Großer Informationsabend in Berlin zur geplanten ABORA IV Expedition

ABORA-Präsentation von Dr. Dominique Görlitz vor internationalem Publikum aus Wirtschaft, Politik und Forschung war ein voller Erfolg

Abb. 1 V.l.n.r.: Dr. Dominique Görlitz, Sergey Nikitin von der HIK und Jens Zimmermann (ABORA-Team) auf der Informationsveranstaltung in Berlin am Modell der ABORA IV

(dg und bb) Nach langen Vorbereitungen seitens der Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation (HIK) sowie des Deutsch-Russischen Forums e.V. fand am Freitag, den 1. Dezember in der Russischen Botschaft in Berlin die erste große Infoveranstaltung für die neue ABORA IV-Expedition statt. Auf Einladung der HIK reisten u.a. hochrangige Vertreter aus der Politik an, wie z.B. die Botschafter der Republiken Bolivien, Armenien und Türkei sowie ein Repräsentant der georgischen Teilrepublik Abchasien, um sich über die wissenschaftlichen Hintergründe und Ziele der Expedition zu informieren. Des Weiteren kamen auch viele hochkarätige in- und ausländische Gäste aus den Bereichen Wirtschaft und Forschung, wie etwa Stefan Degerlund, Geschäftsführer der Filmproduktionsfirma SEBRA FILM aus Schweden, der viele Jahrzehnte Thor Heyerdahl mit der Kamera begleitete.

Abb. 2 Dr. Dominique Görlitz bei seinem Vortrag vor einem faszinierten Publikum im repräsentativen großen Saal der Russischen Handelsvertretung in Berlin.

Die zahlreichen Zuhörer folgten gespannt den Ausführungen von Dr. Dominique Görlitz über antike und noch viel weiter zurückreichende bronzezeitliche Handelsunternehmungen der altertümlichen Völker des Schwarzmeer-Raumes. Noch immer ist in der Fachwelt umstritten, ob Herodots (500 v.Chr.) Überlieferungen stimmen, dass selbst altägyptische Seefahrer den Weg in Schwarze Meer fanden und vor mehr als 4.000 Jahren im heutigen Georgien die Stadt Poti gründeten. Die Möglichkeit solcher Fernkontakte zwischen dem alten Ägypten und den frühen Kulturen am Schwarzen Meer nachzuweisen, ist das wesentliche Ziel der geplanten Expedition.

Dazu verwies Dr. Görlitz in seinem Vortrag auch auf die durchaus beweiskräftigen Hinterlassenschaften der bulgarischen Donaukultur von Varna. Sie spielte eine wesentliche Rolle als Drehkreuz zwischen den innereuropäischen und überseeischen Kulturen im Norden, Osten und Süden des Schwarzen Meeres. Nachweislich wurde über Varna schon vor 8.000 Jahren die aus dem Mittelmeer stammende Spondylus-Muschel im Austausch mit Bernstein bis an die nördlichen Grenzen Deutschlands exportiert. Später folgten Zinn bzw. Zinnbronzen aus dem Erzgebirge, welche eine große Rolle bei der Entstehung der Bronzekulturen in der Ägäis spielten.

Abb. 3 Zu den hochkarätigen Gästen der Veranstaltung aus dem Bereich der Wissenschaft gehörte auch Prof. Dr. Klaus Thiessen (links, stehend), der u.a. seit 2001 Ehrenmitglied des Physikalisch-Technischen Joffe-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg ist.

In der Tat war das Schwarze Meer gestern wie heute ein 'Highway' und ein Drehkreuz für Waren, aber auch für technische Innovationen, die in beide Richtungen ausgetauscht wurden. Die uralten Handelswege wurden später durch die Wikinger, aber auch die Byzantiner und teilweise sogar durch die Hanse weiter ausgebaut. Hier treffen sich, wie Dominique Görlitz auf der Veranstaltung in Berlin hervorhob, "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf engstem Raum. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass sich die Völker und Nationen des Schwarzen Meeres auf ihre gemeinsamen Wurzeln besinnen und im friedlichen Wettstreit ihre unterschiedlichen Intentionen und Belange austragen."

Dazu merkte Dr. Görlitz weiter an: "Die griechischen Argonauten haben im Kielwasser jener prähistorischen Händler nicht nur die schöne Medea und das >Goldene Vlies< nach Europa zurückgebracht, sondern auch durch ihre Heldentaten die olympischen Spiele auf griechischen Boden mitbegründet. Jener olympische Geist – im friedlichen Wettstreit und im kulturellen Austausch – die Völker miteinander zu verbinden, soll das tragende Symbol der neuen ABORA IV-Mission sein: Sailing for peace and international understanding! Das ist keineswegs nur eine Floskel, sondern es soll treffend die brückenbauende Funktion der neuen ABORA IV-Expedition beschreiben." Dies brachte auch Dr. Sergey Nikitin, Hauptorganisator des Informationsabends seitens der HIK, mehrfach zum Ausdruck.

Nun geht es u.a. darum, letzte Finanzierungslücken zu schließen, damit der Bau der ABORA IV in Bolivien durchgeführt und das Boot wie geplant zur südrussischen Hafenstadt Sotschi verschifft werden kann, um dann von dort aus in Richtung Mittelmeer in See zu stechen. In diesem Sinne wendet sich Dominique Görlitz an alle Freundinnen und Freunde der Mission ABORA: "Das Ziel ist gesetzt. Nun braucht es auch Eure Hilfe, uns den nötigen Wind in die Segel zu blasen. Bitte helft mit, dass aus unserer Vision tatsächlich auch eine reale Mission wird! Jede Hilfe kommt uns zupass, jede noch so kleine Spende wird am Ende der ABORA zum Erfolg verhelfen…"



Anmerkungen und Quellen

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