1992. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de.

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Diese Annahme wurde bereits 1938 von Robert von Heine-Geldern vorgestellt. Siehe: Derselbe, "Die Osterinselschrift", in: Anthropos Bd. 33, H. 5./6. (Sept.-Dez., 1938), S. 815-909
  2. Quelle: George F. Carter, und James Case, "On Cuna Writing", Epigraphic Society, Occasional Papers, 20:232, 1991

Bild-Quelle:

1) Bild-Archiv William R. Corliss / Science Frontiers
2) ebd.